Achim Schrepfer: Informatiker ohne Arbeit?

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Hi,

Bisher dachte ich, ein Informatikstudium sei eine relativ sichere Basis für eine erfolgreiche berufliche Zukunft.

eine gute _Basis_ ist es bestimmt. Allerdings ist ein Studium oder auch eine Fachausbildung nicht alles. Heutzutage werden Leute gesucht, die _praxistauglich_ sind. Das bedeutet, dass man selbst als studierter Informatiker erst mal seine Gehaltsvorstellungen in den Hintergrund schieben und mit Hilfe einer ggf. gering bezahlten Stelle seine Fähigkeiten unter Beweis stellen muss.

Ein guter Kollege hat seit Januar sein Studium abgeschlossen (Fachinformatiker, Fachrichtung Anwendungsentwicklung). Nach über 80 Bewerbungen (alle abgesagt) ist er deprimiert und mittlerweile bereit, für EUR 2000,- brutto zu arbeiten.

Im Gegensatz zu Daniela bin ich nicht der Meinung, dass 2000,- EUR _brutto_ viel zu viel sind, allerdings ist das noch nicht das untere Ende. Ausserdem kommt es natürlich drauf an, was Dein Kollege für die 2000,- EUR bieten kann.

Ist das normal in der heutigen Zeit oder macht er evtl. etwas falsch oder habe ich etwas verschlafen? Klar, die wirtschaftliche Situation ist schlecht, fast 5 Mio. Arbeitslose, aber soo schlecht?

Die wirtschaftliche Situation ist unbestritten nicht sehr rosig. Allerdings erscheinen mir 80 Bewerbungen ohne jegliches Feedback oder zumindest einige "Torchancen" so, als hätte Dein Kollege vielleicht einen Fehler gemacht. Vielleicht hat er sich bei den falschen Firmen beworben, oder die Bewerbungsunterlagen sind nicht aussagekräftig. Vielleicht sollte er mehr persönlichen Kontakt suchen (Firmen antelefonieren und nachfragen, ob er eine Bewerbung schicken darf). Außerdem sollte er jedes Feedback (Absagegründe etc.) sammeln und bei weiteren Bemühungen berücksichtigen. Auch wenn das bedeuten kann, dass er seine gesamte Bewerbungsmappe überarbeiten muss.

viele Grüße
  Achim Schrepfer

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»Wenn die meisten sich schon armseliger Kleider und Möbel schämen, wieviel mehr sollten wir uns da erst armseliger Ideen und Weltanschauungen schämen.« - Albert Einstein
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