Moin,
soweit ich weiß, hat die Bootdisk doch auch eine autostart.bat.
Jaein. Zum Booten braucht die CD sowas nicht
Jaein. Brauchen tut man die autoexec.bat auch unter DOS nicht, aber sie ist nützlich. Nochmal: Was du von der CD im Windows-Explorer siehst hat genau gar nichts mit dem zu tun, was für das Booten von dieser CD zuständig ist. Wie du schon herausgefunden hast, kann man mit El Torito (nur ein "r") ein Image auf der CD ablegen. Das BIOS ist dann dafür zuständig aus diesem Image ein Diskettenlaufwerk zu simulieren und davon zu booten. Am Einfachsten geht das indem du dir eine bootfähige Diskette machst, diese erstmal zum Booten, Testen und Debuggen verwendest und ein Image von der Diskette nachher für die CD verwendest.
So, nun zu deiner eigentlichen Anfrage. Am Einfachsten geht es indem du dir ein Startmenü nach MS-DOS-Manier baust. Das konfiguriert man über die config.sys (nicht über die autoexec.bat und schon gar nicht nach dieser). Wie das geht verrät dir die MS-DOS-Hilfe, die war damals nämlich noch nützlich. Am DOS-Prompt gibst du einfach
help config.sys [Enter]
ein und schon bist du im Hilfesystem. Falls du grade kein vollständiges MS-DOS zur Hand hast (ich sitze glücklicherweise grade neben einem), findest du die Doku auch über Google. Die Suchbegriffe config.sys, help und menuitem sollten zielführend sein.
In der Hilfe findest du erstmal eine Übersicht über all die Sachen die du in der config.sys einstellen kannst, und ein paar davon wirst du auch brauchen, wenn das funktionieren soll. Schau dir erstmal die Übersicht an und folge dann dem 'Link' "Befehle für mehrere Konfigurationen", da findest du dann die Hilfe zur Erstellung eines Startmenüs.
Dein endgültiges Ziel erreichst du indem du dir die Konfigurationen (erstmal nur die config.sys'sen) deiner Disketten die du zusammenstellen willst nimmst, und sie zusammen in eine config.sys packst. Jede sollte dabei ihren eigenen Block (die werden mit [blockname] eingeleitet) bekommen.
Dann baust du am Anfang einen Block namens Menu ein und definierst dort dein Startmenü wie in der Hilfe beschrieben, gegebenenfalls musst du die Menüs deiner Startdisketten als Submenüs einbinden.
Jetzt machst du das mit der autoexec.bat ganz ähnlich. Dort kannst du beim Zusammenfügen aber nicht solche komfortablen Blöcke verwenden, sondern musst DOS-Batchprogrammierung nutzen.
Im Wesentlichen wird das aber so aussehen:
if %CONFIG% == Blockname1 goto blockname1
if %CONFIG% == Blockname2 goto blockname2
....
:blockname1
...der Inhalt der ersten autoexec.bat
goto ende
:blockname2
...der Inhalt der zweiten autoexec.bat
goto ende
...
:ende
Das war die Grundanleitung. Wie und ob du jetzt alle Dateien von allen Disketten auf eine Diskette kriegst, oder gegebenenfalls noch weitere Tricks anwenden musst, kann ich noch nicht sagen.
Ein paar Ideen, ohne besondere Reihenfolge:
- Packe einen Dekompressor und einen Ramdisktreiber auf die Diskette und komprimiere die Inhalte der anderen Disketten. Lade dann zuerst den Ramdisktreiber, dekomprimiere die Inhalte dorthin und mach dann damit weiter.
- Lade zuerst den CD-ROM-Treiber und packe die Dateien der Disketten dorthin.
- Gegebenenfalls könnte es auch reichen, wenn du ein 2.88 MB-Diskettenimage nimmst, da wird das Trockentesten aber etwas schwierig, falls du nicht zufällig über die passende Hardware verfügst.
- Oder wenn du mkisofs verwendest, könntest du auch mit den Optionen spielen. Ich habe das noch nicht ausprobiert, aber in der Doku klingt die Möglichkeit ein Festplattenimage mit scheinbar beliebiger Größe als Bootdevice zu benutzen sehr verlockend. Dann müsstest du die CD aber vermutlich unter Linux erstellen und das loop-Device zum Erstellen des Images verwenden, da ich irgendwie bezweifle, dass es unter Windows einen bequemen Weg dafür gibt. Vom Verwenden einer echten Festplatte mit sagen wir mal 40 MB (liegt hier noch irgendwo rum) mal abgesehen.
Ich habe es durchaus auch schon mit einer "autorun.inf" probiert, die dann eben auf so eine Stapelverarbeitungsdatei verweist.
Wie gesagt: Das Bootimage und der CD-Inhalt haben nichts direkt miteinander zu tun. Du kommst an den CD-Inhalt auch erst ran, wenn du einen CD-ROM-Treiber geladen hast. Diese sollten sich auf mindestens einer der Windows-Boot-Disketten befinden. Du brauchst eine dieser .sys-Dateien (der IDE-Treiber dürfte dir reichen, du kannst also die ASPI-Sachen (==SCSI) beiseite lassen) und die mscdex.exe.
Henryk Plötz
Grüße von der Ostsee