Hallo!
Url klingt schrecklich putzig, eher wie eine Interjektion oder ein verniedlichender Spitzname (wie sich »Kameraden« und »Kumpel« auf die Schultern klopfen). Url könnte der Name eines quirligen, neckischen Frettchens sein, das sich wurmartig herumwindet, sich im Allgemeinen nur huschend und herumtollend fortbewegt und es feixend dreinzuschauen scheint, wenn man es mit einem Blick zu fassen bekommt. Ein Url könnte eine Tatzelwurm-Handpuppe sein, mit der man Kinder brummend, fauchend, schmatzend und grunzend erschreckt und frisst (kitzelt); im Kasperltheater kriegen diese von grundbösen Geschöpfe zu Recht ihr Fett weg. Ein Url könnte in einem Horror-B-Movie ein Monster aus dem Weltall sein, dass den Menschen das Mark aussaugt. Url klingt nach tiefster Provinz (-l, -rl, -rle, genauso -bl). Ein Url könnte ein »alter Knacker« sein, ein Ewiggestriger. Url könnte Bauarbeiterslang sein. Nachts könnten Trunkenbolde durch die Straßen poltern und lautstark »Url« krakeelen. »Da ist der Url drin«. Url ruft man in Brunnenschächte, im Gebirge oder in Höhlen, um das Echo zu hören. Ein Url könnte ein Eulenspiegel, ein fool sein. Die Gehilfen in Kafkas »Schloß« sind urlig (kongenial in einem Hörspiel umgesetzt: sie gackern und kichern andauernd). Url ist so etwas wie Fnord, Url schläft nie.
Oh, Url ist des Teufels!
Mathias, wenn du im Internet auf Dauer Bestand haben[tm] willst, dann musst du lernen, deine Gedanken auf vier Signaturzeilen à 80 Zeichen unterzubringen.
emu