Hallo Torsten,
Wenn es denn deine Meinung ist, dass man jeden zitieren kann, wenn das Zitat "historisch relevant und aufschlussreich" ist, kann ich diese so pauschal nicht teilen.
Man »kann« bzw. »darf« zunächst einmal jeden zitieren, denn dass man es tut, sagt in der Regel wenig darüber aus, zu welchem Zweck und mit welcher Absicht man zitiert.
Die entscheidende Frage ist meiner Meinung nach, in welchem Zusammenhang solche Zitate gebraucht werden.
Das meinte ich. Obwohl der Zusammenhang nicht immer eindeutig ist, da greifen selbstverständlich deine weiteren Anmerkungen.
Es gibt sicher den ein oder anderen Kontext, in dem es Sinn macht, solche Menschen zu zitieren, allerdings sollte man die Zitate kommentieren oder zumindest erklären, weshalb man ein Zitat gerade von dieser Person verwendet, denn sonst könnte sich der ein oder andere auf den sprichwörtlichen Schlips getreten fühlen.
Dem stimme ich durchaus zu, nur gibt es, von A.H. einmal abgesehen, Fälle, in welchen man dies bewusst einkalkuliert oder es gerade tut, um das Gegenteil auszusagen, schließlich gibt es, um wieder auf A.H. zurückzukommen, viele berechtigte entlarvende Parodien und ironische Anspielungen (welche natürlich auch Missverständnisse herausfordern und deshalb heikel sind, ganz klar).
Es ist nun mal eine Grundregel der Kommunikation, dass nicht das wahr ist, was der Sender sendet, sondern was der Empfänger empfängt. Und die Sicht des Empfängers sollte man gerade bei solchen Zitaten nach meiner Auffassung immer mit beachten. _Diese_ Sicht würde mich persönlich dazu veranlassen, weder Robert Steinhäuser noch Adolf Hitler zu zitieren, nicht weil ich die Personen an sich für "schlecht" halte.
Diese Sicht würde mich aber genauso dazu veranlassen, in meiner gleichzeitigen Rolle als Empfänger voreilige Schlüsse zu vermeiden und nicht reflexartig einem aufgeschreckten Huhn gleich zu reagieren, wenn ich irgendwo ein Tabubruch rieche.
Grüße,
Mathias
»In anderen Newsgroups werden Pseudonyme akzeptiert, es handelt sich dabei meist um Gruppen, in denen sensible Themen (z.B. psychische oder peinliche Erkrankungen o.ä.) behandelt werden.«