Hallo ... uff das wird ja richtig anstrengend hier :)
Tokyoplastic.com beeindruckt wirklich - obwohl ich immer noch nicht herausgefunden habe, wovon die Seite handelt und was sie mir sagen will außer mir schöne Animationen zu zeigen.
Ist im Prinzip nur ein sehr abgefahrenes online portfolio. Was stellt es dar? Ideenreichtum, Skills im Bereich Animation/Character-Concept Development ... es ist Eigenwerbung. Eine Inspiration, zumindest fuer mich.
Bei betelgeuse.com sind die Text- und Bildinhalte m.M.n. gekonnter präsentiert und strukturiert (kein Fading, wow). Insgesamt fast schon funktional gehalten, aber bis ins Detail bewusst ästhetisch.
Die Seite tendiert auch schon fast wieder zu einer mehr klassichen HTML Page ... interessant, dass dir diese besonders gefaellt. Ich finde sie auch gut, sehr minimal.
Ehrlich gesagt enttäuscht mich der Punkt Sitestrukturen bzw. Navigation immer wieder bei Flash, weil die Limitierungen von HTML-Hypertext (ohne DHTML-Möglichkeiten) nicht wirklich überwunden werden, obwohl es möglich und naheliegend wäre, und altbekannte Navigationsstrukturen nur eins zu eins nachgebaut und höchstens grafisch verschönert werden.
Da ist was dran. Ich denke es ist eine Frage des Ansatzes. Es gibt Leute die zahlen das doppelte fuer ein T-Shirt das ein wenig bunter, stylisher und vielleicht schoener ist als eins, das nur eine Funktion erfuellt. Das Auge isst mit, und ich sehe Interaktivitaet vielleicht aus einem anderen Blickwinkel als ihr. Wenn ich z.b. auf eine Austellung gehe (letztens z.b. die "experimenta" hier in Melbourne) auf der interaktive Spielerein, verrueckte Ideen (z.b. einen Computer den man nur mit schweren mechanischen Armen bedienen konnte, und scrollen musste man selber, also anschieben mit zwei Mann) gezeigt werden, dann empfinde ich das als extreme Bereicherung, und ich bin mir sicher jeder hier im Forum haette irgendwie Spass daran gehabt. Wenn das ganze jetzt aber im Internet passiert, also da wo man laut Einiger den Regeln des W3C folgen, Flash nur als Alternative usw. anbieten soll, dann scheiden sich die Geister.
Ja es ist ein anderes Medium, dennoch bietes es viele Moeglichkeiten, die in meinen Augen genutzt werden sollen.
Ich bin mir bewusst, dass ich vom Thema etwa abkomme, aber eine eher selbst-praesentierende Seite wie z.b. damnfx oder eine total abgedrehte wie tokyoplastic mit z.b. einem touch von http://www.futurefarmers.com bereichern meine Interneterfahrung. Und wenn es jemand nur auf das lustige, froehliche Geblinke zurueckfuehren will, ist das auch okay, aber fuer mich ist es eben mehr - ganz prall gesagt: manch ein Designer kann ne Stunde damit verbringen nen Flyer anzuglotzen und immer noch Spass dran haben ... waehrend andere sich darueber aufregen, dass die Schrift etwas zu klein ist, oder zuviel Durcheinander herscht.
Die oben genannte Seite z.b. http://www.futurefarmers.com ist ein gutes Beispiel fuer eine Firma die sich zwar irgendwie an Strukturen wie Menufuehrung haelt, aber vom Design her so verwirrend frisch ist, dass das Surfen auf der Seite schon nahezu einem kleinen Abenteuer gleicht. Das jemand anders es eheer als nur nervig, unnoetig und unpraktisch sehen mag, kann ich sofort akzeptieren, aber nicht ganz verstehen ...
Ich denke nur, dass Leute die sowas wie Flash abschreiben, Javascript verteufeln und ihren Browser in eine Konfiguration bringen der nichts mehr zulaesst, dass nicht dem (selbst) auferlegten Standard entspricht, potentiell eine Menge verpassen koennten. Imho.
Nun ja, im Idealfall, zumindest besteht die Möglichkeit... Ein (auich sinnliches) Erlebnis kann auch eine flashlose Seite sein oder eine gekonnter Mix.
Genau. Flash ist nur eine der Moeglichkeiten. Eine viel genutzte.
Bedenkenswert wird eine solche augenscheinliche Vielfalt meiner Meinung nach, wenn man »unter sich bleiben will« beziehungsweise die Umstände dazu führen, dass man sich letztlich um sich selbst dreht, sich abschottet, unzugängliche und eigenbrötlerische Subkulturen (die sogenannte Zielgruppe, klar umgrenzt und undurchlässig) und entsprechende Räume nur für »seinesgleichen« bildet, die keine Brücken mehr schlagen wollen und eine Vermischung mit fremden Einflüssen unmöglich wird. Sich einfach damit herauszureden, dass Menschen andere Interessen und Maßstäbe haben (»Dann ist das halt nichts für dich, dir muss es ja nicht gefallen«), ermöglicht zwar, Auseinandersetzungen aus dem Weg zu gehen (»mach du, was dir gefällt, ich mache, was mir gefällt«), die Kehrseite davon ist aber, dass dadurch zu oft Weiterentwicklungen verhindert werden. Und Notwendigkeit dazu existiert m.M.n. zweifellos.
Ist sicherlich ein Problem, aber ich sehe es nicht als zu gravierend.
Ausgrenzung kann nicht nur technisch sondern auch inhaltlisch stattfinden, wenn ich z.b. auf manche der Seiten hier gehe (z.b. Orlandos, der hier ja auch geantwortet hat) dann fuehle ich mich nicht sehr heimisch, schlicht und einfach weil ich von den behandelten Themen viel zu wenig verstehe(n mag). Ich kann mir die Seite zwar in jedem Browser angucken, und valide ist sie auch, aber ich denke ich bin noch relativ harmlos im Vergleich zu meinen vielen Freunden die z.b. den Computer nur als erweiterte Schreibmaschine benutzten, die wuerden W3C/CSS.... zum erstenmal in ihrem Leben hoeren. Die koennten damit nix anfangen. Schluss aus.
Es mag bedenklich werden, wenn eine (naehzu boesartige) Absicht hinter einer solchen Abschottung steckt ... aber sonst habe ich da wenige Bedenken ...
Gruss
Thomas
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