Verisign: was geht ab?
Patrick Andrieu
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Hallo Forumer!
Durch das aufgeschreckte Posting http://selfforum.selfhtml.com.fr/?m=733&t=224 eines Besuchers des frz. Forums habe ich mich bei Heise auf die Suche gemacht und bin auch fündig geworden:
http://www.heise.de/newsticker/data/ad-17.09.03-000/
Ferner soll (laut David im frz. Forum) Verisign eine Technologie entwickeln, um die derzeit allgegenwärtigen Bar-Codes durch neue Etiketten zu ersetzen, welche via Radiowellen den Lagerbestand "on the fly" anpassen und so eine bessere, just-in-time Lagerverwaltung erlauben sollen. Weg frei für den gläsernen Verbraucher?
Viele Grüße aus Frankfurt/Main,
Patrick
hi,
Ferner soll (laut David im frz. Forum) Verisign eine Technologie entwickeln, um die derzeit allgegenwärtigen Bar-Codes durch neue Etiketten zu ersetzen, welche via Radiowellen den Lagerbestand "on the fly" anpassen und so eine bessere, just-in-time Lagerverwaltung erlauben sollen. Weg frei für den gläsernen Verbraucher?
RFID nennen sich die dinger, gibt es auch schon einige heise-meldungen zu, http://www.heise.de/newsticker/search.shtml?T=rfid.
nur mit verisign haben die soweit ich weiss absolut gar nichts zu tun ...
gruss,
wahsaga
Hallo,
Weg frei für Massenarbeitslosigkeit. Kassierer braucht man dann ja nicht mehr. Allenfalls eine EC-Karte.
Heiner
hi,
Weg frei für Massenarbeitslosigkeit. Kassierer braucht man dann ja nicht mehr. Allenfalls eine EC-Karte.
das argument hat schon den webern im 19. jahrhundert nicht viel genutzt, als die maschinelle fertigung mit webstühlen in die fabriken einzug hielt.
des weiteren ist es sowieso das totschlagsargument, mit dem man fast jeden technischen fortschritt ablehnen kann.
gruss,
wahsaga
Hi Patrick
Zu dem Thema hab ich schon mal was im TV gesehn.
Weg frei für den gläsernen Verbraucher?
Jein. Zur Diskussion stand einmal, die Daten der Chips zu löschen, sobald bezahlt wurde. Man entschied sich aber AFAIK dagegen, weil dadurch viele neue Möglichkeiten verloren gingen, wie zum Beispiel der intelligente Kühlschrank. Ich fände es auch schade, denn man könnte mit diesen Informationen viel Nützliches anfangen. Natürlich müsste man die Daten irgendwie vor Missbrauch schützen - wie kann ich jedoch nicht sagen.
Leider sind heute schon sehr viele Verbraucher klarer als Glas - die ganzen Supercard-Dinger oder wie die alle heissen protokollieren bei jedem Einkauf genaustens mit. Jedoch können einige grössere Supermärkte mit den Daten (noch) nicht viel anfangen, da die Menge der Daten einfach viel zu gross ist. Ich lasse tortzdem meine Finger von solchen Aktionen.
MfG
Tom2
Hallo.
Jein. Zur Diskussion stand einmal, die Daten der Chips zu löschen, sobald bezahlt wurde. Man entschied sich aber AFAIK dagegen, weil dadurch viele neue Möglichkeiten verloren gingen, wie zum Beispiel der intelligente Kühlschrank. Ich fände es auch schade, denn man könnte mit diesen Informationen viel Nützliches anfangen. Natürlich müsste man die Daten irgendwie vor Missbrauch schützen - wie kann ich jedoch nicht sagen.
Dein Vertrauen möchte ich haben. Am Ende läuft es eh auf eine "freiwillige Selbstverpflichtung" der Industrie hinaus. Und wieviel die Wert sind, ist den meisten sicher auch schon vor der Einführung der heute hier gültigen Währung bekannt gewesen.
MfG, at
Da geht's um eigentlich nicht existierende Domains und deren Auflösung in den Verisign-Suchdienst.
Ferner soll (laut David im frz. Forum) Verisign eine Technologie entwickeln, um die derzeit allgegenwärtigen Bar-Codes durch neue Etiketten zu ersetzen, welche via Radiowellen den Lagerbestand "on the fly" anpassen und so eine bessere, just-in-time Lagerverwaltung erlauben sollen.
Was hat das eine jetzt mit dem anderen zu tun? Die RFID-Geschichte ist darüber hinaus zumindest momentan auch schon wieder zurück geschraubt worden (schau mal bei Heise nach, dort gibt es eine ganze Reihe Meldungen dazu).
Weg frei für den gläsernen Verbraucher?
Mit sujet 1 ganz bestimmt nicht, zu sujet 2 wäre anzumerken, daß es hierzulande immer noch Datenschutzgesetze gibt.
Der einzig wesentliche Vorteil gegenüber dem existierenden Strichcodesystem ist die einfachere Warenverwaltung. Per Strichcode mußt Du jede Verpackung rausholen, anpeilen und beispielsweise zusätzlich noch das Verfallsdatum ablesen und per Hand eintippen; per Funk braucht man gewissermaßen nur einen Spaziergang durch die Gänge zu machen und hat alle wichtigen Daten sofort zur Hand.
Davon abgesehen:
Niemand kann Deine Einkäufe mit Dir in Verbingung bringen, solange Du bar bezahlst.
Deine Einkäufe mit Dir in Verbindung bringen ist dank der Strichcodes auch heute schon problemlos möglich, sofern Du zu den nervigen Leuten gehörst, die den ganzen Supermarktbetrieb mit der Kartenzahlung aufhalten ;)
In kleineren Supermärkten und erst recht im Tante Emma-Laden war und ist es durchaus ganz normal, daß die Kassierin Dich mit Namen (oder zumindest vom Sehen her) kennt und dementsprechend auch weiß, was Du einkaufst. Gut, die Dimensionen sind andere, aber das Fehlen totaler Anonymität hat beim Einkauf die letzten 500 Jahre mit Ausnahme der Kunden eines Flensburger Versandhauses niemanden gestört.
Es ist IMHO nichts dagegen einzuwenden, wenn ein Händler sich die Mühe macht, den Kunden basierend auf irgendwelchen waghalsigen Statistiken spezielle Produktpakete anzubieten. Du mußt es ja nicht kaufen.
Diese Form der Statistikauswertung ist dank der Strichcodes auch heute schon problemlos möglich.
Mit in Betracht ziehen sollte man eventuell auch, daß in den USA -wo der ganze Kram herkommt- wesentlich andere Systeme zur Kundenbindung existieren. Das hier in Deutschland seit einer Weile wieder zaghaft in Mode gekommene Kundenkarten-System wird drüben explizit und ausgiebigst dazu genutzt, den Kunden auf sie persönlich zugeschnittene Werbung zukommen zu lassen. Das ist gewissermaßen der Preis für 20%-, 30%-, 40%-ige Rabatte auf viele Artikel beim Supermarkt-Einkauf mit Kundenkarte und/oder Bezahlung per monatlicher Rechnung.
Die USA starten den Angriff auf die Privatssphäre (wenn's denn eine ist) also von einem vollkommen anderen Level als wir in der Rabattmarken-Dritte-Welt.
Gruß,
soenk.e
Hallo soenk.e!
- Niemand kann Deine Einkäufe mit Dir in Verbingung bringen, solange Du bar bezahlst.
hmmm... Gilette hat Tests der Supermarktkette Tesco missbraucht, um Kunden dank RFID-Chips und Videokameras auszuspionieren:
http://www.zdnet.fr/actualites/technologie/0,39020809,39116084,00.htm (leide frz.)
http://www.nocards.org/#boycott
Viele Grüße aus Frankfurt/Main,
Patrick
- Niemand kann Deine Einkäufe mit Dir in Verbingung bringen, solange Du bar bezahlst.
hmmm... Gilette hat Tests der Supermarktkette Tesco missbraucht, um Kunden dank RFID-Chips und Videokameras auszuspionieren:
Das ist eine Schweinerei, keine Frage. Aber:
Soweit mir bekannt ist es hierzulande nicht so ohne weiteres gestattet, Foto- oder Filmaufnahmen (wohlgemerkt: Aufnahmen, eine Live-Überwachung auf dem Monitor ist erlaubt) von Privatpersonen ohne deren Einverständnis zu machen. Von daher wäre die Legalität dieses lächerlichen Regals (denn Sinn habe ich nicht verstanden, ist das ein Diebstahlschutz? Was ist so schlecht an den existierenden Schleifen?) meines Erachtens nach schonmal sehr zweifelhaft.
Was mir auch noch nicht so ganz klar ist: Wozu brauchen die dazu RFID-Chips? Ein Foto vom Kunden kann man auch mit einer einfachen Lichtschranke vor dem Regal oder - noch billiger - einem Schalter am Regalhaken schießen.
Drittens: Auch ohne RFID-Chips, selbst ohne Strichcodes, kann man den Einkauf mit Dir in Verbindung bringen, wenn man an der Kasse eine Videoaufzeichnung macht. Es reicht einfach, die Kamera richtig auszurichten.
So gesehen existiert das Problem (wenn es denn eines ist) schon seit Jahren und hat eher wenig mit den RFID-Dingern zu tun.
Unschön wäre meines Erachtens lediglich, daß auf der Straße jeder in Deine Einkaufstüte "gucken" könnte oder gar den peinlichen Inhalt der Einkaufstüte des Nachbarn mit Dir in Verbindung bringt :)
Gruß,
soenk.e