Andreas-Lindig: Advent advent.... hoffentlich wird's nicht so teuer ;)

Beitrag lesen

Hallo at,

  1. Der "Aufschlag" oder die Marge ist ein Faktor, der abhängig von der Branche starken Schwankungen unterworfen ist.

stimmt wohl, aber es stimmt auch, daß Händler im Allgemeinen sehr gut verdienen. Kürzlich gab es ein interessantes Feature im WDR: Innenstadtläden in Köln - eine Boutique macht dicht, weil gegenüber H&M aufmacht und sie dagegen nicht ankommen - das übliche Gejammer. Dabei ist es doch ganz einfach: Wenn H&M den gleichen überflüssigen Tand billiger anbietet, wer braucht dann diese Boutique? Wenn sie etwas anbieten würde, was den Leuten einen anderen (vielleicht wirklichen) Nutzen bringt, müßte sie nicht schließen. Aber die Pointe kommt erst jetzt: Der Chef war also groß am Jammern "kleine Händler gehen kaputt" und "keine Überlebenschance" etc. - das übliche eben. Als die Reporterin ihn dann fragte, was er jetzt machen will sagte er, daß er sich wohl zur Ruhe setzt. *prust* Der Typ war 50, als Selbständiger keine Rentenansprüche und hat soviel Knete, daß er sich halt zur Ruhe setzt. Also kann man das Gejammer da noch ernst nehmen?

  1. Ich kaufe dort, wo Preis und Leistung in einer günstigen Relation stehen.

Wer tut das nicht? Das meinte ich auch mit "billig". Aber "günstige Relation" ist ja wohl relativ ;)

  1. Wie Monopole durch vermeintlich billige Produkte entstehen, wirst du sicher bemerkt haben.

schon, aber warum soll ich die gleiche Sache da kaufen wo sie teurer ist? Beispiel: Samstag auf'm Markt kann ich Paprika kaufen, die der "Bauer" genauso vom Großmarkt holt, wie mein REWE-Mann, aber der REWE-Mann gibt sie mir zum zweidrittelpreis wie der "Bauer". Ich erhalte keine Vielfalt, wenn ich den geldgierigen Marktverkäufer unterstütze. Andererseits gibt es auf'm Markt einen Kräuterstand, wo ich z.B. meine geriebene Vanille kaufe (echt nicht billig - ich glaube 10 Gramm 8 Mark). Die bekomme ich beim REWE nicht, also kaufe ich sie auf'm Markt. So erhalte ich mir echt nützliche Vielfalt. Aber teuer mit "gut" gleichzusetzen, finde ich primitiv. Ich sehe das Problem vielmehr darin, daß immer weniger Leute Werte haben, also sagen "das ist mir wichtig, das will ich haben, das brauche ich nicht", sondern eigentlich nur viel haben wollen und alles billig. So wird Schrott produziert, der mit massivem Reklameaufwand vertickt wird. Ich hatte einmal große Schwierigkeiten einer Verkäuferin in einer Boutique klarzumachen, daß ich eine Jacke nicht kaufen wollte, die zwar hübsch war, aber ich hatte eine. Sie verstand nicht, daß ich keine Jacke brauchte. Sie faselte immer was von "billig". In der Tat hätte ich sie mir leisten können, aber ich brauchte halt keine ;) Das meine ich mit Werten.

Die anderen Äußerungen kommentiere ich nicht, weil ich gar nicht glauben kann, dass du als bekanntermaßen vernunftbegabtes Wesen sie tatsächlich ernst gemeint haben sollst.

Vielen Dank für die Blumen. Ich hoffe, daß ich dem Eindruck der Vernunftbegabung auch zukünftig gerecht werden kann ;)

Gruß, Andreas