molily: Überblick über HTML CSS und Barierefreiheit überarbeiten

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Hallo at,

Kunden mit alternativen Browsern
Heute lassen sich Web-Seiten mit allerlei Geräten betrachten. Vom Westentaschen-Computer über das Handy bis zum HighTech-Kühlschrank mit Internetanschluss.

Verzeihung, das Kühlschrank-Beispiel ist lächerlich.

Die Zahl der Geräte, Betriebssystemen und Browser, mit denen eure Seiten besucht werden, ist schon heute enorm, wächst aber stetig noch weiter an. Eine Eigenschaft teilen sie aber alle: Sie alle halten sich an einen Großteil der Vorgaben des W3C.

Dieser Großteil ist oft zu klein.

Das bedeutet im Umkehrschluss, dass man mit gültigem Code alle Betrachter zufrieden stellt.

Das halte ich für eine Fehleinschätzung. Valider Code ist längst kein Garant für ultimativ interoperablen Code, höchstens eine Grundvoraussetzung, auf der *aufgebaut* werden kann. Validen Code schreiben und sich nicht weiter zu kümmern, bringt letztlich wenig.

Und nicht einmal nur die, denn nicht jeder Nutzer kann Web-Seiten im engeren Sinne "betrachten". Viele Menschen mit Sehbehinderungen nämlich lassen sich die Seiten von speziellen Browsern laut vorlesen, die unter dem Begriff "Screen Reader" zusammengefasst werden.

Sprachsynthese ist eine Ausgabemöglichkeit von Screenreadern, Braille eine weitere. Ein Screenreader hat seinen Namen eher daher, dass er den Bildschirm ausliest, nicht unbedingt ihn auch akustisch vorliest. Ein Screenreader ist auch strenggenommen der Definition nach kein spezieller Browser, sondern eine umfassende Software zur alternativen Ausgabe. (Der IBM Home Page Reader ist beispielsweise kein Screenreader wie bspw. JAWS, sondern tatsächlich ein Vorlese-Browser.)

Einer Suchemaschine können nämlich durchaus zusätzliche Informationen zugänglich gemacht werden, die der menschliche Betrachter gar nicht benötigt, da er sie vielleicht in einer ganz anderen Form erhält, etwa als Bild. Da Bilder und Grafiken nicht durch Suchmaschinen interpretiert werden können, sind diese zusätzlichen Informationen sogar außerordentlich wichtig.

Angesichts der Tatsache, dass beispielsweise Google alt-Attribute in der Regel ignoriert, ist das Argument leider nur theoretisch.

Da diese so genannte "Kompatibilität" auch für zukünftige Normen sichergestellt ist, wird jede Seite, die heute den aktuellen Normen entsprechend entwickelt wird, auch in Zukunft ohne Einschränkungen dargestellt werden. Eine spätere Anpassung an neuere Normen wird also niemals notwendig sein.

Nunja, ein XHTML 2-Browser muss nicht zwangsläufig HTML 4 unterstützen, es sind keine zwingenden konzeptionellen Gründe, warum er es trotzdem aller Voraussicht nach wird. Ein künftiger CSS 2.1-konformer Browser rendert vermutlich eine Seite im Detail anders als ein heutiger CSS 2.0-konformer usw.

www.debian.de
"Debian ist ein freies Betriebssystem (OS) für Ihren Rechner. Ein Betriebssystem ist eine Menge von grundlegenden Programmen, die Ihr Rechner zum Arbeiten benötigt. Debian verwendet den Linux-Betriebssystemkern." steht dort, ist aber eine schamlose Untertreibung. Ich verwende es -- und ohne es hätte ich wohl niemals aus den teuflischen Klauen von Programmen wie Frontpage entkommen können, die vorgeben, automatische HTML Code zu erzeugen.

Debian hat mit qualitativ hochwertiger Webentwicklung wenig zu tun bzw. schlecht konfigurierte und falsch benutzte WYSIWYG-Editoren haben nichts mit Betriebssystemen zu tun.

Mathias