Hi Raik,
Der Staat hat einen gewissen Finanzbedarf.
Dieser Bedarf schwankt zwar aufgrund Arbeitslosigkeit, fähige/unfähige Beamte, aussergewöhnliche Aufgaben (Flutkatastrophe etc.), wird aber zur Vereinfachung mal als relativ feste Grösse angenommen.
Deine angeführten Beispiele aind unvollständig, Stichwort Tollcollect, Karl Heinz Grasser...
Egal, ob man sich dabei Deutschland oder Österreich zur Brust nimmt, man wird den Eindruck nicht los, dass die Wirtschafteei immer offensichtlicher in die eigene Tasche geht. Was die Politiker vorleben, versucht die breite Masse nachzuleben.
Nimm nur mal unseren Finanzminister Grasser und die Finanzierung seiner über 300Mio teuren _privaten_ Homepage http://www.karlheinzgrasser.at/.
Wenn man sich das Tollhaus ansieht, das sich um diese Sache aufgebaut hat, wird man wirklich den Eindruck nicht mehr los, wer spielt am besten und unauffälligsten Handerle, Schacherle?
Der Staat hat einen gewissen Finanzbedarf.
Dieser Bedarf schwankt zwar aufgrund Arbeitslosigkeit, fähige/unfähige Beamte, aussergewöhnliche Aufgaben (Flutkatastrophe etc.), wird aber zur Vereinfachung mal als relativ feste Grösse angenommen.
Wenn die Steuer-/Abgaben-/Zoll-/ect.-Einnahmen zurückgehen, sorgt der Staat durch Änderung der Höhe von St./Abg./Zö. oder durch Einführung neuer Ts./Abg./Zö. dafür, dass sein Finanzbedarf wieder gedeckt wird.
Sorry, aber das ist längst graue Theorie. Ich kann mich wirklich des Eindrucks nicht mehr erwehren, dass es nur mehr darum geht, wie man dem einzelnen am meisten abnehmen kann, ohne dass es zu sehr auffällt, um es möglichst unbemerkt in die eigene Tasche zu schieben.
Quelle dieser Finanzen ist die Wirtschaft, bestehend aus Unternehmern und Arbeitern.
_Jeder_ Mensch, ob Unternehmer oder Arbeiter versucht, seine Ts./Abg./Zö.-Belastung so gering, wie möglich zu halten.
Ich widerspreche dir in diesem Punkt ja gar nicht.
Laut einer statistischen Grafik aus der Gewerkschaftszeitung der IG-Metall haben zu Zeiten des Wirtschaftswunders die Unternehmer den Finanzbedarf des Staates zu ca. 90% gedeckt, den Rest der Arbeiter.
Im Laufe der Zeit hat sich diese Verhältnis drastisch geändert und liegt heute bei 10% von den Unternehmern und 90% von den Arbeitern.
Trau nie einer Statistik, die du nicht selbst gefälscht hast.
Aus deinen Angaben liesse sich wunderbar herauslesen, wie sich die Einkommenslage im Wandel der Zeit verschoben hat. Waren früher die Unternehmer Grossverdiener, die entsprechend Steuern zu zahlen hatten, so wären sie heute nach deinen Angaben großteils Sozialhilfeempfänger, während die Arbeiterschaft die große Abzocke betreibt. Natürlich ist das überzeichnet, der Trend dahin ist für mich aber eindeutig erkennbar. Ich muss im Jahr mindestens einen Umsatz von ~72.000,--Euro machen, um mir ein Jahreseinkommen von ~14.000,--Euro zu bescheren. Das ist wohl nicht allzuviel, oder? Um auf ein halbwegs angemessenes Einkommen von 20.000,--Euro zu kommen, muss ich, aufgrund der Progression, schon fast das doppelte umsetzen, wohlgemerkt als Dienstleister.
Nun ist es eine altbekannte Weisheit, dass Geld Geld heckt. Allerdings nicht, wenn es im Sparstrumpf bei Oma unter der Matratze liegt, sondern nur, wenn es im Wirtschaftskreislauf rotiert.
Der Irrglaube der Politiker, es käme auf "Wirtschafts_w_a_c_h_s_t_u_m" an, ist _falsch_. Eine funktionierende Wirtschaft ist dadurch gekennzeichnet, dass das Geld _rotiert_. Auf den "Wirtschafts_k_r_e_i_s_l_a_u_f" kommt es an.
Früher gab es nur einen Weg für die Unternehmer, reich zu werden: gute Produkte produzieren und so viel, wie möglch davon so schnell, wie möglich verkaufen. Es kam darauf an, Material zu sparen und sinnvoll einzusetzen.
Heute ist es attraktiver, _einen_ Buchhalter/Steuerberater einzustellen, statt für das gleiche Geld 5 neue Arbeiter. Aufgrund der Finanzpolitik der letzten Jahrzehnte ist der Preis für einen Arbeiter um ein vielfaches gestiegen, ohne dass dieser etwas davon hätte.
Unsere Politiker haben aus dem Arbeiter ein unattraktives, überteuertes Produkt gemacht.
Nein, unsere Politiker haben uns in eine Schere gedrängt, die nun immer schärfer zu schneiden beginnt. Der einzige Ausweg wäre, wenn alle mal ihr Anspruchsdenken ablegen und wieder zu gemeinsamen Zielen finden würden.
Da sehe ich aber die Gewerkschaften als größten Hemmschuh, und nicht erst, seit ich selbstständig bin.
Anstatt seine Produkte zu optimieren und seine Verwaltung schlank zu halten spart ein Unternehmer heute bei den Arbeitskräften, womit sich aber der Hund in den Schwanz beisst, weil diese auch gleichzeitig die potentiellen Käufer seiner Produkte sind.
Na, wo denn sonst? Gespart wird dort, wo es am meisten bringt. Ein Roboter ist auf Lebenszeit um ein vielfaches billiger als ein Arbeitnehmer.
Das Geld rotiert nicht mehr in der Wirtschaft, arbeitskräfte-intensive Wirtschaftszweige, wie die Landwirtschaft, Bergbau, etc. gehen "den Bach runter", jeder Unternehmer klagt über die schlechten Zeiten und müht sich weiter, dem Witschaftskreislauf noch mehr Geld zu entziehen.
Branchen, wie Versicherungen und Banken, wo von verhältnismässig wenigen Menschen mit sehr viel Geld umgegangen wird, geht es viel besser, als dem Rest der Wirtschaft. Spekulationen an der Börse reissen selbst gesunde Unternehmen in die Katastrophe, aus Konkurskandidaten werden plötzlich für ein paar Tage lohnende Anlageobjekte, das Geld fliest nicht mehr in geordneten Bahnen durch die Wirtschaft, sondern bildet tödliche Strudel und übt zerstörerische Kräfte aus. Nicht mehr die tatsächliche Leistungsfähigkeit, sondern Gerüchte und Spekulationen bestimmen heute den Wert eines Unternehmens.
Genau das sehe ich als Untergang unseres derzeitigen Wirtschaftssystems. die spekulativen Geschäfte sind auf dem besten Weg, unserer Wirtschaft den Garads zu machen. Es geht nicht mehr um Qualität und Absetzbarkeit der Produkte. Nein, dafür wird von der Werbebranche schon gesorgt. Gewinner ist der, der die größten Renditen verspricht, und sei es mit schrottigen Produkten oder Luftgeschäften.
Gradlinigkeit und Handschlagqualität sind in der heutigen Wirtschaft Fremdwörter.
Und dabei hat sich im Grunde genommen nichts geändert. Die Wirtschaft als ganzes trägt immer noch den Finanzbedarf des Staates. Nur tragen ihn heute nicht mehr alle Unternehmen geneinsam, sondern je grösser ein Unternehmen, desto eher rechnet sich eine hohe Investition in einen Steuerspezialisten, der alle Tricks und Schlichen kennt, sich durch den Ts./Abg./Zö.-Dschungel des Staates zu winden.
An wem bleibt also die Erwirtschaftung des Finanzbedarfs des Staates hängen? An den kleinen Firmen, für die sich diese Ts./Abg./Zö-Optimierung nicht rechnet und vor allem am Arbeiter, für es überhaupt keine derartigen Regelungen, Tricks, Kniffe und Steuerlücken gibt.
Das ist ein Punkt, in dem ich dir vollinhaltlich recht gebe. Großunternehmen brauchen nur mit der Entlassungskeule winken, schon gibt es millionenteure Steuernachlässe und noch mehr...
Das Tragische dabei ist, das die Einführung all dieser Regelungen bei Weitem leichter war, als es ihre Abschaffung sein wird, weil sich die Wirtschaftsstruktur diesen Bedingungen angepasst hat und die Unternehmen, die heute am meissten davon profitieren, auf Besitzstandswahrung pochen würden.
Ich glaube nicht, dass es je zu einer Abschaffung kommen wird. Die Kurzsichtigkeit der geldgeilen Mafia wird in einem Riesencrash enden, dieser erst wird die Chance auf einen Neubeginn unter geänderten Vorzeichen beherbergen.
Die Entwicklung geht dahin, dass nur noch ganz große und ganz kleine Unternehmen lebensfähig bleiben werden, die Mittelständer sind heute allesamt schon in Schwierigkeiten.
Hinzu kommt noch, dass nicht nur unsere Politiker, sondern häufig auch unsere "Wirtschaftsführer", die als "Manager" in grossen Firmen Angestellten von ihrer Arbeit nicht wirklich Ahnung haben.
Siehe dazu:
"Nieten in Nadelstreifen" http://www.amazon.de/exec/obidos/ASIN/3426771365
"Der Börsenschwindel" http://www.amazon.de/exec/obidos/ASIN/3442151783
"Macher im Machtrausch" http://www.amazon.de/exec/obidos/ASIN/3426775379
"Absahnen und abhauen" http://www.amazon.de/exec/obidos/ASIN/3426774771
alles von Günter Ogger
Gute Links... ;-)
Gruß
Kurt
--
Nein, ich beantworte keine Anfragen per e-mail.
ss:( zu:) ls:[ fo:) de:] va:| ch:| sh:( n4:° rl:( br:? js:| ie:% fl:( mo:?
"Kein Problem wird geloest, wenn wir traege darauf warten, dass Gott allein sich darum kuemmert." (Martin Luther King; am. Buergerrechtler; 1929-1968)
http://elektro-dunzinger.at
http://shop.elektro-dunzinger.at