Haftungsauschluss bei eigener Software.
uepselon
- recht
0 Sven Rautenberg0 Andreas Korthaus0 Sven Rautenberg0 at
0 Tim Tepaße0 Sven Rautenberg0 Auge
0 Auge
Hallo,
ich bin eben auf einen Haftungsausschluss gestossen und habe mich gefragt ob dieser auch so anwendung finden kann, bzw. ob er rechtens ist?
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XYZ EDV-Development übernimmt keinerlei Haftung für Schäden, die direkt oder indirekt aus dem Gebrauch dieser Software entstehen. Ebenso werden jegliche Ansprüche bezüglich Funktionalität, Eignung für einen bestimmten Zweck, Datenintegrität oder Datenschutz abgelehnt.
Es wird zugesichert, daß die Software sich prinzipiell wie in der Bedienungsanleitung beschrieben verhält.
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Gruß,
ueps
Moin!
ich bin eben auf einen Haftungsausschluss gestossen und habe mich gefragt ob dieser auch so anwendung finden kann, bzw. ob er rechtens ist?
Warum sollte er unrechtens sein? Wir haben Vertragsfreiheit.
So ein Haftungsausschluß ist bei Open Source, Free- und Shareware fast schon standardmäßig dabei. Und wenn du deine Microsoft EULA aufmerksam gelesen hättest, wäre dir solch ein Haftungsausschluß ebenfalls aufgefallen. :)
- Sven Rautenberg
Hallo!
ich bin eben auf einen Haftungsausschluss gestossen und habe mich gefragt ob dieser auch so anwendung finden kann, bzw. ob er rechtens ist?
Naja, Menschen machen Fehler, davon kann an sich einfach nicht freisprechen. Irgendwo habe ich mal gelesen, dass Software im Schnitt alle 100-1000 Zeilen einen Fehler enthält (ich erinnere mich nicht mehr genau, aber auch die Software des Space-Shuttles enthielt Fehler, die "Challanger" ist AFAIK wegen eines kleinen Programmier-Fehlers abgestürzt, genauso war ein Software-Fehler Ursache des Blackouts in den USA letztes Jahr...).
Und man kann sich noch so viel Mühe geben, noch so viel kontrollieren... unter ganz ungünstigen Umständen kann ein einziger kleiner Fehler im Programm unglaubliche Folgen haben, wie z.B. Space-Shuttle Absturz, oder Schäden in Milliarden-Höhe anrichten... wenn man die Haftung nicht begrenzen/ausschließen könnte, wäre Programmieren ne recht riskante Angelegenheit ;-)
Grüße
Andreas
PS: Leider finde ich das nicht mehr wieder mit dem Space-Shuttle Absturz, bin mir aber relativ sicher dass ich das mal gelesen habe.
Moin!
PS: Leider finde ich das nicht mehr wieder mit dem Space-Shuttle Absturz, bin mir aber relativ sicher dass ich das mal gelesen habe.
Im Zweifel war es der erste Start der Ariane 5. Der ist nachweislich durch einen Softwarefehler verursacht worden, und das wurde in der c't auch ausführlich dokumentiert. Grund war letztendlich, dass durch die Wiederverwendung alter, funktionierender Software aus Ariane 4, aber der höheren Leistung der Ariane 5 Meßwerte übergelaufen sind, so dass plötzlich scheinbar eine extreme Kurskorrektur notwendig war.
Merke: "Funktioniert doch" ist absolut kein Argument. ;)
- Sven Rautenberg
Hallo.
Im Zweifel war es der erste Start der Ariane 5. Der ist nachweislich durch einen Softwarefehler verursacht worden, und das wurde in der c't auch ausführlich dokumentiert.
Ein Softwarefehler hat den Start verursacht? Dann war die Ariane 5 also eigentlich nur als Silo geplant gewesen? ;-)
MfG, at
Hallo Andreas,
Irgendwo habe ich mal gelesen, dass Software im Schnitt alle 100-1000 Zeilen
einen Fehler enthält
Vor einiger Zeit war bei uns an der Uni eine Nokia-Werbeveranstaltung (mit
einem leckeren Büffett). Auf einem Vortrag tauchten ähnliche Zahlen auf,
samt den unterschiedlichen Anforderungen, die an Software in unterschiedlichen
Feldern gestellt werden. Da gab es doch ganz größere Unterschiede, vom
Space Shuttles über Handys bis hin zum Feld, Wald und Wiesensoftware.
die "Challanger" ist AFAIK wegen eines kleinen Programmier-Fehlers
abgestürzt,
Wie Sven schon gesagt hat, es war die Ariane 5. Irgendwo da draußen im
Netz war ein sehr interessanter Artikel darüber, allerdings finde ich
ihn nicht.
Die Challenger ist - kurz gesagt - abgestürzt, weil ein Dichtungsring
spröde wurde, als er Kälte (Flüssigem Sauerstoff z.B.) ausgesetzt war.
Sehr schön vom Nobelpreisträger Feynman auf der Pressekonferenz der
damaligen Untersuchungskommision demonstriert.
Tim
Moin!
Die Challenger ist - kurz gesagt - abgestürzt, weil ein Dichtungsring
spröde wurde, als er Kälte (Flüssigem Sauerstoff z.B.) ausgesetzt war.
Die für die Explosion verantwortliche Kälte bei der Challenger war witterungsbedingt. Es war an dem Tag einfach eiskalt. Flüssiger Sauerstoff ist bei Raketen zwar auch sehr häufig mit im Spiel, aber nicht in den Feststoff-Boostern des Shuttles drin.
- Sven Rautenberg
Hallo
Die für die Explosion verantwortliche Kälte bei der Challenger war witterungsbedingt.
Zwee doofe, een Jedanke. siehe [pref:t=75580&m=435666] ;-)
Tschö, Auge
Hallo
Die Challenger ist - kurz gesagt - abgestürzt, weil ein Dichtungsring
spröde wurde, als er Kälte (Flüssigem Sauerstoff z.B.) ausgesetzt war.
Es war der 28. Januar 1986. Da war einfach nur Frost. Und da wieder mal
am Budget der Nasa rumgekürzt worden war, wurden Teile, z.B. auch die
Dichtungsringe zwischen den Segmenten der Feststoffbooster, von "billigeren
Lieferanten" genommen. Die genügten aber nicht den Anforderungen.
Und so leckte eine Flamme aus dem Booster und traf den Flüssigtreibstofftank,
woraufhin der explodierte.
Tschö, Auge