Christoph Schnauß: CPU hochtakten

hallo Forum,

hm. Ich habe schon bemerkt, daß ich mit "eigenen Fragen" immer häufiger in die "Grenzbereiche" des Forums vorstoße und Fragen habe, für die ich im Grunde keinen besseren Ort weiß, obwohl sie eigentlich gar nicht hierher gehören. Ihr dürft das gerne mit Buh-Rufen kommentieren. Naja, probieren wirs nochmal.

Ich habe vor rund drei Wochen einen PentiumIII-Rechner, dessen CPU "default" 966 MHz leisten soll, vorsichtig auf 1 GB hochgetaktet. Er macht es völlig problemlos, obwohl ich natürlich bei dieser sehr geringen Übertaktung keine signifikante Performance-Verbessserung bemerken kann.

Ich habe nun mal ein nettes Tool namens "Aida" auf meinem PentiumIV mit "default" 2,6 GHz ein bißchen diagnostizieren lassen. Das Ding sagt mir, daß mein Prozessor bis auf 3,6 GHz hochgetaktet werden könnte. Gut, ich müßte wohl auch an der Spannung herumfummeln.

Aber ich mag meinen derzeitigen "Großen" nicht gerne mit irgendwelchen Experimenten überfordern und will am Ende natürlich auf gar keinen Fall bloß noch einen rauchenden Haufen aus Blech und ehemaligem Kunstoff im Regal stehen haben. Es gibt eine Unzahl an mehr oder weniger (naja, mehr weniger) seriösen Internetseiten, die mir alle sagen, ich solls doch einfach mal machen. Immerhin wäre bei einer Steigerung von 2,6 GHz auf 3,6 GHz doch etwas Performance-Gewinn zu erwarten, RAM habe ich genügend (1024 MB). Ich traue der Sache jedoch nicht und wollte euch lieber vorher fragen, ob ich mir jetzt eventuell einen "rauchenden Haufen aus Blech und ehemaligem Kunstoff" als arbeitsbefreites Kunstwerk ins Regal stellen oder ob ich es probieren sollte, ein paar Hertzchen mehr CPU-Leistung einzustellen.

Grüße aus Berlin

Christoph S.

  1. Servus,

    prinzipiell, kann dir so ein Prozessor immer abbraucxhen beim Tunen.
    In den allermeisten Fällen hingegen, liefert dir der grosse Chiphersteller einen für deutlich höhere Taktung geeigneten Prozessor aus.

    Das Problem liegt in der QS. Dort werden die Chips geprüft und gegebenfalls fest gestelt, dass die wenigsten Fehler bei 2,6 GHz passieren. Dabei sind die "Prototypen" bzw. Testkandidaten sogenannte Montagskinder. Nein eigentlich heisst das Montgsprodukte.
    Du hast es ja gerne genau.
    Die in der Produktion dann vom Band laufenden Typen könnten durchaus mehr. Man geht aber lieber auf sicher. Ebenfalls nur als Randinformation: Unterscheiden sich die tatsächlichen 3,6 Prozessoren kaum von den langsameren. Hierbei meine ich den technische Standard.
    Die Taktung wird dann im regelfall mit Chipinformationen gedrosselt.

    Von daher... klappen tut es in den allermeisten Fällen schon.
    -> Ein Przessor kann Dir auch bei jeder anderen Gelegneheit hops gehen.

    Gruss Matze

  2. N'Obend

    1Ghz auf einmal ist ein wenig viel für den Anfang. Wirklich was passieren dürfte nicht, der PIV schaltet sich ab, bevor er abraucht. Garantieren wird dir das aber natürlich niemand.

    Mach erst mal langsam, 200Mhz hoch, auf Stabilität testen (z.B. mit Prime95 - Torture Test), wenns klappt, weiter vorwagen. Dauert meist nicht lang, bis erste instabilitäten auftreten. Dann kann man entweder aufhören, oder die Spannung hochsetzen.

    Achtung: Abwärme steigt linear mit dem Takt, aber quadratisch mit der Spannung. Da sollte man besser eine gute Kühlung haben.

    Tschö,
    dbenzhuser

  3. Hallo,

    Immerhin wäre bei einer Steigerung von 2,6 GHz auf 3,6 GHz doch etwas Performance-Gewinn zu erwarten,

    das ist aber kein Performance-Gewinn, der eine solche Maßnahme rechtfertigt. Sieh es mal so: Dein Kiste reicht aus, um damit ganz relaxt etwa Filmproduktion (Schnitt, Postproduction, Encoding) für den Hausgebrauch zu betreiben. Nun weiß ich nicht genau, was du mit deinem Computer machst, jedoch würde ich vermuten, dass die Anforderungen sehr viel geringer sind als bei der Filmproduktion. Webentwicklung, Programmierung, dabei vielleicht mp3s hören und Fernsehen, Chatten und Surfen, schreiben und whatever... dazu benötigst du ganz bestimmt keine 2,6 GHz und erst recht keine 3,6 GHz, die dafür sorgen, dass du deine Heizung im Zimmer abstellen kannst.

    Abgesehen davon wird dir die Kiste irgendwann mal um die Ohren fliegen. Ich würde es ganz ehrlich bleiben lassen, auch nur dran zu denken, das Ding zu übertakten :-)

    Grüße aus Berlin

    zurück von F'Hain nach Mitte!
    _Dirk

    1. hallo Dirk,

      Dein Kiste reicht aus, um damit ganz relaxt etwa Filmproduktion (Schnitt, Postproduction, Encoding) für den Hausgebrauch zu betreiben.

      Genau das tut sie gelegentlich auch. Um einen 90 Minuten lagen Kinofilm nachzuschneiden, braucht dieser Rechner immerhin rund 4 Stunden, sobald ich alle Einzelschnitte fertig habe.

      Webentwicklung, Programmierung, dabei vielleicht mp3s hören und Fernsehen, Chatten und Surfen, schreiben und whatever... dazu benötigst du ganz bestimmt keine 2,6 GHz und erst recht keine 3,6 GHz, die dafür sorgen, dass du deine Heizung im Zimmer abstellen kannst.

      mp3 kannst du weglassen.

      Grüße aus Berlin

      Christoph S.

      1. Hallo,

        Um einen 90 Minuten lagen Kinofilm nachzuschneiden, braucht dieser Rechner immerhin rund 4 Stunden, sobald ich alle Einzelschnitte fertig habe.

        jetzt musst du mich aufklären: warum oder in welcher Form schneidest du Kinofilme nach? Handelt es sich um bereits existierende Kinofilme, die dir zu langatmig für den Hausgebrauch sind (Etwa "Fast and Furious 3 - von 100 auf 30 Minuten". Alternative Szenen wirst du wohl kaum einsetzen, nehme ich an? :-)), oder arbeitest du neuerdings mit Filmmenschen zusammen, denen du ihre Projekte schneidest?

        Gruß,
        _Dirk

        1. hallo Dirk,

          jetzt musst du mich aufklären: warum oder in welcher Form schneidest du Kinofilme nach?

          Ich habe seit ein paar Jahren immer mal irgendwas auf Kassetten mitgeschnitten - viele Tier- bzw. Naturfilme, aber auch so ziemlich alle James-Vond-Filme und einige "große" ältere Spielfilme wie "Spiel mir das Lied vom Tod" oder "der mit dem Wolf tanzt" oder Spielbergs "E.T.". Da sind stellenweise noch Reste von Werbung drin, außerdem sind das inzwischen doch ziemlich viele Kassetten und ich will die der Reihe nach auf CD umkopieren. Das geht im Prinzip ganz gut, dauert aber ...

          oder arbeitest du neuerdings mit Filmmenschen zusammen, denen du ihre Projekte schneidest?

          Das hat es bei zwei Projekten auch schon gegeben, ja. Wobei das nicht "Kinofilme" waren, sondern mehr oder weniger Dokumentationen, bei denen mehrere Stunden Material auf die wirklich wichtigen 30 Minuten zusammengeschnitten werden sollten.

          Außerdem bastle ich immer mal wieder am System. Wenn ich mir beispielsweise KDE 3.2.1 neu zusammensetzen will, braucht dieser Rechner rund 6 Stunden dazu  -  zum Vergleich: der 966er PentiumIII, den ich auch noch habe, hat gestern GenToo spendiert bekommen. Da wollte ich denn gerne auch KDE drauf haben, gegen 21 Uhr hat er angefangen zu kompilieren und ist jetzt, nach fast 15 Stunden, immer noch nicht fertig, allerdings hat es da offenbar immer mal ein paar kleinere Pausen gegeben, in denen er auf irgendeinen Tastaturklick gewartet hat.

          Grüße aus Mitte

          Christoph S.

      2. Hi Christoph!

        Dein Kiste reicht aus, um damit ganz relaxt etwa Filmproduktion (Schnitt, Postproduction, Encoding) für den Hausgebrauch zu betreiben.

        Genau das tut sie gelegentlich auch. Um einen 90 Minuten lagen Kinofilm nachzuschneiden, braucht dieser Rechner immerhin rund 4 Stunden, sobald ich alle Einzelschnitte fertig habe.

        Bedenke dass CPU-Takt nicht alles ist, das skaliert natürlich nicht linear. Dazu kommt dass Du einen solch großen Schritt (2.6->3.6) mit ziemlicher Sicherheit nicht so ohne Weiteres, ohne Probleme hinbekommen wirst. Die Kühlung ist nicht das einzige Problem, je nachdem was Du alles veränderst überlastest Du auch viele andere, empfindliche Komponenten des Systems. Sicher haben die alle etwas Spiel, aber das Ausfall-Risiko steigt "dramatisch".
        Das heißt am Ende würdest Du vermutlich eine deutlich konservativere Leistungssteigerung verwenden, so dass Du am Ende für den Film statt 4 Stunden nur 3:40 Stunden brauchst. Und wegen dem Bisschen so ein auf Aufwand, und so ein Risiko eingehen?

        Grüße
        Andreas

        --
        SELFHTML Feature Artikel: http://aktuell.de.selfhtml.org/artikel/
        1. habe d'ehre

          so ein Risiko eingehen?

          Spielverderber, ja das muss mal knallhart gesagt werden. :)

          Wo er doch so gerne an seinen Kisten rumschraubt und uns dann immer daran teilhaben laesst. (Vor allem wenn sein "Grosser"[1] Schnupfen kriegt)

          *SCNR*

          man liest sich
          Wilhelm

          [1] was immer das auch sein mag :-)

          1. Hoi!

            so ein Risiko eingehen?

            Spielverderber, ja das muss mal knallhart gesagt werden. :)

            Es spricht ja nichts dagegen die gut gemeinten Warnungen in den Wind zu schlagen und dann mal zu sehen was so geht ;-)

            Wo er doch so gerne an seinen Kisten rumschraubt und uns dann immer daran teilhaben laesst. (Vor allem wenn sein "Grosser"[1] Schnupfen kriegt)

            Ich denke wir können Ihn eh nicht aufhalten *g*

            [1] was immer das auch sein mag :-)

            Aber hallo - wo bin ich denn hier gelandet? ;-)

            Viele Grüße
            Andreas

            --
            SELFHTML Tipps & Tricks: http://aktuell.de.selfhtml.org/tippstricks/
          2. Hallo Wilhelm,

            (Vor allem wenn sein "Grosser"[1] Schnupfen kriegt)

            [1] was immer das auch sein mag :-)

            meinst Du etwa, der ist auch dick und lang ;-)

            Gruß, Andreas

            --
            <img src="http://was-ist-das.andreas-lindig.de/was_ist_das_fetzen.jpg" border="0" alt="">
            hier könnte auch ruhig mal'n neues Bild stehen.
  4. Hi Christoph,

    übertakten bringt (fast immer[1]) keine sinnvolle Leistungssteigerung.
    Alles unter 10% mehr Rechenpower (grob 20% mehr CPU Takt) fällt sowieso nicht auf. Alles dadrüber ist aber hochgradig anfällig dafür,  ordentlich Probleme zu machen:

    • Es ist praktisch nicht testbar ob die CPU immer noch einwandfrei arbeitet.
    • Durch die nötige höhere Kernspannung sinkt die Lebensdauer (Elkos der Spannungswandler, Elektromigration) auf Werte unterhalb der typischen PC-Nutzungsdauer.
    • Die steigende Verlusleistung macht den Rechner zumindest lauter und erfordert oft auch teuere zusätzliche/neue Kühlung. (Der Sprung von 2.4 auf 3.6GHz wird wohl[2] Wasserkühlung oder mindestens einen Luftkühler der 50 Euro-Klasse erfordern. )

    Versteht mich nicht falsch - Rechner übertakten kann eine nette Freizeitbeschäftigung sein. Aber zur Leistungssteigerung der Arbeitsumgebung finde ich es fehl am Platz.

    Gruß,
      Carsten

    [1]Es gab(gibt?) durchaus mal CPU-Serien bei denen einzelne Varianten recht effektiv und zuverlässig Übertaktbar waren.
    [2] Bei den Intels kenne ich mich nicht wirklich aus, aber bei http://www.kaltmacher.de gibts auch Leute die Intels quälen.

  5. Hallo Christoph,

    Ich traue der Sache jedoch nicht und wollte euch lieber vorher fragen, [...] ob ich es probieren sollte, ein paar Hertzchen mehr CPU-Leistung einzustellen.

    Ich finde Du solltest es unbedingt machen. Bedenke nur, um wieviel schneller Du dieses Posting hättest schreiben können, wenn Deine Kiste statt lahmer 966 MHz 3,6 GHz bringen würde. Man muß ja auch immer bedenken, daß die Darstellung der Zeichen auf dem Monitor durch so eine lahme 966-Krücke immer etwas verzögert wird ;-)

    Gruß, Andreas

    --
    mit viel Geduld und Umsicht ist mir auf meinem 233er am Ende doch noch dieses Posting gelungen.
    1. Hallo Christoph und tunning CO,

      Ich traue der Sache jedoch nicht und wollte euch lieber vorher fragen, [...] ob ich es probieren sollte, ein paar Hertzchen mehr CPU-Leistung einzustellen.

      Ich versteh nicht warum die leute ihre CPU immer hochtakten müssen.
      Da kann man noch so einen schnellen CPU auf den markt bringen,nein die Leute müssen immer wieder dran rummschrauben,noch mehr und noch mehr...
      Wen wunderts dann wenn der cpu nicht mal die halb zeit seiner lebens dauer erreicht,weil die leute einfach nie zufrieden sind mit dem was sie haben.
      Sorry ich versteh euch tunning typen nicht.
      Genau dasselbe bei einem ferrari freund,der seinen ferrari nochmal tunt...wollt ihr fliegen?
      Gruss
      vom Alain