Moin!
Hmm... naja, wenn jetzt Server bla.de als einziger die Rechte hat bzw. haben will, E-Mails mit ****@bla.de zu versenden, und andere - wenn ich das jetzt richtig verstehe - erst bei ****@bla.de nachschauen, ob sie von dieser E-Mail-Adresse aus E-Mails senden dürfen, dann nimmt man einfach einen zu dieser Zeit älteren smpt-Server und schon kann man schön als unauthorisierter ***@bla.de-Versender weiterversenden.
Nein. Das System funktioniert so: Der Admin von bla.de entscheidet: Mails meiner Domains kommen nur von 10.11.12.13, und sonst von nirgend. Das schreibt er ins DNS mit rein.
Ein Empfängerserver, dessen Admin im Auftrag seiner User was gegen Spam tun soll, nutzt dieses System. Er fragt beim DNS-Server an, ob die Domain bla.de, von der er angeblich gerade eine Mail kriegt, Erlaubnisinformationen veröffentlicht, und erhält als Info: Sendeberechtigt ist nur die IP 10.11.12.13, sonst niemand. Wenn die Mail also von einer anderen IP kommt, wird der Empfang verweigert.
Wenn jemand legitim Mails mit der Domain bla.de versenden will, dann muß er:
- entweder zu einem Empfänger schicken, dessen Mailserver nicht nach den Erlaubnisinfos fragt,
- oder den SMTP-Server verwenden, der die Erlaubnis besitzt.
Oder soll dann der POP3-Server streiken, weil er sieht, dass nicht Server bla.de, sondern böser-böser-junge.dyndns.org gesendet hat und die Senderechte unter ***@bla.de bei bla.de nachgefragt hat? Das würde für den empfangenden POP3 eine extrem größere Belastung sein, weil er immer zu dem Server dann wiederum Kontakt aufnehmen müsste, usw. usw.
Punkt 1: POP3-Server nehmen via POP3-Protokoll keine Mails entgegen. Entscheidend wäre der SMTP-Server, der die Mail annimmt oder verweigern muß.
Punkt 2: Es handelt sich um einen DNS-Lookup. Einmal für eine Domain angefragt, ist der Datensatz für eine Weile (bestimmbar vom Domaininhaber bla.de) im Cache drin, und muß nicht mehr aufwendig angefragt werden. Außerdem ist das DNS-System in dieser Hinsicht relativ schnell, u.a. da es auf UDP basiert.
Punkt 3: Vernünftig gegen Spam konfigurierte Mailserver leisten schon heute eine ganze Reihe von DNS-Lookups. Beispielsweise wird die Existenz der Absenderdomain geprüft, weiterhin, ob die IP des Senders in irgendwelchen Blacklisten drinsteht, die der Admin für relevant hält, etc. Ob der Mailempfang also noch eine Sekunde länger dauert, weil eine weitere DNS-Abfrage gemacht wird, ist da eher irrelevant.
Insofern ist es sehr gut, wenn schon jetzt alle Benutzer von mehreren Mailadressen jeweils den zu ihrer Mailadresse zugehörigen SMTP-Server benutzen würden.
...was folglich mit Thunderbird derzeit noch nicht ohne exiplit getrennten Postfächern (getrennter "Eingang", getrennter "ausgang",...) geht.
Mußt ja auch nicht Thunderbirb benutzen. Es gibt so viele schöne andere Mailprogramme. Ich persönlich empfehle gerne Eudora. Funktioniert ähnlich wie Opera mit Werbeeinblendung oder Kauf, es gibt aber auch einen funktionsreduzierten Modus ohne Werbung. Schade nur, dass der lernende Spamfilter nur in der Kaufversion aktiviert ist - oder in der Betaversion 6.0.0.14 im Werbemodus ;).
Operas M2-Mailclient soll auch toll sein, er benutzt aber eine vollkommen andere Herangehensweise an die Mailspeicherung (welche durchaus interessant ist): Mails werden nicht mehr in Ordnern abgelegt, sondern sind durch Views zugänglich. Ein View ist eine Filterung des Gesamtbestandes aller Mails nach bestimmten Kriterien, beispielsweise "ungelesene Mails", "Mails von WauWau", "wichtige Mails", "Mails mit Bild-Attachment", etc. Wenn man was sucht, bleibt der dadurch erzeugte View ebenfalls erhalten und aktualisiert sich, man kann die Views also auch weitestgehend personalisieren und ergänzen.
Ich hab's allerdings mal ausprobiert, und es hat mir nicht 100% gefallen. Ich schiebe die Probleme allerdings eher auf die damals noch ganz neue 7er-Version und den für mich neuen IMAP-Server, den ich damals ausgetestet hatte. Zwei Neuerungen auf einmal war vielleicht nicht unbedingt ideal. :)
- Sven Rautenberg