FrankieB: OT: Physik der Gase

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Hi,

Kann mir jemand eine einfache Antwort darauf geben, wieviel Watt man maximal und typisch aus einem Gasvolumen X mit dem Druck Y ziehen kann?

nein, eine einfache Antwort gibt es sicherlich nicht, weil das eine real sehr komplexe Angelegenheit ist.

Die tatsächlier Energiemenge scheint ja doch erheblich von 'Adiabatenkurven', zeitlichem Verhalten, Außentemperatur, Wärmeleitfähigkeit des Transfergerätes (Ausdehnung), Stöungsverhalten etc abzuhängen.

Energie != Leistung (Arbeit("abgegebene Energie")/Zeit)

Bei Gasen ist immer die Enthalpie entscheidend. Enthalpie setzt sich zusammen aus innerer Energie (cV*m*dT) und dem Produkt aus Druck und Volumen (p*V). Wenn Du willst, nenne es auch Energiepotential.

Und da Leistung als Arbeit/Zeit definiert ist, ist es ganz entscheidend, wie die zeitliche Änderung des Energiepotentials (und unter welchen Rahmenbedingungen ... ganz wichtig!) abläuft, um die Leistung zu bestimmen.

"Ideale" Zustandsänderungen sind z.B.:

isotherm (Temperatur bleibt gleich)
isobar (Druck bleibt gleich)
adiabat (es findet kein Wärmeaustausch statt)
isochor (keine Volumenänderung)

Du hast ja schon einige mögliche Einflussgrössen genannt (in der Praxis sind dies natürlich noch viel mehr), daher nimmt man, zumindest um einen einfachen Prozess "realitätsnah" nachzubilden, i.d.R. eine polytrope Zustandsänderung, welche sozusagen einen "Mischmasch" aus den idealen Zustandsänderungen darstellt.

Der in einem anderen Antwortposting angesprochene "Carnot"-Prozeß stellt einen Keisprozeß dar, welcher aus vier idealen Zustansänderungen zusammengesetzt ist: isotherme Ausdehnung (Expansion)- adiabate Ausdehnung - isotherme Verdichtung (Kompression) - adiabate Verdichtung. Unter "idealen" Bedingungen könnte man mit diesem Prozeß den höchsten theor. Wirkungsgrad der Standard-Kreisprozesse erzielen.

Das war jetzt alles nur grob skizziert, wenn Du weitergehende Fragen zu diesem Thema hast kannst Du mir gerne mailen.

Grüsse
Frankie