Hallo Bio,
Vielleicht ist es ein Politiker-Problem, dass sie wirtschaftliche Modelle nie komplett umsetzen, sondern immer nur schwache Abklatsche davon.
Wo du Recht hast, hast du Recht ;-) Nur, was macht deine Partei (war übrigens auch mal meine, als Schweizer aber nicht wählbar) nach den nächsten Wahlen? Doch nicht etwa sagen, hätten sich die Vorgänger an Keynes gehalten, wüssten wir schon was zu tun wäre?
Dem Keynesianismus kann man nicht vorwerfen, dass er nicht funktioniert habe, da die Politiker zwar das Geld ausgeben im Konjunkturtief, nie aber das Geld sparen im Konkunkturhoch probiert haben.
Keynes setzt eine funktionierende kausale Wechselbeziehung zwischen Micro- und Macroökonomie voraus und unterstellt zudem, dass mehr Arbeitplätze mehr Gewinn bringen. Also muss sich der Staat bei florierender Wirtschaftlage mit Aufträgen zurückhalten und sparen, bei wirtschaftlicher Flaute klotzen und damit die Wirtschaft wieder in Schwung bringen.
Der Wirtschaft geht es aber aktuell (von Ausnahmen abgesehen) ganz gut und bei noch etwas zusätzlichem Arbeitsplatzabbau wird es ihr noch besser gehen. Arbeitsplätze schaffen würde also den Gewinn verringern und nicht erhöhen, wie Keynes unterstellt. Durch die zusätzlichen Arbeitslosen wird es dem Staat trotz florierender Wirtschaft schlechter gehen, ganz parteiunabhängig.
Ganz liberal gesinnt, frage ich mich, was eigentlich in Deutschland produziert werden könnte, was anderswo nicht in gleicher Qualität günstiger hergestellt werden kann? Oder was Deutschland an konkurrenzlosen Dienstleistungen für den Rest der Welt zu bieten hat? Politiker welcher Parteien sind dafür verantwortlich, dass die Aussenhandelsbilanz bezüglich Lizenzen und Patengebühren negativ ist? Das ist ja nicht erst seit Rot-Grün so. Und Windenergieanlagen lassen sich ja sogar gewinnbringend exportieren.
Beste Grüsse
Richard