Christoph Zurnieden: Alternative zu Word (für Diplomarbeit)?

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Hi,

Gibt es eigentlich eine guten Grund, die dort enthaltenen typographischen Änderung nicht mit in's Format zu packen?
Ja. Es fungiert als Standardformat auf dem jeweiligen Rechner.

Nun, streng genommen hatte ich schon nach einem _gutem_ Grund gefragt ;-)

Häufig sind längere Qualifikationsarbeiten ja der erste Anlass, sich mit einer Textverarbeitung wirklich auseinanderzusetzen. Dabei werden viele typische Fehler gemacht.

Es sagt ja auch kaum mal einer den Leuten, wie's richtig geht. Stell Dir doch mal eine Mathematiker vor -- nein, schon einen richtigen -- wie er verzweifelt versucht mit dem Wordschen Formeleditor ellenlange Gleichungen zusammenzuklicken. Da steckt doch nach spätestens zwei Stunden die Maus in einem Loch in der Wand.

  1. Keine Datensicherung.

Selbst das muß den Leuten beschrieben werden, denn mitunter kann Word ja seine eigenen Dateien nicht mehr lesen. Der Klick bei "alle 10 Minuten speichern" reicht da nunmal nicht.

  1. Keine dezidierte Formatvorlage, sondern Änderung von normal.dot.

Tja, soll ich jetzt mal raten, was davon einfacher ist? >;->
Aber ich bin ja selber nicht besser und bin sogar in diesem Thread damit reingefallen. Ich wollte die Darstellung von Formeln durch Latex in diesem Forum zeigen und bin darüber gestolpert, das ich in meinem Latex-Header -- meiner normal.dot sozusagen, jedoch in jede Datei eingebunden -- Definitionen für den Rest der griechischen Großbuchstaben drin habe, die normalerweise durch lateinische Buchstaben dargestellt werden. Es ist halt so einfach: dreimal an der gleichen Stelle vertan und schon ist ein kleines Macro eingebaut.

  1. Keine konsequente Arbeit mit Formaten, sondern Formatierungen zu Fuß, so wie wir es auch beim guten alten HTML immer wieder sehen.

Auja, stimmt, immer wieder gerne genommen.

  1. Denken in Seiten, nicht in Fließtext, so dass beim EInfügen von Text im Bereich dahinter alles durcheinander fliegt.

Achnö, das kann Word auch von alleine, da braucht's keinen Bediener für ;-)

  1. Keine Planung der Überschriftenhierarchie, so dass das Inhaltsverzeichnis nicht automatisch erstellt werden kann.

Ich befürchte die Schwierigkeiten mit dem Inhaltsverzeichnis sind bei fehlender Strukturplanung das geringste Problem. Ist mir ja auch mit meinem Selfaktuell-Artikel passiert. Reparieren geht da nicht mehr, müßte ich komplett neu basteln.

Gemessen an den Möglichkeiten, die Textverarbeitungen heute bieten, ist es eigentlich wirklich möglich, ein vorschriftgemäßes, übersichtliches Satzbild zu erstellen und Tabellen, Bilder und Grafiken einzufügen. Man muss nur wissen, wie man es macht, sich also mit seinem System auseinandersetzen.

Nein, vorher muß man wissen, _was_ man macht. Wer weiß denn schon von sich aus, was ein "vorschriftgemäßes, übersichtliches Satzbild" ist? Nicht wie, sondern wo man Tabellen und Bilder einfügt? Für einiges gibt's ja schon DIN-Normen, aber auch die muß man erstmal kennen und dazu muß man wissen, das es sowas überhaupt gibt. Gut, ob es in Deutschland für irgendwas eine Norm gibt ist eigentlich nur eine rhetorische Frage, das stimmt auch mal wieder ;-)

In meiner Zeit als wissenschaftlicher Mitarbeiter habe ich vielfach erlebt, dass wissenschaftliche Qualifikationsarbeiten kurz vor Abgabetermin im elektronischen Nirvana verschwunden sind, meist durch groben Leichtsinn, etwa Rechnercrash oder Virenbefalll ohne Sicherungskopien, Dasselbe passierte gern auch den wertguten Wissenschaftlern selbst, obwohl wir in der Abteilung ein ziemlich gutes Backupsystem hatten.

Ein "ziemlich gutes Backupsystem" ist in manchen Bereichen einfach rausgeschmissenes Geld, da so gut wie als nicht vorhanden anzunehmen. Hin und wieder muß es einfach ein perfektes Backupsystem sein: alle Speichermöglichkeiten aus den Rechnern rausreißen und die Daten auf einem zentralem Fileserver lagern.

Man musste nur seine herrliche Datei zu den zu sichernden Daten hinzufügen oder in ein entsprechendes Verzeichnis ablegen, aber das war vielen schon zuviel...

Es gibt nunmal Leute die bekommst Du auch unter Androhung sofortiger standrechtlicher Erschießung nicht dazu sorgsam mit ihren Daten umzugehen.

Kleine Bemerkung am Rande: Ich finde es irgendwie lustig, dass es vielen Studis gelingt, sich durchs Studium zu mogeln, ohne vor der Abschlussarbeit längere wissenschaftliche Texte zu verfassen und die dazu nötigen Kenntnisse zu erwerben....

Weil die auch geprüft werden müßten und dazu keiner Lust^WZeit hat.

so short

Christoph Zurnieden

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Alternative zu Word (für Diplomarbeit)?

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