Fabian St.: Firewall und Virenscanner für Linux?

Beitrag lesen

Hi Mathias!

Wenn du keinen Mailserver betreibst [1], um dort serverseitig die Mails auf Viren zu überprüfen, kannst du getrost auf einen Virenscanner verzichten. Ein solcher ist für einen normalen Linux-Desktop-PC vollkommen überflüssig.

Kannst du diese These bitte erläutern und die Hintergründe erklären?

Gerne ;-)

Ich leugne gar nicht, dass es *unix-Viren gibt (als Beispiel sei nur mal Bliss genannt), jedoch sehe ich keinen Bedarf an einem Viren-Scanner für den Linux-Desktop Bereich, da _keine_ latente Gefahr von solchen Viren ausgeht, wohingegen unter Windows jederzeit mit einem solchen zu rechnen ist. Das mag jetzt unter Umständen als eine fadenscheinige Begründung erscheinen, aber mir reicht sie und ich bin auch überzeugt von dieser Auffassung.

Arbeitet man hingegen in einem heterogenen Netzwerk, d.h. in einem Netzwerk mit Windows, Linux und eventuell auch Mac Clients kann ein solcher Viren-Scanner auf den Linux-Server sehr wohl sinnvoll sein, um beispielsweise die Samba-Freigaben auf Viren zu überprüfen. Das gleiche gilt ferner auch für den Betrieb eines Mailservers, wo Mails serverseitig vor der Auslieferung auf eventuelles Befallensein von Viren geprüft werden sollen.

Dass solche Linux-Virenscanner insbesondere für solche Tätigkeiten vorgesehen sind, sieht man an den eigenen Beschreibungen:

«Clam AntiVirus is a GPL anti-virus toolkit for UNIX. The main purpose of this software is the integration with mail servers (attachment scanning).» (Quelle)

Bei AMaVIS verrät diesen Umstand bereits der Name: _A_ _Ma_il _Vi_rus _S_canner

Aus diesen Gründen habe ich hier auf meinen drei Linux-Rechnern und den 20 Linux-Clients in der Schule, die ich betreue, keinen Virenscanner installiert und ehrlich gesagt kenne ich auch sonst keinen, der auf einem Desktop-PC unter Linux einen Virenscanner installiert hat (und darunter sind einige, sehr erfahrene Personen, die bereits lange unter den verschiedenen «Unixen» arbeiten!).

Grüße,
Fabian St.