Marius: Microsofts' Dividenten

http://www.zdnet.de/news/business/0,39023142,39135127,00.htm?h

Auf Zdnet habe ich gerade das gelesen: "...Microsoft habe seinen Aktionären im abgelaufenen Geschäftsjahr in Form von Dividenden und Aktienrückkäufen 44 Milliarden Dollar zukommen lassen..."

Microsoft hat ja Anteile von sich selbst in Form von Aktien verkauft. Erwirtschaftet das Unternehmen Gewinn kann dieser in Form von Dividenten an die Akionäre ausgezahlt werden. In diesem Fall hat MS 44 Mrd Dollar (auch an Rückkäufer) ausgezahlt. Ist schon ne enorme Summe, vor allem wenn man bedenkt dass MS gerademal ca. 12 Mrd eingenommen hat. Irgendwie verstehe ich das nicht ganz, wieso solch eine Wahnssinssumme von 44 Mrd Dollar an Akionäre ausgezahlt wird? Die Gewinne kann man doch auch einbehalten, oder? Oder man behält doch einfach gleich seine ganzen Aktien und muss niemandem was auszahlen. Ist vielleicht ne blöde Frage, aber könnte mir das bitte jemand erklären wieso dies so ist!

LG

  1. Tag Marius.

    Microsoft hat ja Anteile von sich selbst in Form von Aktien verkauft.

    Nein, Microsoft hat eigene Anteile _ge_kauft ("Aktienrückkäufe"), das ist ein Unterschied.

    Erwirtschaftet das Unternehmen Gewinn kann dieser in Form von Dividenten an die Akionäre ausgezahlt werden. In diesem Fall hat MS 44 Mrd Dollar (auch an Rückkäufer) ausgezahlt.

    Ja, woher allerdings der Teil der 44 Mrd. USD kommen, die für den Kauf eigener Anteile benötigt wurden, ist unklar, genauso wie die Höhe dieses Teils. Normale Quellen können eigenes angehäuftes Geld, Gelder aus dem Verkauf von "Tafelsilber" oder Fremdkapital (Darlehen u.ä.) sein. Die Dividende jedenfalls dürfte den kleinsten Teil der 44 Mrd. USD ausmachen und ist in Summe sicherlich nicht höher als der Gewinn 2004.

    Irgendwie verstehe ich das nicht ganz, wieso solch eine Wahnssinssumme von 44 Mrd Dollar an Akionäre ausgezahlt wird? Die Gewinne kann man doch auch einbehalten, oder?

    In den USA herrscht eine andere Mentalität, der Aktionär will Kohle sehen, den interessiert es zunächst nicht, wieviele Gewinne im Unternehmen bleiben müssten, um zu investieren.

    Ist vielleicht ne blöde Frage, aber könnte mir das bitte jemand erklären wieso dies so ist!

    Ein Aktienrückkauf kann viele Gründe haben, die gängigsten sind:

    • Kapitalherabsetzung
    • (kostenlose/-günstige) Ausgabe von Belegschaftsaktien
    • Begrenzung der im Umlauf befindlichen Aktien, um deren Wert
        zu steigern
    • Beteiligung von Vorständen am Unternehmen (Gratifikation in
        Form von Aktien)
    • Schadensbegrenzung (z.B. bei bevorstehender Übernahme) durch
        Veränderung der Stimmrechtsanteile

    Das sind nur ein paar Beispiele, es gibt sicher noch mehr Gründe, ggf. unternehmensspezifischer Natur. Und ein bisschen Schaumschlägerei und das Jonglieren mit riesigen Zahlen gehört zum Börsentheater dazu.

    Siechfred

    --
    Ihr nehmt mich auf eigene Gefahr ernst.
    1. Hi,

      Erwirtschaftet das Unternehmen Gewinn kann dieser in Form von Dividenten an die Akionäre ausgezahlt werden. In diesem Fall hat MS 44 Mrd Dollar (auch an Rückkäufer) ausgezahlt.

      Ja, woher allerdings der Teil der 44 Mrd. USD kommen, die für den Kauf eigener Anteile benötigt wurden, ist unklar, genauso wie die Höhe dieses Teils.

      nun, die Kasse war voll, soweit ich weiss, Akquisitionen waeren sinnlos gewesen (merke M$ ist eine solide gefuehrte Firma mit dem Riesenvorteil, dass die bestimmende Person auch Hauptanteilseigner ist), und das Ego des Vorstands durfte sich nicht ausleben.
      Ich habe irgendwas wie 3$ pro Aktie ausgezahlt bekommen, natuerlicherweise ging der Aktienkurs ein wenig herunter.

      Irgendwie verstehe ich das nicht ganz, wieso solch eine Wahnssinssumme von 44 Mrd Dollar an Akionäre ausgezahlt wird? Die Gewinne kann man doch auch einbehalten, oder?

      In den USA herrscht eine andere Mentalität, der Aktionär will Kohle sehen, den interessiert es zunächst nicht, wieviele Gewinne im Unternehmen bleiben müssten, um zu investieren.

      Der Aktionaer will eine Steigerung des Aktienkurses sehen, keine "Kohle".

      Ein Aktienrückkauf kann viele Gründe haben, die gängigsten sind:

      Stimmt das denn ueberhaupt mit dem Aktienrueckkauf??

      Gruss,
      Ludger

      1. Moin!

        In den USA herrscht eine andere Mentalität, der Aktionär will Kohle sehen, den interessiert es zunächst nicht, wieviele Gewinne im Unternehmen bleiben müssten, um zu investieren.
        Der Aktionaer will eine Steigerung des Aktienkurses sehen, keine "Kohle".

        Nicht zwingend. Die berühmten Heuschrecken (Hedge-Fonds) gehen sogar soweit, ein Unternehmen zu zwingen Kredite(!) aufzunehmen um Dividente zu zahlen. Sie sind Aktionäre. Zweifelsohne. Nur eben eine besondere Art.

        Zu Microsoft: Die Summe mag erschrecken, aber Microsoft hat meines Wissens erstmals in der Firmengeschichte eine Dividente gezahlt. Wahrscheinlich, weil die das Geld gar nicht so schnell sinnvoll investieren können wie es bei denen reinkommt. In der "Kriegskasse" sollen aber noch ein paar anglo-amerikanische Billiönchen (=Milliarden) sein. Man will ja noch diese oder jene Firma kaufen.

        MFFG (Mit freundlich- friedfertigem Grinsen)

        fastix®

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        Als Freiberufler bin ich immer auf der Suche nach Aufträgen: Schulungen, Development. Auch  für seriöse Agenturen.