Hej,
Also für Fachartikel würde ich das aber auch so sehen: Unpersönlicher Stil ist zu bevorzugen.
Ja, das ist aber auch etwas typisch deutsches. Gerade in englischer Fachliteratur sind öfter Phrasen wie "Note, that" oder "think of" usw. zu lesen, die ich nicht mehr als unpersönlichen Stil bezeichnen würde. Gerade diese veranlassen bei mir als deutschen Muttersprachler immer ein merkwürdiges Gefühl wie 'irgendwas ist hier anders' und gleichzeitig ist es eben dieser dezente Verzicht auf Unpersönlichkeit der das Lesen spannend und in gewisser weise auch bindend macht. Insbesondere wenn man sich durch harten oder faden Stoff quält, wirkt eine persönliche Anrede sehr erfrischend.
Wenn du in dem Artikel unbedingt von dir reden musst, dann rede einfach vom "Autor dieses Artikels".
"Die Autoren dieses Artikels sind der Meinung, dass xyz ..."
"Wir sind der Meinung,dass xyz ..."
"Durch den im folgenden beschriebenen Algorithmus ist es den Autoren gelungen die Rechenzeit um einen Faktor 15 zu verringern ... "
"Durch den im folgenden beschriebenen Algorithmus ist es uns gelungen die Rechenzeit um einen Faktor 15 zu verringern ... "
Was ich sagen möchte ist, dass wenn man von dieser dogmatischen Haltung 'blos niemanden ansprechen oder gar den Eindruck erwecken man selber würde sprechen' etwas Abstand nimmt, man die Möglichkeit gewinnt durch _dezenten_ Einsatz ein Fachthema mit Leben zu füllen.
Dezent heisst natürlich, dass ich einen Artikel nicht mit "Ey Alde, guckst du was isch gemacht, schreibe isch dir auf nächsten 50 Seiten ..." einleite.
Beste Grüße
Biesterfeld
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Selfcode:
fo:| br:> n4:? ie:{ mo:} va:} de:] zu:| fl:| ss:| ls:]