Sup!
So kann man das nicht betrachten. Die GKV funktioniert nach dem solidarischen Prinzip und wird einkommensabhängig berechnet. Ein Vergleich mit der privaten hinkt da immer. Natürlich kann nicht jedem gestattet werden in die PKV zu wechseln, da sonst das gesetzliche System nicht mehr tragbar wäre.
Das eigentliche Problem ist, dass die beiden Systeme nicht zusammen passen.
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Die PKV nimmt Marktpreise. Es gibt keine Beitragsfreiheit für jüngere Menschen (Kinder), und höhere Beiträge für Menschen, die öfter zum Arzt müssen (z.B. Frauen). Die PKV darf nur Leute aufnehmen, die viel verdienen; wer krank ist, der verdient i.A. nicht viel - also sind in der PKV nur gesunde Besserverdienende versichert.
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Die GKV wird massiv subventioniert. Das ist auch nötig, denn sie muss jeden aufnehmen und Kinder umsonst und Kranke zum gleichen Preis wie Gesunde versichern.
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Die Ärzte schließlich wollen nach 6 Jahren Studium und bis zu 4 Jahren Facharztausbildung (d.h. 10 Jahre Streß) auch mal was vom Leben haben und Kohle sehen. Da bei den GKV-Versicherten nichts zu holen ist, da die Preise für diese gedeckelt sind (wie beim Brot in der DDR), werden PKV-Versicherte massiv bevorzugt und sie werden besonders intensiv (manchmal unnötig) behandelt, denn der Arzt muss seine Praxis, seine HelferInnen etc. von irgendwas bezahlen.
D.h., aus dem Gegensatz zwischen den inkompatiblen Sytemen gibt es nur einen Ausweg: Entweder nur noch GKV oder nur noch PKV.
Ich persönlich bin für nur noch PKV, denn privatwirtschaftliche Betriebe arbeiten bekanntlich effizienter als öffentlich-rechtliche.
Und es ist auch nicht "unsolidarisch", wenn man für eine Leistung einen angemessenen Preis zahlen muss, bzw. wenn der Preis erhöht wird, wenn man die Leistung stärker in Anspruch nimmt. Bei der Autoversicherung z.B. finden es alle total okay, wenn man als Autofahrer einen Unfallfreibetrags-Bonus bekommt.
Gruesse,
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Never give up, never surrender!!!