Hallo Bio,
Sup!
Und es ist auch nicht "unsolidarisch", wenn man für eine Leistung einen angemessenen Preis zahlen muss, bzw. wenn der Preis erhöht wird, wenn man die Leistung stärker in Anspruch nimmt. Bei der Autoversicherung z.B. finden es alle total okay, wenn man als Autofahrer einen Unfallfreibetrags-Bonus bekommt.
Auch bei den Autos ist das eigentlich auch nur so lange gerecht, wie man das durch vorsichtiges Fahren selbst beeinflussen kann. Abhängigkeiten von Beruf o.ä. sind das eigentlich nicht.
Bei Autos ist das aber noch akzeptabel, man muss nicht unbedingt Auto fahren, wenn man es sich nicht leisten kann.
Bei Krankenversicherung kann man das aber nicht. Die medizinische Versorgung muss für jeden garantiert werden. Wenn man nun die gesetzlichen Krankenkassen abschafft, müssen also private Kassen schon mal dazu verpflichtet werden, jeden aufzunehmen.
Dann müssen die Beiträge bezahlt werden, für Leute, die das nicht selbst können. Das muss dann entweder die Kasse auf andere Mitgleider umlegen oder der Staat muss dafür einspringen.
"Wer Leistung stärker in Anspruch nimmt, muss mehr Zahlen" halte ich in diesem Zusammenhang auch für einen merkwürdigen Gerechtigkeitsbegriff.
Was ist daran gerecht, dass jemand, der sowieso schon sehr viel mehr Krank ist, auch noch mehr Zahlen muss? (Mal abgesehen von Fällen, in denen man das ganz klar selbst zu verwantworten hat)
Meiner Meinung nach sollte jede Krankenkasse jeden Aufnehmen müssen, wobei es für niedrigere Einkommen gesetzlich geregelt ist, wie hoch die Beiträge maximal sein dürfen. Außerdem sollte jeder natürlich verpflichtet sein, Mitglied einer Krankenkasse zu sein.
Damit konkurieren alle unter gleichen Bedingungen und über Verwaltungsaufwand und evtl. zusätzliche Leistungen.
Überlegen sollte man natürlich noch, wie man jederzeit einen Wechsel zu einer anderen Kasse ermöglicht, ohne dass damit Nachteile verbunden sind.
Grüße
Daniel