Sandmännchen: Kinderarmut in Deutschland

0 61

Kinderarmut in Deutschland

Sandmännchen
  • menschelei
  1. 0
    LX
  2. 0
    Multi
    1. 0
      Kalle_B
      1. 0
        Multi
        1. 0
          Steel
          1. 0
            Kalle_B
            1. 0
              Steel
  3. 0
    Kalle_B
    1. 0
      cygnus
      1. 0
        Frank (no reg)
        1. 0
          Kalle_B
      2. 0
        Kalle_B
        1. 0
          cygnus
        2. 0
          Swen
          1. 0
            Kalle_B
            1. 0
              Swen
    2. 0
      Steel
      1. 0
        Kalle_B
        1. 0
          Steel
      2. 0
        Swen
  4. 0
    Matze
    1. 0
      Malcolm Beck´s
      1. 0
        Sandmännchen
      2. 0
        Orlando
        1. 0
          Malcolm Beck´s
          1. 0
            cygnus
            1. 0
              Malcolm Beck´s
              1. 0
                cygnus
                1. 0
                  Malcolm Beck´s
                  1. 0
                    Christian Kruse
                    1. 0
                      Malcolm Beck´s
                      1. 0
                        Christian Kruse
                        1. 0
                          Malcolm Beck´s
                          1. 0

                            Sklaverei

                            cygnus
                          2. 0
                            Christian Kruse
                            1. 0
                              Malcolm Beck´s
                              1. 0

                                Menschenrechte

                                cygnus
              2. 0

                Definiere arm / elend

                cygnus
                1. 0
                  Malcolm Beck´s
          2. 0
            Bio
            1. 0
              Multi
              1. 0
                Bio
              2. 0
                Malcolm Beck´s
            2. 0
              Malcolm Beck´s
      3. 0
        Matze
        1. 0
          Malcolm Beck´s
          1. 0
            Matze
            1. 0
              Matze
              1. 0
                Malcolm Beck´s
                1. 0
                  Matze
                  1. 0
                    Malcolm Beck´s
  5. 0
    Joachim
    1. 0
      Steel
      1. 0
        Joachim
        1. 0
          Kalle_B
          1. 0
            Steel
  6. 0
    hotti
    1. 0
      Matze
  7. 1
    Bio
  8. 0
    Gargamel

Hi,

jetzt wo Weihnachten wieder vor der Tür steht, jagd eine Spendenaktion die nächste und man hört viel über "Kinderarmut in Deutschland".

Was bedeutet das? Ab wann redet man von Armut, von Kindern die in ALG2 Gemeinschaften leben! (sagen alle)

Wir sind eine 5-köpfige Familie mit ca. 900 - 950 EUR im Monat Netto zum Leben, also nicht mehr wie eine Familie die ALG2 bezieht.

Meine drei Kinder 2 - 7 Jahre haben zwar nicht jeder ein Kinderzimmer sondern teilen es sich durch 3.. sei es zum Schlafen oder Spielen.

  • Meine Kinder bekommen täglich 3 Mahlzeiten (Früh-Mittag-Abendessen) und zwischendurch auch mal ein Fruchtzwerg

  • Meine Kinder haben auch einen Fernseher mit Sat-Anschluss

  • Meine Kinder gehen in die Schule und Kindergarten

  • Meine Kinder bekommen regelmäßig Milch/Kakao/Kekse/Kuchen etc.

  • Meine Kinder haben 2 Heizungen im Zimmer

  • Meine Kinder haben auch fließend Wasser und es steht eine Dusche wie Badewanne zur Verfügung

  • Meine Kinder können sich auf Weihnachten und einen Tannenbaum freuen

usw...

So, wo ist denn hier Armut?

Ist Armut wenn Kinder:

  • Keine Nintendo DS oder ne Playstation 3 haben?
  • Keine Nike oder Adidias Kleidung tragen?

Für mich ist Armut:

  • Kinder die täglich (wenn überhaupt) Reis und dreckiges Wasser zum Essen bzw. Trinken bekommen!

  • Kinder die in elendigen Behausungen leben wo wir nicht einmal unseren Hund reinlassen würden!

  • Kleine Kinder auf Müllhalden nach Essen suchen!

  • Kleine Kinder durch Mangelernährung krank werden und wie am Band sterben!

Das ist Armut... so ein Leben könnte sich kein Mensch bzw. Kind in Deutschland auch nur erträumen.

Also wer definiert hier in Deutschland Armut, woran wird es gemessen?
Das wort "Armut" verliert -wenn es in unserem Land genannt wurd- an wichtigkeit...

Traurig

  1. Hier gilt es zu unterscheiden. Da gibt es einerseits die absolute Armut (wenn man überhaupt nichts hat), die bei uns jedoch nicht existent ist. Wesentlich häufiger ist jedoch die relative Armut, d.h. Existenz unterhalb des durchschnittlichen Existenzminimums.

    Eine solche relative Armut ist insofern viel gefährlicher, als dass diese meistens zu schleichenden Mangelerscheinungen führt, sei es an Ernährung oder Bildungsmöglichkeiten. Leute, die relativ arm sind, erscheinen längst nicht so bemitleidenswert wie hungernde Kinder in Somalia - aber sie sind dennoch arm dran.

    Was den sozialen Druck innerhalb unserer Kultur betrifft: solange Deine Kinder keine physischen oder psychischen Mängel haben, nicht barfuß laufen oder jeden Tag Nudeln essen müssen, wird ihnen aus ihrer relativen Armut kein Schaden entstehen. Die Widrigkeiten, die sich daraus ergeben, dass sie keine PlayStation oder Levis-Jeans oder sonst irgendwelche Luxus-Konsumgüter besitzen, werden sie hoffentlich zu der Erkenntnis bringen, dass sie selbst wichtiger als alles sind, was sie besitzen - was sich ungemein positiv auf das Selbstbewußtsein auswirken kann und eine wirkungsvolle Abwehr zum allgemeinen Gruppenzwang darstellt.

    Gruß, LX

    --
    X-Self-Code: sh:( fo:) ch:~ rl:° br:> n4:& ie:% mo:) va:) de:] zu:) fl:{ ss:) ls:~ js:|
    X-Self-Code-Url: http://emmanuel.dammerer.at/selfcode.html
    X-Will-Answer-Email: Unusual
    X-Please-Search-Archive-First: Absolutely Yes
  2. Mahlzeit,

    Ab wann redet man von Armut, von Kindern die in ALG2 Gemeinschaften leben! (sagen alle)

    Da redet man generell davon, weil man in Deutschland grundsätzlich arm dran ist, wenn man Kinder hat. Nicht wegen der Kinder sonder deshalb, weil man dadurch von Politik und Wirtschaft massiv benachteiligt wird, auch wenn gern das Gegenteil behauptet wird.

    1. ... weil man dadurch von Politik und Wirtschaft massiv benachteiligt wird, auch wenn gern das Gegenteil behauptet wird.

      Beispiele?

      1. Mahlzeit,

        Beispiele?

        Wirtschaft:
        Arbeit und Wohnung. Bekommt man beides schlechter wenn man Kinder hat. Zitat eines Vermieters: Wenn sie einen Hund hätten, kein Problem. Mit Kind kann ich ihnen die Wohnung nicht geben.

        Politik:
        Kindergeld reicht beiweitem nicht aus um ein Kind zu finanzieren. Durch massiv fehlende Kindergartenplätze ist es für alleinerziehende fast unmöglich einer Arbeit nachzugehen.

        Nur mal so als Denkansatz. In ziemlich allen anderen Ländern werden Familien wesentlich besser gefördert.

        1. Hoi!

          Wirtschaft:
          Arbeit und Wohnung. Bekommt man beides schlechter wenn man Kinder hat. Zitat eines Vermieters: Wenn sie einen Hund hätten, kein Problem. Mit Kind kann ich ihnen die Wohnung nicht geben.

          Politik:
          Kindergeld reicht beiweitem nicht aus um ein Kind zu finanzieren. Durch massiv fehlende Kindergartenplätze ist es für alleinerziehende fast unmöglich einer Arbeit nachzugehen.

          Nur mal so als Denkansatz. In ziemlich allen anderen Ländern werden Familien wesentlich besser gefördert.

          Das und mehr kann ich bei Bedarf mit jeweils einer kleinen Geschichte aus meinem Familien- und Bekanntenkreis untermauern.

          ein total einfache Beispiel: Eine Familie mit 4 Kindern und einem Einkommen von ca. 1300.- netto kann sich bitte wo eine geeignet grosse Wohnung leisten? Meine Schwester hatte das Glueck in das Reihenhaus ziehen zu koennen, aus das Ihre Schwiegermutter ausgezogen ist. Jetzt is aber ein Kind mehr da und der PC is auf den Flur ausgewandert, weil das 'Arbeitszimmer' nun Jugendzimmer ist.

          Kinder kann man sich leisten, wenn man Geld hat. Dann will man meist aber keine mehr, weil man zu beschaeftig damit ist zu leben und Geld zu verdienen. Sag du bist Hausfrau/mann und Mutter/Vater als Beruf und du bekommst mitleidige Blicke. Du bist nichts wert. Ich moechte aber nicht mit meiner Schwester tauschen. Der Job is mir zu krass. Wird abe rnicht bezahlt und darauf kommt es heut eben an. Man misst dich an deinem Verdienst.

          --
          "Die Diebesgilde beklagte sich darueber, dass Mumm in aller Oeffentlichkeit behauptet hatte, hinter den meisten Diebstaehlen steckten Diebe."
                - T. Pratchett
          1. Eine Familie mit 4 Kindern und einem Einkommen von ca. 1300.- netto

            ... wenn man Geld hat. Dann will man meist aber keine mehr, ...

            Also, was ist zuerst da? Die Armut oder die Kinder?

            Bei vielen Diskussionen bekomme ich den Eindruck, dass die Armen zeugungsfreudiger sind. Das bisschen Vermögen muss im Erbfall dann in mehrere Teile aufgespalten werden, also wird die Armut immer krasser.

            Erleben wir Niedergang einer Kultur?

            Kalle

            1. Hoi,

              Also, was ist zuerst da? Die Armut oder die Kinder?

              Bei vielen Diskussionen bekomme ich den Eindruck, dass die Armen zeugungsfreudiger sind. Das bisschen Vermögen muss im Erbfall dann in mehrere Teile aufgespalten werden, also wird die Armut immer krasser.

              Kinder werden leider auch als Geldlieferant benutzt. Man bekommt mit Kindern steuerliche Verguenstigungen und Kindergeld. Wenn man fuer das Kind weniger ausgibt, ist das ein Gewinn. Leider sehen scheinbar viele Leute das so. Vielelicht ein Grund, warum sozial schwache mehr Kinde rbekommen. Die Faehigkeit das Kinderzeugen zu steuern spielt natuerlich auch eine Rolle. Ich denke ein grosser Teil der Kinder exisitert als Statussymbol und um sich die Taschen voll zu machen. Man wuerde bei einem Unfall gern abtreiben, aber wie steht man denn dann da?

              Insofern sind die Armen wirklich zeugungsfreudiger. Aus verschiedenen Gruenden, die teilweise auch mit bildung einher gehen. Und wenn eh grad mal einer in der Familie, wenn ueberhaupt, arbeitet hat man auch die Zeit fuer ein Kind. Waehrend bei einer Frau mit Karriere ein Kind nur stoert, sofern nicht der Mann die Pflege uebernimmt.

              Und wer sich entscheidet bei niedrigem oder mittlerem Gehalt ein Kind zu bekommen wird ganz einfach schnell arm. Dazu komm ich gleich.

              Erleben wir Niedergang einer Kultur?

              Eventuell. Allein schon, weil ein einer Partnerschaft oft schon beide gezwungen sind zu arbeiten um sich einen mittelmaessigen Lebensstil zu leisten. Ein Kind ist ein Gehalt weniger. Auch Kindergeld und Steuerermaessigungen gleichen ein 2. Gehalt nicht aus, obwohl eine 3. Person dazukommt.

              Mit meinem Gehalt moechte ich schon keine zweite Person durchziehen. 3 oder 4 schon gar nicht. Dass es auch mit weniger geht, zeigt wiedermal meine kleine Schwester. Aber ich bin im Gegensatz zu ihr nicht so sozial, dass ich bereit bin, den Preis dafuer zu zahlen.

              Fuer eine alleinstehende Frau bedeutet sieht das oft so aus:
              Freu mit Job und Freund bekommt ein Kind. Freund verzieht sich. Job is floeten. (jaja, es gibt Gesetze... Es wurden z.b. schon Gaststaetten geschlossen und neu eroeffnet mit der gleichen Belegschaft minus der Dame die im Schwangerschaftsurlaub war)

              Was bleibt? Eine alleinstehende Frau mit Kind(ern), ALGII und extrem schlechten Chancen auf einen neuen Job. Vor nem Jahr noch gut gelebt, in Discos gewesen, sich nen Auto gekauft und heute nichtmal mehr Geld (oder Zeit) mal ins Kino zu gehen. Klar bedeuten Kinder Arbeit und auch mal Verzicht. Aber ich habs jetzt schon oft erlebt, dass Kinder totale Aufgabe bedeuten. Und wenn man nun keinen besonderen Bezug zu dem kleinen Geschoepf da hat ... Abtreibung oder Adoption kommt ja nicht in Frage. Man hat ja ein Gesicht zu verlieren. (Allein schon uebel, dass man sich ueber sowas ueberhaupt Gedanken machen muss) Im Grunde ist alles wie aus einem Stueck von Bertholt Brecht.

              --
              "Die Diebesgilde beklagte sich darueber, dass Mumm in aller Oeffentlichkeit behauptet hatte, hinter den meisten Diebstaehlen steckten Diebe."
                    - T. Pratchett
  3. Hi,

    in einem kapitalistischen System wird Armut ausschließlich in Geld definiert. Ich kenne nicht die Marke. Aber da kommt es ja auf den Cent genau an.

    Wenn ein Kind 250 € (nur angenommen!) hat, dann ist es statistisch nicht arm, bei nur 249,99 € aber ja. Wenn das Kindergeld etwas erhöht wird, sollte die Armut abnehmen. Statistisch gesehen.

    Ein seelisch vernachlässigtes Kind ab 250 € steht also statistisch besser da als ein gut betreutes mit 249,99 €.

    Und ich kann nicht verstehen, warum gerade in der kalten Jahreszeit so vermehrt zu Spenden aufgerufen wird. Stecken vielleicht die Mineralölkonzerne dahinter, an die das Geld für die teure Heizung durchgereicht wird? Da gibt es doch diesen schönen Lehrsatz: "Frage, wem es nutzt, dann weisst du, wer dahintersteht."

    Mich würde eine Übersicht interessieren, in der das verfügbare Geld pro Monat und Person in der x-Achse, die betroffene Personenzahl als Balken in der y-Achse dargestellt wird, etwa so:
                    X
                X   X
            X   X   X    X
    bis €  100 200 300 400 500 ... 5 Mio

    So würde sichtbar, wie sich das Volkseinkommen verteilt. Der sog. Durschnittsverdienst sagt das nicht aus, da zieht ein Multimillionär statistisch tausend Bettler zu Wohlstandsbürgern hoch.

    Kalle

    1. Hallo :)

      So würde sichtbar, wie sich das Volkseinkommen verteilt. Der sog. Durschnittsverdienst sagt das nicht aus, da zieht ein Multimillionär statistisch tausend Bettler zu Wohlstandsbürgern hoch.

      Viel wichtiger ist das Problem der Bildung.

      http://www.uni-flensburg.de/asta/pol_hochschule_elite.htm
      Gemäß Angaben der Bundesbank sind 0,9% der Gesamtbevölkerung der Bundesrepublik Deutschland Millionäre. Diese ca. 756.000 Millionäre verfügen über 70% des deutschen Gesamtvermögens. Die ökonomische "Elite" verfügt über ausreichend Mittel, den Nachwuchs mit eigenen Mitteln an Privathochschulen elitär bilden zu lassen. Dazu bedarf es keiner öffentlichen Förderung in Form staatlicher Subventionen von "Elite-Universitäten".
      Förderung bedürfte es stattdessen, um gemäß den Ergebnissen von PISA 2000 die "Unterschiede zwischen der mittleren Lesekompetenz von 15-Jährigen aus Familien des oberen und unteren Viertels der Sozialstruktur" zu beseitigen. PISA 2000 hat ergeben:
      "Deutschland und die Schweiz gehören zu den Ländern mit den größten Unterschieden in der Lesekompetenz von Jugendlichen aus höheren und niedrigeren Sozialschichten.

      mfg
      cygnus

      --
      Die Sache mit der Angel und dem  ><o(((°>  hat immer einen Haken ...
      1. Hi,

        "Deutschland und die Schweiz gehören zu den Ländern mit den größten Unterschieden in der Lesekompetenz von Jugendlichen aus höheren und niedrigeren Sozialschichten.

        ... und bei vielen kann man mit erschreckender Regelmässigkeit sogar sagen, man kann ja nicht mal verstehen, was sie überhaupt sagen wollen, wenn sie mal sprechen. ;)

        Tja, ... Ciao, Frank

        1. "Deutschland und die Schweiz gehören zu den Ländern mit den größten Unterschieden in der Lesekompetenz von Jugendlichen aus höheren und niedrigeren Sozialschichten.

          ... und bei vielen kann man mit erschreckender Regelmässigkeit sogar sagen, man kann ja nicht mal verstehen, was sie überhaupt sagen wollen, wenn sie mal sprechen. ;)

          Die werden dann Politiker.

      2. Hallo

        Viel wichtiger ist das Problem der Bildung.

        Wichtiger als was? Satt zu essen? Dach über dem Kopf?

        ... Die ökonomische "Elite" verfügt über ausreichend Mittel, den Nachwuchs mit eigenen Mitteln an Privathochschulen elitär bilden zu lassen.

        Krasser Widerspruch zu dem Wunsch: Gleiche Chancen für alle. Also akzeptieren, dass elitäre Bildung nur für Millionärskinder infrage kommt?

        Das Wort Elite ist irgendwie negativ behaftet. Begabtenförderung ist dasselbe, klingt aber besser. Warum muss ein begabtes Kind darunter leiden, dass Klassenkameraden erstmal die deutsche Sprache lernen müssen?

        Was spricht dagegen, eine vorhandene Begabung schulisch etwa dadurch zu fördern, dass andere Fächer in reduziertem Umfang gelehrt werden? Ich habe mich damals z.B. nicht für Geschichte und Kunst interessiert, musste die Zeit aber trotzdem absitzen und schlechte Noten kassieren.

        Was ist der Nutzen dieser Zeit- und Geldverschwendung (Lehrergehalt, Lehrmittel)? Absolut keiner. In einem anderen Fach hätte ich dafür mit Begeisterung mehr gemacht als auf dem Lehrplan stand. War auch wieder falsch (Lehrer: "Das hatten wir doch noch gar nicht").

        Förderung bedürfte es stattdessen, um gemäß den Ergebnissen von PISA 2000 die "Unterschiede zwischen der mittleren Lesekompetenz von 15-Jährigen aus Familien des oberen und unteren Viertels der Sozialstruktur" zu beseitigen.

        "Unterschiede beseitigen", das wird kaum gehen. Der eine ist mit dem Kopf gut, kann aber keinen Nagel in die Wand schlagen. Der andere nimmt sein Mofa auseinander und setzt es wieder zusammen, ohne die Reparaturanleitung zu lesen, die der "Kopfete" verfasst hat.

        Bei Unterschieden muss doch auch nach den Ursachen gefragt werden. Und dann die Abschätzung, ob diese Ursachen beeinflusst werden können.

        Kalle

        1. Hallo :)

          Viel wichtiger ist das Problem der Bildung.

          Wichtiger als was? Satt zu essen? Dach über dem Kopf?

          Wichtiger als das da wissen zu wollen:

          Mich würde eine Übersicht interessieren, in der das verfügbare Geld pro Monat und Person in der x-Achse, die betroffene Personenzahl als Balken in der y-Achse dargestellt wird, etwa so:

          ... Die ökonomische "Elite" verfügt über ausreichend Mittel, den Nachwuchs mit eigenen Mitteln an Privathochschulen elitär bilden zu lassen.

          Krasser Widerspruch zu dem Wunsch: Gleiche Chancen für alle. Also akzeptieren, dass elitäre Bildung nur für Millionärskinder infrage kommt?
          Das Wort Elite ist irgendwie negativ behaftet. Begabtenförderung ist dasselbe, klingt aber besser. Warum muss ein begabtes Kind darunter leiden, dass Klassenkameraden erstmal die deutsche Sprache lernen müssen?

          Achtung: Es geht hier um die ökonomische Elite, nicht um eine Elite der Begabten.
          Die ökonomische Elite kann für die Bildung ihrer Kinder selbst sorgen und benötigt keine spezielle Förderung. Aber die sozial Schwachen benötigen das, egal ob begabt oder nicht begabt.

          mfg
          cygnus

          --
          Die Sache mit der Angel und dem  ><o(((°>  hat immer einen Haken ...
        2. Moin,

          Krasser Widerspruch zu dem Wunsch: Gleiche Chancen für alle. Also akzeptieren, dass elitäre Bildung nur für Millionärskinder infrage kommt?

          Prinzipiell spricht m.E. nichts dagegen, wenn gewährleistet ist, dass jeder andere auch die ihm gebührende Förderung auch ohne Elternknete erreichen kann.

          Das Wort Elite ist irgendwie negativ behaftet. Begabtenförderung ist dasselbe, klingt aber besser. Warum muss ein begabtes Kind darunter leiden, dass Klassenkameraden erstmal die deutsche Sprache lernen müssen?

          Warum soll ein begabtes Kind darunter leiden, wenn es anderen in seiner Umgebung helfen kann, Lernerfolge zu erzielen. Das steigert die soziale Kompetenz und vermittelt ein selbstsicheres Gefühl, dass das eigene Wissen nützlich ist, also einen praktischen Wert hat. Die Schulstudien der letzten Jahre haben ja belegt, dass möglichst frühzeitige Selektion in der schulischen Bildung zu keinem messbar besseren Ergebnis führt bzw. ein grundsätzlich überlegenes Modell ist

          Was spricht dagegen, eine vorhandene Begabung schulisch etwa dadurch zu fördern, dass andere Fächer in reduziertem Umfang gelehrt werden?

          Bildung ist ein ganzheitliches Ideal. Nur weil jemand gut kochen kann oder hohe soziale Kompetenz beweist oder in der freien Rede begabt ist, sollte er noch lange nicht auf den Matheunterricht verzichten können. Fachidioten braucht ja nun wirklich keiner.

          Ich habe mich damals z.B. nicht für Geschichte und Kunst interessiert, musste die Zeit aber trotzdem absitzen und schlechte Noten kassieren.

          Du musstest sicher keine schlechte Noten abkassieren, sondern hast Dich dazu entschieden, sie in Kauf zu nehmen. Übrigens sagen schlechte Noten nichts über Bildung oder Intelligenz aus.

          In einem anderen Fach hätte ich dafür mit Begeisterung mehr gemacht als auf dem Lehrplan stand. War auch wieder falsch (Lehrer: "Das hatten wir doch noch gar nicht").

          Hast Du mal mit Deinen Eltern gesprochen, aus welchen Gründen Sie Dir verboten haben, Dich außerhalb des schulischen Unterrichts mit Lernen zu beschäftigen? Wer hat Dich in Deinen Antrieb gebremst, selbständig zu lernen?

          "Unterschiede beseitigen", das wird kaum gehen.

          Wenn 25 Prozent der Schulabgänger keine Lesekompetenz haben, dann sind sie dauerhaft aus den wesentlichen Teilen des gesellschaftlichen Leben ausgeschlossen. Dieser Prozentsatz liegt mit ziemlich großer Sicherheit weit über dem Anteil derjenigen, die aufgrund unabänderbarer körperlicher oder psychische Nachteile nicht in der Lage sind, Lesekompetenz zu erreichen. Die Vermutung liegt nah, dass hier eine Zusammenballung von fehlerhafter Lehrerausbildung, mangelhaftem Schulsystem, unangepassten Unterrichtsformen, mangelnder elterlichen Sorge und gesellschaftliche Ignoranz (um nur ein paar Ursachen zu nennen) die Zukunft vieler Menschen zerstört.

          Bei Unterschieden muss doch auch nach den Ursachen gefragt werden.

          Welche Ursachen siehst Du denn?

          Grüße

          Swen

          1. außerhalb des schulischen Unterrichts mit Lernen zu beschäftigen?

            Habe ich ja gemacht. Aber die Freizeit wurde immer knapper. 5 - 6 Stunden Schule, 3 - 4 Stunden Hausaufgaben (okay, nicht _jeden_ Tag), dass ich die Berustätigen beneidet habe, die um 17 oder 18 Uhr Feierabend hatten und noch Geld verdienten.

            Bei Unterschieden muss doch auch nach den Ursachen gefragt werden.

            Welche Ursachen siehst Du denn?

            Die häusliche Geborgenheit ist nicht mehr so gegeben wie noch - sagen wir - vor 20, 30 Jahren. Zu viele Alleinerziehende, fern von der Heimat. Also auch keine Großeltern. Weil wir ja so frei und örtlich variabel sind.

            Und jetzt erinnere ich mich doch an Geschichte. War es nicht ein großer kultureller Schritt vom Nomadentum (dem Futter hinterherziehen) zur Sesshaftigkeit?

            Den gehen wir jedenfalls wieder zurück und werden "Entwurzelte". Das trifft für ausländische Kinder erst recht zu und nochmal verschärft, wenn sie aus einer anderen Kultur kommen.

            Und die 68er- Ideale "Kinder sollen sich frei entwickeln ohne Gängelung" (antiautoritäre Erziehung) zeigt nun bei den Enkeln Probleme. Die antiautoritär erzogenen Kinder sind eben selbst keine Autorität und haben Probleme, ihren Kindern Grenzen aufzuzeigen und Pflichten aufzuerlegen.

            Über die heutige Lehrerausbildung, Schulsystem, Unterrichtsform kann ich nichts sagen, dafür bin ich zu schulfern.

            Kalle

            1. Moin,

              Die häusliche Geborgenheit ist nicht mehr so gegeben wie noch - sagen wir - vor 20, 30 Jahren. Zu viele Alleinerziehende, fern von der Heimat. Also auch keine Großeltern. Weil wir ja so frei und örtlich variabel sind.

              Das dürfte keine erstmalige Eigenschaft der Neuzeit sein. Entwurzelte, Alleinerziehende oder Waisen sollten wir stets nach Krieg, Hungersnöten, Völkerwanderungen oder Epidemien gehabt haben. Ich vermute sogar, dass wir - auch wegen des allgemeinen Reichtums und des weitgehenden Wegfalls der Kinderarbeit hier in Europa - mehr häusliche Geborgenheit haben denn je.

              Und die 68er- Ideale "Kinder sollen sich frei entwickeln ohne Gängelung" (antiautoritäre Erziehung) zeigt nun bei den Enkeln Probleme. Die antiautoritär erzogenen Kinder sind eben selbst keine Autorität und haben Probleme, ihren Kindern Grenzen aufzuzeigen und Pflichten aufzuerlegen.

              Ich bin ja (Jg. 63) Kind dieser Entwicklung und dieser Zeit und habe antiautoritäre Erziehung immer als _Erziehung_ begriffen und erlebt, nur halt auf eine andere Weise, als sie noch mein Vater und meine Mutter (und auch deren Eltern) noch erlebt haben: Bei meinem Vater gehörten Schläge und "Karzer" (i.d.S.: kleine Kammer, in der der "unartige" Schuljunge für einen Nachmittag weggesperrt wurde) noch zum Schulalltag. Meine Eltern mussten immerhin noch eine Grundschullehrerin anzeigen, damit das Bestrafen mit dem Lineal (Schläge auf die ausgestreckten Fingerinnenflächen) in meiner Schulklasse dann endlich unterblieb. Das war der Zeitgeist, in dem antiautoritäre Erziehung entstand. Ich habe den Eindruck, dass aus heutiger Sicht gern die Fehler (vor lauter Wunsch nach Antiautorität wurde auch die Erziehung weg- und dem so überforderten Kind überlassen) betont werden, die damit verbundene und gesellschaftlich unzweifelhafte Abkehr von den (körperlichen und seelischen) Übergriffen aber gern als "das kam von ganz allein" hingenommen wird.

              dafür bin ich zu schulfern.

              Sei froh. Mit den schulpflichtigen Kind kam mein ganzer Frust wieder hoch. Es hat sich kaum was verändert, ist mein Eindruck.

              Grüße

              Swen

    2. Hi!

      Mich würde eine Übersicht interessieren, in der das verfügbare Geld pro Monat und Person in der x-Achse, die betroffene Personenzahl als Balken in der y-Achse dargestellt wird, etwa so:
                      X
                  X   X
              X   X   X    X
      bis €  100 200 300 400 500 ... 5 Mio

      So würde sichtbar, wie sich das Volkseinkommen verteilt. Der sog. Durschnittsverdienst sagt das nicht aus, da zieht ein Multimillionär statistisch tausend Bettler zu Wohlstandsbürgern hoch.

      Du suchst den Median. Das ist der Wert der genau in der Mitte liegt. Das heisst in deisem Fall wuerden 50% der Leute weniger verdienen und 50% mehr. Und dieser duerfte weit unter dem Durchschnittseinkommen liegen. Leider habe ich noch keine entsprechenden Angaben gefunden. Stattdesse wird immer mit dem Durchschnittseinkommen geschoent. Das Senor Ackermann alleine nen ganzen Haufen einkommenslose Leute auf das Durchschnittseinkommen hieven kann, muss ja nicht weiter erklaert werden.

      --
      "Die Diebesgilde beklagte sich darueber, dass Mumm in aller Oeffentlichkeit behauptet hatte, hinter den meisten Diebstaehlen steckten Diebe."
            - T. Pratchett
      1. Du suchst den Median. Das ist der Wert der genau in der Mitte liegt. Das heisst in deisem Fall wuerden 50% der Leute weniger verdienen und 50% mehr.

        Ja, den meine ich. Hatte mal so einen Fall. Das Durchschnittsalter eines Männerchores wurde zwei Jahre jünger, als einer seinen Enkel angemeldet hatte. Nach dem Median-Verfahren waren es aber nur zwei Monate *grins*

        1. Hi!

          Ja, den meine ich. Hatte mal so einen Fall. Das Durchschnittsalter eines Männerchores wurde zwei Jahre jünger, als einer seinen Enkel angemeldet hatte. Nach dem Median-Verfahren waren es aber nur zwei Monate *grins*

          Das ist ja das Geile:

          1000, 2000, 50.000 und 100.000 Monatskeinkommen sind 38.250 Durchschnitt. Alles super, allen gehts toll!
          Median ist aber 26.000 - schon besser. Jetzt kommmt aber noch einer mit 1000 Einkommen und Schwupps:  Haben wir genau  2.000. Das versaut natuerlich die Statistik. Kann man nicht machen. -.- Wuerd mich aber mal brennend interessieren. Ich kann mir gut vorstellen, dass ich dann naeher dran (wenn icht gar drueber) liege.

          --
          "Die Diebesgilde beklagte sich darueber, dass Mumm in aller Oeffentlichkeit behauptet hatte, hinter den meisten Diebstaehlen steckten Diebe."
                - T. Pratchett
      2. Moin,

        Du suchst den Median. Das ist der Wert der genau in der Mitte liegt. Das heisst in deisem Fall wuerden 50% der Leute weniger verdienen und 50% mehr. Und dieser duerfte weit unter dem Durchschnittseinkommen liegen. Leider habe ich noch keine entsprechenden Angaben gefunden.

        Über den Median? Dann schau mal in den aktuellen Armutsbericht der Bundesregierung. Wenn ich mich richtig erinnere wird der Median in der EU-Statistik für Armutsgrenzen verwandt. In dem Bericht sollten deshalb sicher Zahlenwerk vorkommen. In D wird (wieder IIRC) als (materielle) Armutsgrenze der Beginn der Hilfebedürftigkeit (SGB, Hartz IV) angenommen.

        Grüße

        Swen

  4. Hallo!

    Merkwürdige Einstellung in Deutschland. Solange man jemanden findet dem es noch schlechter geht, muss einem selbst automatisch gut gehn. Wenn man das Gegenteil behauptet wird gesagt man "jammert".

    Und "sowas gibts bei uns nicht" würde ich schonmal gar nicht pauschal verwenden. Wir alle wissen was für gestörte Geister durch die Welt springen. Alle paar Jahre ein Szenario eines verhungerten, entführten, misshandeltem o.ä. Kind ist da sicher nur die Spitze und ich käme nicht darauf zu sagen "guck mal nach Somalia, dir gehts doch ganz gut". Lächerlich.

    Grüße, Matze

    1. hi,

      ich käme nicht darauf zu sagen "guck mal nach Somalia, dir gehts doch ganz gut". Lächerlich.

      Sorry, aber diese Aussage ist Lächerlich. Die meisten in Deutschland lebenden wissen gar nicht, _wie_ gut es uns hier eigentlich geht. Die sehen das alle so selbstverständlich, dass der Staat alles bezahlt, und dann kommen die Argumente -- Ja, ich hab aber auch „Steuern“ gezahlt -- Ja, und ich zahl sie immer noch -- ich sach nur DDR, da kamen viele hier rüber, haben keinen Cent Steuern bezahlt und meckern jetzt, wenn der Staat ihnen zu „wenig“ gibt.
      und das beste, einige von denen behaupten dann noch Kackfrech, dass Ausländer für diese Misere verantwortlich wären.
      Mag ja sein, das dass, was der Staat den arbeitslosen gibt etwas wenig ist, immerhin ist es aber besser als _gar nichts_, wer trotz seiner arbeitslosigkeit auf Luxus nicht verzichten möchte und auch noch meckert, hat ... Pech!
      Ich möchte den Zustand hier nicht schön reden, nur, von einer schlimmen Lage sind wir Lichtjahre entfernt.

      Nur, wer echte Armut selbst gesehen oder noch besser gefühlt hat, kann den Luxus, den wir hier haben, zu schätzen wissen.

      Sitz du mal da mit nichts, hunger im Bauch, kein Essen, kein Geld, kein Dach über dem Kopf und vergleich nochmal unsere Umstände mit wirklich armen Menschen/Ländern.

      http://www.deine-stimme-gegen-armut.de/!!!

      „Alle 3 Sekunden _stirbt_
      ein Kind an den Folgen
      extremer Armut“

      Wieviele davon stammen doch gleich aus Deutschland?

      mfg

      --
      „Wenn du nicht bereit bist, dafür zu sterben, dann streiche das Wort »Freiheit« aus deinem Vokabular.“ -- Malcolm X
      I Have a Dream
      1. Hallo,

        danke! Du sprichst mir aus dem Herzen!

      2. Sitz du mal da mit nichts, hunger im Bauch, kein Essen, kein Geld, kein Dach über dem Kopf und vergleich nochmal unsere Umstände mit wirklich armen Menschen/Ländern.

        Bei gefühlten tausend Grad Celsius auf einem haitianischen Zuckerrohrfeld inmitteln von zerlumpten Arbeitssklaven zu stehen erweitert den Horizont ungemein. Die Frage, ob die Digicam einen optischen oder doch nur elektronischen Verwacklungsschutz aufweist war in dieser Situtation dann doch eher nebensächlich.

        Roland

        --
        Top Fives // »Schlechte Werbung. Gibt es nicht.« // mitmachen
        1. hi,

          Bei gefühlten tausend Grad Celsius auf einem haitianischen Zuckerrohrfeld inmitteln von zerlumpten Arbeitssklaven zu stehen erweitert den Horizont ungemein. Die Frage, ob die Digicam einen optischen oder doch nur elektronischen Verwacklungsschutz aufweist war in dieser Situtation dann doch eher nebensächlich.

          Genau das ist die Eigenschaft, die vielen Menschen leider fehlt, die in ihrer „Heimat“ geboren werden und dort aufwachsen (kein bezug zum Ausland) -- es fehlt die Objektivität, sich mal in die Lage der Menschen in Armen Ländern versetzen können, ich als geborener Deutsch/Türke mit verwandten in der Türkei kenne den Unterschied zwischen Arm und Arm, bedauerlich, dass diese Eigenschaft keine ansteckende Krankheit ist.

          Wobei Türkei noch eher ein harmloses Beispiel ist, den Menschen dort geht es im grossen und ganzen noch ganz gut. Aber wenn ich mir Bilder von Afghanistan, Irak oder gar Afrika ansehe, wird mir schon ein wenig komisch, wo doch auf diesem Planeten soviel Essen produziert wird, das wir die Weltbevölkerung gleich 2 mal Satt kriegen könnten.

          Das nennt man wohl „Begleitschaden“, wenn man hier vom Kapitalismus spricht.

          mfg

          --
          „Wenn du nicht bereit bist, dafür zu sterben, dann streiche das Wort »Freiheit« aus deinem Vokabular.“ -- Malcolm X
          I Have a Dream
          1. Hallo :)

            Wobei Türkei noch eher ein harmloses Beispiel ist, den Menschen dort geht es im grossen und ganzen noch ganz gut. Aber wenn ich mir Bilder von Afghanistan, Irak oder gar Afrika ansehe, wird mir schon ein wenig komisch, wo doch auf diesem Planeten soviel Essen produziert wird, das wir die Weltbevölkerung gleich 2 mal Satt kriegen könnten.

            Wer ist denn "wir"?
            Meine Großeltern hatten etwas Garten und etwas Grabeland, Hühner, Kaninchen, Schaf und Ziege und waren fast vollkommen Selbstversorger. Nur Schlafmohnanbau kam nicht in Frage.
            Sogar in schwersten Zeiten brauchten sie keinen Planeten, auf dem man Essen produziert, damit man sie satt kriegte.
            Warum verlassen Menschen das Land, um in die Städte zu ziehen?

            Das nennt man wohl „Begleitschaden“, wenn man hier vom Kapitalismus spricht.

            Unter den Kapitalisten sind die meisten arm.
            Unter den Kommunisten sind die meisten arm.
            Unter der Globalisierung sind die meisten arm.
            Das ist wie beim Wettlauf von Hase und Igel: Die Armen rennen, und der Reiche ist immer schon da.

            mfg
            cygnus

            --
            Die Sache mit der Angel und dem  ><o(((°>  hat immer einen Haken ...
            1. hi,

              Wer ist denn "wir"?

              Die Dings, du weisst schon, die sogenannte „zivilisierte“ Welt, unsere Ecke auf diesem Planeten.

              Meine Großeltern hatten etwas Garten und etwas Grabeland, Hühner, Kaninchen, Schaf und Ziege und waren fast vollkommen Selbstversorger.

              Meine Grosseltern in der Türkei haben auch Land, viel davon, soviel, dass der Platz reicht, um Haselnüsse industriell anzubauen.

              Sogar in schwersten Zeiten brauchten sie keinen Planeten, auf dem man Essen produziert, damit man sie satt kriegte.

              Das Glück, dass unsere Grosseltern haben, haben die meisten Menschen nicht, zumal in Afrika ist es noch schwieriger, irgendwas anzupflanzen und davon zu leben.

              Warum verlassen Menschen das Land, um in die Städte zu ziehen?

              Grossstadtfieber, wenn ich genug hab von der Stadt, mache ich es umgekehrt. Geht doch nichts über die Friedliche Idylle eines Bauernhofs.

              Unter den Kapitalisten sind die meisten arm.
              Unter den Kommunisten sind die meisten arm.
              Unter der Globalisierung sind die meisten arm.

              Definiere Arm.

              Das ist wie beim Wettlauf von Hase und Igel: Die Armen rennen, und der Reiche ist immer schon da.

              Für mich ist Armut erstmal Hunger leiden und kein Dach über den Kopf, wer diese beiden zustände nicht kennt, ist _nicht_ Arm.
              Dach über dem Kopf ist etwas eigenes gemeint, verkommene häuser, die von Obdachlosen bewohnt werden sind nicht gemeint.

              Was meinst du, was für ein Fürchterliches Gefühl das sein muss, seine eigenen Kinder durch Hunger sterben sehen zu müssen.
              Seine Kinder der eisigen kälte des Winters aussetzen zu müssen, ohne _irgend etwas_ dagegen tun zu können.
              Ich habe keine Kinder, kann mir aber durchaus vorstellen, wie Grausam dass sein muss.

              Keine Ahnung wie du das siehst, für mich jedenfalls gibt es in Deutschland keine Armut in dem Sinne, selbst Obdachlose haben die Wahl, ob sie auf der Strasse schlafen wollen, oder doch lieber bei den Hilfswerken.

              mfg

              --
              „Wenn du nicht bereit bist, dafür zu sterben, dann streiche das Wort »Freiheit« aus deinem Vokabular.“ -- Malcolm X
              I Have a Dream
              1. Hallo :)

                Meine Grosseltern in der Türkei haben auch Land, viel davon, soviel, dass der Platz reicht, um Haselnüsse industriell anzubauen.

                Meine Großeltern hatten kein eigenes Land, sondern gepachtetes Garten- und Grabeland. Und sie hatten einen Haselnussstrauch. Das hat gereicht.

                Sogar in schwersten Zeiten brauchten sie keinen Planeten, auf dem man Essen produziert, damit man sie satt kriegte.

                Das Glück, dass unsere Grosseltern haben, haben die meisten Menschen nicht, zumal in Afrika ist es noch schwieriger, irgendwas anzupflanzen und davon zu leben.

                Da werden Dir die wegen falscher Hautfarbe inzwischen enteigneten Farmer nichts anderes erzählen.

                Meine Großeltern hatten kein Glück, sie waren fleißig.
                Sie zogen drei Kinder in den 20er und 30er Jahren auf, und es sollte bekannt sein, dass ein Großteil der deutschen Bevölkerung in diesen Jahren verelendete. Dazu gehörten sie auch, ausgenommen die Tatsache, dass sie sich ihre Nahrungsmittel auf nicht eigenem Garten- und Grabeland selbst anbauten.

                Warum verlassen Menschen das Land, um in die Städte zu ziehen?

                Grossstadtfieber, wenn ich genug hab von der Stadt, mache ich es umgekehrt. Geht doch nichts über die friedliche Idylle eines Bauernhofs.

                Wenn die Knechte und Mägde oder die Maschinen für Dich arbeiten, dann wird das ein herrliches Vergnügen. Ansonsten bezahlst Du mit kaputten Knochen und Rheuma. Oder es ist kein Bauernhof ...

                Unter den Kapitalisten sind die meisten arm.
                Unter den Kommunisten sind die meisten arm.
                Unter der Globalisierung sind die meisten arm.

                Definiere Arm.
                Für mich ist Armut erstmal Hunger leiden und kein Dach über den Kopf, wer diese beiden zustände nicht kennt, ist _nicht_ Arm.

                Das ist bereits Verelendung. Armut ist die Stufe darüber.

                Schnelles Beispiel: Wer zwar zu essen und ein Dach über dem Kopf hat, aber seinem Kind die Busfahrkarte zur Schule nicht mehr bezahlen kann, die es für seine Bildung benötigt, der ist bereits arm.

                Dach über dem Kopf ist etwas eigenes gemeint, verkommene Häuser, die von Obdachlosen bewohnt werden sind nicht gemeint.

                Definiere "etwas eigenes"
                Meinen Großeltern hatten nichts eigenes. Ihnen wurde einmal die Monatsmiete geschenkt für einen Kopf Äpfel! Wie ausgelaugt muss ein Vermieter sein, der für einen Korb Äpfel vermietet. Und was hat er übrig, um das Haus in einen angemessenen Zustand zu versetzen?

                Was meinst du, was für ein Fürchterliches Gefühl das sein muss, seine eigenen Kinder durch Hunger sterben sehen zu müssen.

                Das ist bereits Verelendung, das kennen nur die uralten Deutschen noch.
                Armut ist die Stufe darüber.

                Seine Kinder der eisigen kälte des Winters aussetzen zu müssen, ohne _irgend etwas_ dagegen tun zu können.

                Das ist bereits Verelendung, das kennen nur die uralten Deutschen noch.
                Armut ist die Stufe darüber.

                Denk mal darüber nach, warum Deutschland in den 20er und 30er Jahren verelendete und vergleiche das mal mit der Verelendung heutzutage andernorts. Gibt es da Parallelen (und fang bitte nicht mit Kriegsschuld am 1. Weltkrieg an)

                mfg
                cygnus

                --
                Die Sache mit der Angel und dem  ><o(((°>  hat immer einen Haken ...
                1. hi,

                  Meine Großeltern hatten kein Glück, sie waren fleißig.

                  Glück in dem Sinne, dass sie einen Platz gefunden haben, wo sie etwas anpflanzen konnten oder Tiere halten konnten. Das hat mit Fleiss nichts zu tun, wir haben keine Wahl, wo wir zur Welt kommen.
                  Und du kannst der Fleissigste Mensch der Welt sein, in einem Armen Land nützt dir das wenig.

                  Sie zogen drei Kinder in den 20er und 30er Jahren auf, und es sollte bekannt sein, dass ein Großteil der deutschen Bevölkerung in diesen Jahren verelendete.

                  Aber sie litten keinen Hunger, dass ist doch schon mal was. Meine Grosseltern hatten es auch nicht einfach mit 6 Kindern.

                  Wenn die Knechte und Mägde oder die Maschinen für Dich arbeiten, dann wird das ein herrliches Vergnügen. Ansonsten bezahlst Du mit kaputten Knochen und Rheuma. Oder es ist kein Bauernhof ...

                  Ein Bauernhof muss ja nicht gleich heissen, dass man sich Industriell Tiere hält, nur dass macht arbeit, man kann aber auch einfach ein Haus haben, ein paar Tierchen und bequem leben.

                  Schnelles Beispiel: Wer zwar zu essen und ein Dach über dem Kopf hat, aber seinem Kind die Busfahrkarte zur Schule nicht mehr bezahlen kann, die es für seine Bildung benötigt, der ist bereits arm.

                  Diesen punkt hatte ich aus meinen Posting gelöscht -- das zeigt aber, dass wir in Punkto Armut unterschiedlicher Meinung sind.
                  Wenn, dann könnte man noch zwischen Armut und Extremer Armut unterscheiden, verelendung klingt mir eher ungeeignet.

                  Dach über dem Kopf ist etwas eigenes gemeint, verkommene Häuser, die von Obdachlosen bewohnt werden sind nicht gemeint.
                  Definiere "etwas eigenes"

                  Etwas wofür man miete zahlt oder dass man unter umständen gekauft oder geerbt hat.

                  Das ist bereits Verelendung, das kennen nur die uralten Deutschen noch.
                  Armut ist die Stufe darüber.

                  Naja, wie gesagt, da scheiden sich die Geister.

                  Denk mal darüber nach, warum Deutschland in den 20er und 30er Jahren verelendete und vergleiche das mal mit der Verelendung heutzutage andernorts.

                  Du kannst aber die damaligen Umstände mit heute gar nicht vergleichen, damals gab es die Ausbeutung armer Länder, so wie wir es heute kennen, gar nicht.
                  Bsp. Afrika, ist an sich eines der reichsten Länder der Welt, wenn man mal bedenkt, was die an Diamanten und Rubinen aus den Minen holen, dass Land selbst bzw. die Menschen dort haben aber nichts davon, weil Menschen aus der sogenannten Zivilisierten Welt dort alles unter Beschlag genommen haben.

                  (und fang bitte nicht mit Kriegsschuld am 1. Weltkrieg an)

                  Mit Geschichte kann ich nicht viel anfangen, mein Geschichtslehrer grüsste die Klasse erst, nachdem er mich jedesmal aus dem Unterricht verbannt hatte.
                  Das war immer das erste, was er tat, wenn er in die Klasse kam -- noch bevor er seine Tasche auf den Pult gestellt hatte, stand ich vor der Tür.

                  mfg

                  --
                  „Wenn du nicht bereit bist, dafür zu sterben, dann streiche das Wort »Freiheit« aus deinem Vokabular.“ -- Malcolm X
                  I Have a Dream
                  1. 你好 Malcolm,

                    Du kannst aber die damaligen Umstände mit heute gar nicht vergleichen, damals gab es die Ausbeutung armer Länder, so wie wir es heute kennen, gar nicht.

                    http://de.wikipedia.org/wiki/Atlantischer_Dreieckshandel

                    再见,
                     克里斯蒂安

                    1. 你好 Christian,

                      http://de.wikipedia.org/wiki/Atlantischer_Dreieckshandel

                      Genau dass, man kann es mit den heutigen zuständen einfach nicht vergleichen. Das war wohl die geburtsstunde der Ausbeutung, die in der heutigen Zeit ihre Früchte trägt.

                      mfg

                      --
                      „Wenn du nicht bereit bist, dafür zu sterben, dann streiche das Wort »Freiheit« aus deinem Vokabular.“ -- Malcolm X
                      I Have a Dream
                      1. 你好 Malcolm,

                        http://de.wikipedia.org/wiki/Atlantischer_Dreieckshandel

                        Genau dass, man kann es mit den heutigen zuständen einfach nicht vergleichen.

                        Das sehe ich etwas anders.

                        Das war wohl die geburtsstunde der Ausbeutung, die in der heutigen Zeit ihre Früchte trägt.

                        Eben!

                        Ausbeutung gab es zu allen Zeiten, auch in Deutschland. Man bedenke die industrielle Revolution, die mit heutigen Zuständen in Drittweltländern IMHO mehr als gut vergleichbar ist. Schlafen im Schicht-Betrieb, arbeiten bis zur totalen Erschöpfung, Hunger, usw, pp.

                        再见,
                         克里斯蒂安

                        1. 你好 Christian,

                          Ausbeutung gab es zu allen Zeiten, auch in Deutschland. Man bedenke die industrielle Revolution, die mit heutigen Zuständen in Drittweltländern IMHO mehr als gut vergleichbar ist. Schlafen im Schicht-Betrieb, arbeiten bis zur totalen Erschöpfung, Hunger, usw, pp.

                          Mit dem Gewaltigen Unterschied, dass zur heutigen Zeit die Ausbeutung kein Geheimnis mehr ist und mehr oder weniger jeder weiss, was auf diesem Planeten verkeht läuft, ändern tut sich aber nichts.
                          Früher gab es diese Informationen nicht, auch keine möglichkeit, sich Infos zu beschaffen. Zumal Asien in der reihe der ausgebeuteten Länder heute auch eine wesentliche Rolle spielt, im gegensatz zu „Früher“.

                          Und am Ende trifft es immer Afrika, weiss der Geier warum.

                          mfg

                          --
                          „Wenn du nicht bereit bist, dafür zu sterben, dann streiche das Wort »Freiheit« aus deinem Vokabular.“ -- Malcolm X
                          I Have a Dream
                          1. Hallo :)

                            Sklaverei und damit Ausbeutung des Mitmenschen ist ein Übel war schon im alten Sumer üblich und überall auf der Welt zu allen Zeiten verbreitet.
                            Einige Menschen betrieben Sklavenhandel/Ausbeutung besonders erfolgreich, auf diese zeigt jetzt alle Welt mit dem Finger.
                            Aber es sollte nicht übersehen werden, dass deren Opfer, hätten sie die Macht dazu gehabt, sich wahrscheinlich ebenso verhalten hätten, weil Sklaverei von der breiten Masse (der Täter und der Opfer) akzeptiert wurde.

                            Verschiedene Aussagen über Sklaverei:

                            "Der Sklave will nicht frei werden. Er will Sklavenaufseher werden." Gabriel Laub

                            "Die Sklaverei läßt sich bedeutend steigern, indem man ihr den Anschein der Freiheit gewährt." Ernst Jünger

                            "Die glücklichen Sklaven sind die erbittertsten Feinde der Freiheit." Marie von Ebner-Eschenbach

                            "Die Zensur ist das lebendige Geständnis der Großen, daß sie nur verdummte Sklaven, aber keine freien Völker regieren können." Johann Nepomuk Nestroy

                            "Erkenntnis macht frei, Bildung fesselt, Halbbildung stürzt in Sklaverei." Wilhelm Raabe

                            mfg
                            cygnus

                            --
                            Die Sache mit der Angel und dem  ><o(((°>  hat immer einen Haken ...
                          2. 你好 Malcolm,

                            Ausbeutung gab es zu allen Zeiten, auch in Deutschland. Man bedenke die industrielle Revolution, die mit heutigen Zuständen in Drittweltländern IMHO mehr als gut vergleichbar ist. Schlafen im Schicht-Betrieb, arbeiten bis zur totalen Erschöpfung, Hunger, usw, pp.

                            Mit dem Gewaltigen Unterschied, dass zur heutigen Zeit die Ausbeutung kein Geheimnis mehr ist und mehr oder weniger jeder weiss, was auf diesem Planeten verkeht läuft, ändern tut sich aber nichts.
                            Früher gab es diese Informationen nicht, auch keine möglichkeit, sich Infos zu beschaffen. Zumal Asien in der reihe der ausgebeuteten Länder heute auch eine wesentliche Rolle spielt, im gegensatz zu „Früher“.

                            Hehe, son Quatsch. Natürlich gabs auch damals schon Medien (Syssiphus, um mal eine bekannte zu nennen) und die Sklaverei (Leibeigene nannte man das früher) und Ausbeuterei war alles andere als ein Geheimnis. Sie war allgegenwärtig, nur hat keiner was dagegen getan. Na gut, letztlich doch, aber eine lange Zeit lang nicht.

                            再见,
                             克里斯蒂安

                            1. hi,

                              Hehe, son Quatsch. Natürlich gabs auch damals schon Medien (Syssiphus, um mal eine bekannte zu nennen) und die Sklaverei (Leibeigene nannte man das früher) und Ausbeuterei war alles andere als ein Geheimnis. Sie war allgegenwärtig, nur hat keiner was dagegen getan. Na gut, letztlich doch, aber eine lange Zeit lang nicht.

                              Ich weiss nicht, ob es so verbreitet war, wie es heute ist (allein schon durch das Internet), ich habe zur damaligen Zeit nicht gelebt.

                              Vermutlich hatte man zur damaligen Zeit aber auch keine möglichkeit, entschieden dagegen vor zugehen; ich glaube kaum, dass eine Demonstration zur damaligen Zeit wirklich irgendwas bewirken hätte können.

                              Zugegeben, heutzutage laufen die meisten Demos auch ins leere, aber sie zeigen, dass Mensch mit irgendwas nicht einverstanden ist.

                              mfg

                              --
                              „Wenn du nicht bereit bist, dafür zu sterben, dann streiche das Wort »Freiheit« aus deinem Vokabular.“ -- Malcolm X
                              I Have a Dream
                              1. Hallo :)

                                Vermutlich hatte man zur damaligen Zeit aber auch keine möglichkeit, entschieden dagegen vor zugehen; ich glaube kaum, dass eine Demonstration zur damaligen Zeit wirklich irgendwas bewirken hätte können.

                                Zugegeben, heutzutage laufen die meisten Demos auch ins leere, aber sie zeigen, dass Mensch mit irgendwas nicht einverstanden ist.

                                Spartacus

                                Diogenes, zu den Kynikern und in die Tonne gehörend, war der erste, der die Idee von der Gleichheit aller Menschen in die Welt setzte. Gleichheit ist nicht nur die Grundlage der heutigen Menschenrechte, sondern auch die Grundlage der Idee, dass es keinen unterschiedlichen Wert zwischen Menschen gäbe, egal ob Sklavenhalter oder Sklave.

                                Vielleicht war Diogenes sogar ein Demonstrant, dessen Demo ins Leere lief?

                                Römische Wurzeln hat die Vorstellung, dass vor dem Recht alle gleich seien.
                                Rom trieb Handel mit der ganzen bekannten Welt. Wenn es zu Rechtsstreitigkeiten kam, wie sollte man über die Ansprüche der Nichtrömer urteilen? Also schuf man das Fremdenrecht: Alle Teilnehmer an einem Rechtsgeschäft waren gleichwertig. Das wird nun "römisches Recht" genannt und gilt in aller Welt, ausgenommen bei den alten Römern selbst: dort wurde es zwar auch angewandt, war aber nie offiziell ein Recht der Römer, die hatten intern ein anderes.

                                Wenn Geschäftsinteressen blühen, muss so ein Recht einfach erfolgreich sein.

                                Und dann gibt es noch die christliche Religion, unter den Sklaven besonders verbreitet.
                                Nietzsche sagte über die christliche Religion, sie sei Sklavenmoral.
                                Neben der Aussage über die Gleichheit vor Gott gibt es tatsächlich einige Aufrufe, sich als Sklave den Sklavenhaltern unterzuordnen (bzw. als Frau dem Mann), im nächsten Leben werden die guten belohnt, die bösen bestraft, und keinesfalls sind die hierarchischen Unterschiede aufzulösen:
                                1.Petr 2,18 Ihr Haussklaven, ordnet euch in aller Furcht den Herren unter, nicht allein den guten und milden, sondern auch den verkehrten!

                                So eine Religion kann einfach nicht ins Leere laufen.

                                mfg
                                cygnus

                                --
                                Die Sache mit der Angel und dem  ><o(((°>  hat immer einen Haken ...
              2. Hallo :)

                Unter den Kapitalisten sind die meisten arm.
                Unter den Kommunisten sind die meisten arm.
                Unter der Globalisierung sind die meisten arm.

                Definiere Arm.

                @ Malcolm

                Ich habe ein Wörterbuch zu Hilfe genommen, um zu belegen, welchen Unterschied es zwischen arm und elend gibt.

                Das Wort arm bedeutet wenig besitzend, mittellos, bedürftig.
                Es ist auf das indogermanische Wort orbhmo zurückzuführen, was vereinsamt, verlassen bedeutet.
                Es ist verwandt mit den Worten Arbeit, Eremit und Erbe.

                Das Wort elend bedeutet große materielle oder seelische Not, trostlos. sehr leidend, krank.
                Es leitet sich vom althochdeutschen Wort eili-lenti ab, was "in fremdem Land", Ausland, Not, Verbannung bedeutet.

                Somit dürfte geklärt sein, warum es auch in Deutschland Arme gibt und warum man Verhungernde und Obdachlose besser mit Elend identifiziert.

                Es ist zudem kennzeichnend, dass Elend sprachlich mit dem Verlassen des eigenen oder bekannten Landes in Verbindung steht.

                mfg
                cygnus

                --
                Die Sache mit der Angel und dem  ><o(((°>  hat immer einen Haken ...
                1. hi,

                  Danke dass du dir die Mühe gemacht hast.

                  Somit dürfte geklärt sein, warum es auch in Deutschland Arme gibt und warum man Verhungernde und Obdachlose besser mit Elend identifiziert.

                  Ich habe in dem Wort Armut wohl zuwenig an bedeutung interpretiert.
                  Elend klingt für mich aber nach wie vor ziemlich Hart, wobei, Logisch betrachtet trifft es ja eigentlich den punkt.

                  Aber um nicht den Faden zu verlieren, auch wenn es vielleicht falsch rüberkam, was ich sagen wollte mit dem Statement, dass es hier keine Armut gibt, bezog sich auf das Allgemeine leben hier, es war nur sehr stark verallgemeinert.

                  mfg

                  --
                  „Wenn du nicht bereit bist, dafür zu sterben, dann streiche das Wort »Freiheit« aus deinem Vokabular.“ -- Malcolm X
                  I Have a Dream
          2. Sup!

            Das Problem ist womöglich eher, dass zwar sehr viel Essen produziert wird, aber leider nicht unbedingt dort, wo man es braucht.

            Dann kann man sich trefflich streiten: Gibt es in Gegend X zu wenig zu Essen, oder zuviele Menschen?

            Und wäre es wirklich gut, wenn z.B. in Europa, wo genug Nahrung produziert wird, noch mehr Menschen leben würden?

            Wäre nicht angesichts von CO2-Problematik, Überfischung etc. nicht eine Reduzierung der Weltbevölkerung dringend notwendig, und würde sich nicht dann die Ernährungsproblematik automatisch entspannen?

            Gruesse,

            Bio

            --
            Never give up, never surrender!!!
            1. Mahlzeit,

              Wäre nicht angesichts von CO2-Problematik, Überfischung etc. nicht eine Reduzierung der Weltbevölkerung dringend notwendig,

              Ja, denn momentan entzieht die Menscheit der Erde ca. 20% mehr Energie als sie dauerhaft erzeugen kann.

              und würde sich nicht dann die Ernährungsproblematik automatisch entspannen?

              Ich denke, darauf hat das keinen Einfluss, da es jetzt schon genug Nahrung gibt, nur wird sie nicht verteilt.
              Solang das Vernichten von Lebensmitteln mehr Geld einbringt als das Verteilen in bedürftige Länder, wird sich die Problematik nie ändern. Ich weiss es nicht sicher, aber ich gehe davon aus, in den ärmsten Ländern der Welt ist die Bevölkerungsdichte wesentlich geringer als in den reichen Staaten.

              Ich hab z.B. noch nie von einer Nahrungsmittelknappheit in China gehört, obwohl dort doch die grösste Bevölkerungsdichte herrscht. Zumindest gehe ich davon aus, nachdem dort allein 1,3 Mrd Menschen leben.

              1. Sup!

                Ich denke, darauf hat das keinen Einfluss, da es jetzt schon genug Nahrung gibt, nur wird sie nicht verteilt.

                Was ich paradox finde ist, dass dort, wo es zu wenig Nahrung gibt, trotzdem dem Anschein nach ständig zuviele Menschen geboren werden.
                In Europa z.B. gab es dem Anschein nach immer genug Nahrungsmittel für die wachsende Bevölkerung.

                Gruesse,

                Bio

                --
                Never give up, never surrender!!!
              2. hi,

                Solang das Vernichten von Lebensmitteln mehr Geld einbringt als das Verteilen in bedürftige Länder, wird sich die Problematik nie ändern.

                Da wären wir wieder beim Kapitalismus, Geld hat höhere Priorität als ein Menschenleben.

                Ich weiss es nicht sicher, aber ich gehe davon aus, in den ärmsten Ländern der Welt ist die Bevölkerungsdichte wesentlich geringer als in den reichen Staaten.

                http://de.wikipedia.org/wiki/Weltbevölkerung#Aktueller_Stand_nach_Kontinenten

                Ich hab z.B. noch nie von einer Nahrungsmittelknappheit in China gehört, obwohl dort doch die grösste Bevölkerungsdichte herrscht.

                Und die essen nicht gerade wenig, ich war dort, bei einer Gastfamilie, es ist unfassbar, was diese an sich ja kleinen Menschen täglich an Nahrung zu sich nehmen. 3 - 4 kräftige Mahlzeiten über den Tag verteilt und zwischendurch noch viel kleinkram, gebratene Süss Kartoffeln oder Mais, Früchte und Gemüse. Und lecker ist es auch noch.

                mfg

                --
                „Wenn du nicht bereit bist, dafür zu sterben, dann streiche das Wort »Freiheit« aus deinem Vokabular.“ -- Malcolm X
                I Have a Dream
            2. hi,

              Dann kann man sich trefflich streiten: Gibt es in Gegend X zu wenig zu Essen, oder zuviele Menschen?

              Zuviele Menschen würde ich auch sagen, oder auch zuviele Grenzen.

              Und wäre es wirklich gut, wenn z.B. in Europa, wo genug Nahrung produziert wird, noch mehr Menschen leben würden?

              Platz genug ist hier ja, nur keine Arbeit. Und soviele Menschen leben hier ja auch nicht.

              Wäre nicht angesichts von CO2-Problematik, Überfischung etc. nicht eine Reduzierung der Weltbevölkerung dringend notwendig,

              Klingt zwar auf den ersten Blick sehr Radikal, aber bei genauerem hinsehen doch Logisch. Aber wer soll das entscheiden bzw. könnte sowas verantworten?

              und würde sich nicht dann die Ernährungsproblematik automatisch entspannen?

              Das kann ich nicht sagen.

              mfg

              --
              „Wenn du nicht bereit bist, dafür zu sterben, dann streiche das Wort »Freiheit« aus deinem Vokabular.“ -- Malcolm X
              I Have a Dream
      3. Hallo Beck's (jetzt weiß ich auch wie der Nick zustande kommt)

        ich käme nicht darauf zu sagen "guck mal nach Somalia, dir gehts doch ganz gut". Lächerlich.

        Sorry, aber diese Aussage ist Lächerlich.

        Dito! Und entstand bestimmt auch in den Umständen deines Namens!

        Ja, ich hab aber auch „Steuern“ gezahlt

        Toll, du Über-Deutscher! Ich nicht?

        -- Ja, und ich zahl sie immer noch

        Toll, du Über-Deutscher! Ich nicht?

        -- ich sach nur DDR,

        Aha, jetzt kommste endlich aufs Thema.

        da kamen viele hier rüber,

        WER kam bitte "VON WO" "WOHIN RÜBER" und

        haben keinen Cent Steuern bezahlt

        Sag mal merkst oder liest du eigentlich selbst noch was du schreibst oder sagst?

        und meckern jetzt, wenn der Staat ihnen zu „wenig“ gibt.

        Soviel zum Thema "Jammern"

        und das beste, einige von denen behaupten dann noch Kackfrech, dass Ausländer für diese Misere verantwortlich wären.

        Noch einmal: merkst oder liest du eigentlich selbst noch was du schreibst oder sagst?

        Mir wirds echt zu dämlich.

        Du bist und bleibst wahrscheinlich ein dummes rassistisches Arschloch!

        mfg kannste dir hin schieben wo keine Sonne wächst!

        Matze

        1. hi,

          Applaus für den Kasper und ein fettes **PLONK** für unseren Matze ...

          mfg

          --
          „Wenn du nicht bereit bist, dafür zu sterben, dann streiche das Wort »Freiheit« aus deinem Vokabular.“ -- Malcolm X
          I Have a Dream
          1. dito /*doh

            1. btw: ich bin mir völlig dessen bewusst, das mein Post gegen die Regeln der Charta war.
              Verweise aber auf Malcolms Beitrag in folgenden Zusammenhang:
              "Schreib keine Postings, deren einziges Ziel ist, Streit im Forum zu schüren."

              Meinetwegen könnt und sollt ihr diese, meine, Posts löschen (haben im Archiv eh nichts verloren) - den Betroffenen habe ich erreicht.

              1. Meinetwegen könnt und sollt ihr diese, meine, Posts löschen (haben im Archiv eh nichts verloren)

                Ansich bist du ja geplonkt, aber dass muss ich noch los werden.

                Warum diskutierst du nicht anständig statt gleich beleidigend zu werden?
                Es ist ganz offensichtlich, wer hier das Arschloch ist, nämlich du!
                Dich würde ich ja gerne mal Live sehen, wie du das, was du da schriebst, mir Persönlich sagst, da würdest du nicht mal das „A“ von Arschloch über die Lippen kriegen, aber hier die Fresse gross aufreissen.

                Nein, ich habe keinen Streit gesucht und suche auch keinen Streit, ich fand nur deine Aussage lächerlich, der Eindruck deiner Dummheit hat sich mit deinem jüngsten post exponentiell gesteigert.

                Und ein Fettes LOL an deine Rassisten-Theorie; höchst wahrscheinlich, der Name „Engin Yıldız“ ist ja Quasi prädestiniert zum Rassist in „D“ sein.

                den Betroffenen habe ich erreicht.

                Den Quatsch glaubst du doch selbst nicht, jemanden zu beleidigen ist nicht jemanden zu erreichen, höchstens ein Armutszeugnis für seine Argumentlosigkeit!

                --
                „Wenn du nicht bereit bist, dafür zu sterben, dann streiche das Wort »Freiheit« aus deinem Vokabular.“ -- Malcolm X
                I Have a Dream
                1. Warum diskutierst du nicht anständig statt gleich beleidigend zu werden?

                  Hast du das, als du von "denen" gesprochen hast die "Ausländer für diese Misere verantwortlich machen"?

                  Es ist ganz offensichtlich, wer hier das Arschloch ist, nämlich du!

                  Damit kann ich ganz gut
                  leben.

                  Dich würde ich ja gerne mal Live sehen, wie du das, was du da schriebst, mir Persönlich sagst, da würdest du nicht mal das „A“ von Arschloch über die Lippen kriegen, aber hier die Fresse gross aufreissen.

                  hf!
                  http://www.slide.com/s/0JoRQkY73z-IE8GOwRxlHDtFN2MwEfwd
                  Ich hoffe du kennst den Witz mit "alle Türken haben 3 Probleme"...
                  Keine Angst, im rl würden wir uns nicht so lange "unterhalten".

                  Und ein Fettes LOL an deine Rassisten-Theorie; höchst wahrscheinlich, der Name „Engin Yıldız“ ist ja Quasi prädestiniert zum Rassist in „D“ sein.

                  Man kann auch als Türke (sogar besonders als Türke) Rassist sein, auch in D-Land. Würdest du ein bisschen an deiner Selbstreflektion arbeiten, hättest du das leicht erkennen können. Und der Satz kam bewusst, absichtlich.
                  Ein Deutsch-Türke der sich das Recht nimmt... was denkst du eigentlich wer du bist? Wieviel "Ossis" kennst du? Wie lange hast du hier gelebt? Mit wie vielen hast du gearbeitet? Du bist nur ne Luftnummer. Peinlich. Ich schätze du redest genauso oberflächlich über die Türkei. (ein Land was bekannt für seine Ausländerfreundlichkeit ist</ironie>)

                  Den Quatsch glaubst du doch selbst nicht, jemanden zu beleidigen ist nicht jemanden zu erreichen, höchstens ein Armutszeugnis für seine Argumentlosigkeit!

                  Du merkst es einfach nicht oder? Ich will überhaupt nicht mit dir diskutieren, sondern wollte dich "nur" beleidigen. Dein Post ist Grund genug für mich um eine Diskussion gar nicht erst anzufangen.

                  1. hi,

                    Hast du das, als du von "denen" gesprochen hast die "Ausländer für diese Misere verantwortlich machen"?

                    Ich sag nur; wer sich angesprochen fühlt, ist wahrscheinlich schuldig!
                    Wenn du leugnen möchtest, dass mit der öffnung der Grenzen zum Ossiland die Ausländerfeindlichkeit deutlich zugenommen hat, dann bist  du einfach nur Ignorant, oder es passt dir einfach in den Kram, alles auf die Ausländer zu schieben.
                    Mir ist bewusst, dass auch vor der Grenzöffnung die Ausländerfeindlichkeit allgegenwärtig war, nur nicht so schlimm, wie nach der Grenzöffnung.
                    Das kannst _du_ mit deinem Horizont von 3,5 Quadratkilometern nur nicht nachvollziehen.

                    Damit kann ich ganz gu leben.

                    Wenn man keine  Wahl hat bleibt einem auch nichts anderes übrig.

                    Keine Angst, im rl würden wir uns nicht so lange "unterhalten".

                    Angst -- Angst -- Was weisst du schon von Angst?
                    Stimmt, im RL hättest du nach drei Worten einen Backpfeifenhagel um die Ohren, der sich gewaschen hat -- soviel zu Angst.

                    Man kann auch als Türke (sogar besonders als Türke) Rassist sein, auch in D-Land. Würdest du ein bisschen an deiner Selbstreflektion arbeiten, hättest du das leicht erkennen können. Und der Satz kam bewusst, absichtlich.

                    Bla Bla Bla. Was weisst du über mich? Ich habe einen Deutschen Pass, nicht weil es mir passt, sondern weil hier meine Heimat ist, ob es dir passt oder nicht. Ich kenne hier hundertschaften an Menschen aus meiner Umgebung, nur sind die einzigen, die ich Freunde nenne Deutsche -- von Geburt an, wenn du es so verstehst.
                    Ich bin mit Deutschen gross geworden, deren Familien und angehörigen, soviel zu deinem Mist von wegen Rassist.
                    Ja genau, ich hing mit deutschen ab, um Gründe zu finden, sie zu hassen ...

                    Ein Deutsch-Türke der sich das Recht nimmt... was denkst du eigentlich wer du bist?

                    Du Punker, ich bin deutscher; passt dir das nicht in den Kram? Kannst du das nicht akzeptieren? Schwierigkeiten mit Menschen mit Migrationshintergrund, die sich in Deutschland wie zuhause fühlen?

                    Wieviel "Ossis" kennst du?

                    Genug.

                    Wie lange hast du hier gelebt?

                    Seid meiner Geburt -- wahrscheinlich merkt man mir dass aber nicht an, vor allem, weil ich so schlechtes Deutsch schreibe.

                    Mit wie vielen hast du gearbeitet?

                    Bist du vielleicht Behindert oder so? Kannst du nicht lesen und das gelesene nur halbwegs verstehen?
                    Habe ich geschrieben, dass alle Ossis so sind?
                    Ich habe einfach mal behauptet, dass einige so sind, so wie ich mal Kackfrech behaupte, dass du Geistig eingeschränkt bist.
                    Dass du nur auf meine Ossi-Behauptung eingehst, bestätigt meinen Verdacht.

                    Du bist nur ne Luftnummer. Peinlich.

                    Was bist du? Ein Vollblut-Arier?

                    Ich schätze du redest genauso oberflächlich über die Türkei. (ein Land was bekannt für seine Ausländerfreundlichkeit ist</ironie>)

                    Tja, im raten bist du genau so schlecht, wie mit deinen Argumentationen.

                    Du merkst es einfach nicht oder? Ich will überhaupt nicht mit dir diskutieren, sondern wollte dich "nur" beleidigen.

                    Du bist wohl ein Bastard for Life!

                    --
                    „Wenn du nicht bereit bist, dafür zu sterben, dann streiche das Wort »Freiheit« aus deinem Vokabular.“ -- Malcolm X
                    I Have a Dream
  5. Hi,

    Also wer definiert hier in Deutschland Armut, woran wird es gemessen?

    Selbstverständlich am einzig möglichen, nämlich an dem in Deutschland herrschenden Standard. Armut ist immer relativ. Davon abgesehen reden wir "nur" von Armut, Du beschreibst aber Zustände absoluter Verelendung. Schlimmer geht immer.

    Und nebenbei bemerkt: Fruchtzwerge sind viel zu zuckrig, mit etwas mehr Geld könntest Du Dir einen vernünftigen Naturjoghurt für die lieben Kleinen leisten.

    Gruesse, Joachim

    --
    Am Ende wird alles gut.
    1. Hi!

      Und nebenbei bemerkt: Fruchtzwerge sind viel zu zuckrig, mit etwas mehr Geld könntest Du Dir einen vernünftigen Naturjoghurt für die lieben Kleinen leisten.

      Den die kleinen Rotzloeffel aber nicht wollen.

      Darauf kommts aber ja auch gar nicht an. Armut hat auch was mit Aktzeptanz zu tun. Im Kindergarten meiner Nichte(n) wurd schon letzten Monat runtergemacht, wer nicht schon wusste, dass er das komplette Barbie Blabaschloss mit Einrichtung und weiss ich was zu Weihnachten bekommt.

      Es kommt auch nicht darauf an, reich zu sein. Dein Vater kann ne Maybachuhr[*] besitzen, aber der Vater deines Kumpel hat ne Rolex!!11!!ELF und faehrt nen aufgepimpten 911, deshalb bist du doof. Es kommt darauf an in der Masse mitzumischen und am besten soweit davon abzuheben dass die Masse grad noch merkt, dass man drueber ist. Wer das will aber nicht kann, ist halt arm und Aussenseiter.

      Ich fuer meinen Teil mochte es mir leisten koennen, nicht in der Masse zu schwimmen und dabei gut wegzukommen. Das 'nicht in der Masse schwimmen' ist dabei kein Problem. Das gut dabei wegkommen aber schon. Autoradio kaputt? Kein Problem ich hab das Geld mir eines zu kaufen. Aber nicht das Geld um mir eines zu kaufen, dass ich will, mit dem ich mich wohl fuehle. (und ich mag mein standard Autoradio vom Hersteller, an irgendwelchen Luxuswuenschen liegts also nicht)

      Solange mir das immer so geht, bin ich unzufrieden. Es ist ganz leicht: Ich arbeite nicht um in einer WG zu leben (auch nicht in einem 35 qm Kabuff), ich arbeite nicht, um Jahrelang einen Kredit von 2-3K abzuzahlen, Ich arbeite auch nicht, damit meine Kinder kein Nintendo haben koennen. So sieht's aus.

      [*] Kenner duerften wissen, was ich meine. Wer es nicht weiss und sich denkt: "Ja, toll. Ne Uhr von der ich nie was gehoert habe. Wo ist da das Beispiel?" Ist selbst ein gutes Beispiel fuer meines. (Was nicht negativ ist)

      --
      "Die Diebesgilde beklagte sich darueber, dass Mumm in aller Oeffentlichkeit behauptet hatte, hinter den meisten Diebstaehlen steckten Diebe."
            - T. Pratchett
      1. Hi,

        Den die kleinen Rotzloeffel aber nicht wollen.

        Alles eine Frage der Bildung ;-)

        Ich arbeite auch nicht, damit meine Kinder kein Nintendo haben koennen.

        Wer arbeitet muss davon aktzeptabel leben - und ggf. auch Nintendos kaufen können. Alles andere ist imho unsozial.

        Gruesse, Joachim

        --
        Am Ende wird alles gut.
        1. Hi,

          hier ist viel von Kindern und Geld die Rede, aber nicht von Taschengeld.

          Wir haben das so gemacht, dass unsere Kinder das Notwendige bekamen. Was darüber hinausging, gab's zum Geburtstag, zu Weihnachten, vom Taschengeld oder vom Selbstverdienten (z.B. Zeitung austragen).

          Und wenn es hieß: "Ich möchte aber die Dingsbums-Schuhe", war die Antwort: "Kein Problem. Die Standard-Schuhe kosten 20 Mark (hab die Preise jetzt nicht mehr so im Kopf), dann leg von deinem Taschengeld 10 Mark drauf."

          Auf einmal tat es doch der Standard. Und es war die eigene Entscheidung der Kinder, die sie dann auch in der Klasse vertreten konnten. Heute sind sie froh, dass sie so "geschult" wurden.

          Kalle

          1. Hi!

            Auf einmal tat es doch der Standard. Und es war die eigene Entscheidung der Kinder, die sie dann auch in der Klasse vertreten konnten. Heute sind sie froh, dass sie so "geschult" wurden.

            Das klingt gut und passt zu meiner Auffassung, dass man nicht unbedingt in der Masse schwimmen will. Aber man sollte es koennen, wenn man will.

            Is bei meiner Nichte aehnlich. Sie will immer dass man ihr alles moegliche kauft. Also hab ich alle 3 Staffeln eines Animes gekauft. Je Staffel eine Box a 5 DVDs. Die Erste Box mit 2 DVDs hat sie zum Geburtstag bekommen, meine Schwester die anderen 3. Der Deal: sie kann fuer 5.- eine DVD bei meiner Schwester kaufen. Das muss nichtmal Geld, sondern kann auch nen kleiner Job im Haushalt sein.

            Komisch, irgendwie hat sie in 6 Monaten keine ausgeloest. Eine hat ihr Freund fuer sie 'gekauft' und die anderen gabs dann wohl zum Nikolaus. Die naechste Box mit 2 DVDs stehen zu Weihnachten an. Mal sehen wann und wie die anderen 3 Scheiben dazukommen... ;)

            --
            "Die Diebesgilde beklagte sich darueber, dass Mumm in aller Oeffentlichkeit behauptet hatte, hinter den meisten Diebstaehlen steckten Diebe."
                  - T. Pratchett
  6. hi,

    eine echte Armut liegt m.E. vor, wenn die Eltern finanziell nicht in der Lage sind, dem Kind zum 18. Geburtstag einen Mercedes zu schenken, wobei das Kind den "Lappen" zum Fahren selbst zu berappen hat, einschließlich Anmeldung.

    Aber noch viel ärmer dran sind die Eltern von Kindern, die kein Verständnis aufbringen können, für den Weg, den ihr Kind gewählt hat, sich selbst durchs Leben zu schlagen.

    Hotte

    1. Hallo Hotte!

      eine echte Armut liegt m.E. vor, wenn die Eltern finanziell nicht in der Lage sind, dem Kind zum 18. Geburtstag einen Mercedes zu schenken(...)

      Wozu auch? Spätestens mit 19 klebt er eh am Baum[1].

      SCNR

      Grüße, Matze

      [1] YouTube-Link; Flash-Player "erwünscht" ;)

  7. Sup!

    Als arm gilt, wer weniger als 60% des Einkommensmedians zur Verfügung hat: http://de.wikipedia.org/wiki/Armut#Relative_Armut.

    D.h., wenn man die Einkommen aller Leute sortiert nebeneinander schreibt und das Einkommen genau in der Mitte der Reihe nimmt, dann gilt als (relativ) arm, wer weniger als 60% dieses Einkommens verdient.

    Diese Definition ist natürlich nicht unumstritten; schließlich bedeutet jede Streuung unterhalb des Medians ein "Armutsrisiko", jede Streuung oberhalb hat keine Auswirkung.
    Also wenn 11 Leute 600, 600, 600, 600, 600, 1.000, 1.000.000, 10.000.000, 100.000.000, 1.000.000.000, 10.000.000.000, 100.000.000.000 verdienen, ist *keiner* arm, denn der Einkommensmedian ist 1.000, und 600 sind nicht weniger als 60% von 1.000.
    Aber wenn 11 Leute 599, 599, 599, 599, 599, 1.000, 1.000, 1.000, 1.000, 1.000, 1.000 verdienen, sind die mit 599 arm.

    Gruesse,

    Bio

    --
    Never give up, never surrender!!!
  8. Nabend,

    Also wer definiert hier in Deutschland Armut, woran wird es gemessen?
    Das wort "Armut" verliert -wenn es in unserem Land genannt wurd- an wichtigkeit...

    Zu unterscheiden sind "absolute" und "relative" Armut.

    Indikatoren der absoluten Armut nach der International Development Association (IDA):
        * Pro-Kopf-Einkommen (PKE) < 150 US-$/Jahr
        * Kalorienaufnahme je nach Land < 2160–2670/Tag
        * Durchschnittliche Lebenserwartung < 55 Jahren
        * Kindersterblichkeit > 33/1000
        * Geburtenrate > 25/1000

    Für die Weltbank sind Menschen "arm" (absolut), wenn sie weniger als 1,25 US-Dollar pro Tag zur Verfügung haben.

    Kriterium für relative Armut nach WHO und OECD:
    Arm ist, wer monatlich weniger als die Hälfte des mittleren Einkommens seines Landes zur Verfügung hat. In der EU wird die relative Armut mit 60% des Einkommens-Medians definiert. Für Familien funktioniert die Berechnung etwas differenzierter: Kinder unter 15 Jahren werden mit dem Faktor 0,3 veranschlagt, Kinder über 15 mit 0,5, die Eltern mit jeweils 1. Dividiert man das Nettoeinkommen eines Haushalts nun durch die Summe der Gewichte ihrer Mitglieder, erhält man das gewichtete Pro-Kopf-Einkommen. In Deutschland liegt das durchschnittliche Pro-Kopf-Einkommen (Netto) bei ca. 23.000 Euro.

    Wenn man für "relativ" arme Kinder spenden möchte, kann man quasi jeder x-beliebigen Hartz-IV-Familie den Schein in die Hand drücken. Bei "absolut" armen Kindern sieht das per Definition anders aus. Ob und wo es in Deutschland "absolut arme" Kinder gibt, weiß ich nicht. Wenn es sie tatsächlich gibt (was ich bezweifel), dürften dafür aber nicht freiwillige Spender, sondern die verantwortlichen Ämter zuständig sein. Wenn Politiker von "Kinderarmut in Deutschland" reden, meinen sie aber in aller Regel die relative Armut.

    Gruß
    Gargamel