Hallo
Viel wichtiger ist das Problem der Bildung.
Wichtiger als was? Satt zu essen? Dach über dem Kopf?
... Die ökonomische "Elite" verfügt über ausreichend Mittel, den Nachwuchs mit eigenen Mitteln an Privathochschulen elitär bilden zu lassen.
Krasser Widerspruch zu dem Wunsch: Gleiche Chancen für alle. Also akzeptieren, dass elitäre Bildung nur für Millionärskinder infrage kommt?
Das Wort Elite ist irgendwie negativ behaftet. Begabtenförderung ist dasselbe, klingt aber besser. Warum muss ein begabtes Kind darunter leiden, dass Klassenkameraden erstmal die deutsche Sprache lernen müssen?
Was spricht dagegen, eine vorhandene Begabung schulisch etwa dadurch zu fördern, dass andere Fächer in reduziertem Umfang gelehrt werden? Ich habe mich damals z.B. nicht für Geschichte und Kunst interessiert, musste die Zeit aber trotzdem absitzen und schlechte Noten kassieren.
Was ist der Nutzen dieser Zeit- und Geldverschwendung (Lehrergehalt, Lehrmittel)? Absolut keiner. In einem anderen Fach hätte ich dafür mit Begeisterung mehr gemacht als auf dem Lehrplan stand. War auch wieder falsch (Lehrer: "Das hatten wir doch noch gar nicht").
Förderung bedürfte es stattdessen, um gemäß den Ergebnissen von PISA 2000 die "Unterschiede zwischen der mittleren Lesekompetenz von 15-Jährigen aus Familien des oberen und unteren Viertels der Sozialstruktur" zu beseitigen.
"Unterschiede beseitigen", das wird kaum gehen. Der eine ist mit dem Kopf gut, kann aber keinen Nagel in die Wand schlagen. Der andere nimmt sein Mofa auseinander und setzt es wieder zusammen, ohne die Reparaturanleitung zu lesen, die der "Kopfete" verfasst hat.
Bei Unterschieden muss doch auch nach den Ursachen gefragt werden. Und dann die Abschätzung, ob diese Ursachen beeinflusst werden können.
Kalle