Hi,
Was ist jetzt daran »unkommerziell«?
OK, mißverständlich ausgedrückt. Es gibt ja auch "guten Kommerz".
Ich habe es als Synonym gemeint für die Art, wie MS die Dinge nunmal immer handhabt.
Die können IMHO nicht aus ihrer Haut. Abgrundtief schlecht und verdorben ...
... und auch wenn ihre Sichtweise nicht die meine ist: Sie ist halt Realität und MS verstehen heißt, die Welt mit ihren Augen sehen zu können: "Kenne deinen Feind!"
Die Frage ist, warum man es nicht vereint, warum man die wirkliche Innovation nicht zum Feature macht. Hier denkt man dann doch extrem einseitig und denkt an das Volk, das »Neues« will, aber dann nur einen Browser bekommt, wo plötzlich die Menüleiste fehlt. ;-)
IMHO denkt MS nicht ans Volk, sondern an sich - wie immer (und tut das, was man immer tut - wenn sich schon das Unvermeidliche nicht mehr vermeiden läßt). Aber das kann man nicht sagen, also bastelt man daraus ein "Feature". :->
Ob Microsoft sich damit nicht in seinen eigenen Windungen festsetzt, ist die Frage.
Immerhin: Sie sind nicht gerade arm. Aber wir sind da einer Meinung ...
Dass es superproblematisch für Software ist, wenn sie mehrere Versionen ihrer selbst beinhaltet, haben verschiedene Blogreaktionen verdeutlicht.
Die ich nicht teile.
Und warum nicht?
Ich teile die Sorge um mehrere (alte/uralte/ururalte/...) Engines! Und ich kann mir auch vorstellen, daß MS das tatsächlich andenkt. Ich teile die Blogreaktionen nicht, weil ich trotzdem nicht glaube, daß es wirklich so gemeint ist (so verrückt kann IMHO selbst MS nicht sein - obwohl sie sehr viel Erfahrung in so etwas haben).
Ich tippe nicht auf parallele Engines, sondern auf eine Engine, die alte Engines in Einzelheiten "emuliert". Das wäre immer noch krank, aber nicht ganz so unrealistisch. Wer ob dieser META-Info das Dokument wirklich "originalgetreu" (sic!) sehen möchte, der soll halt den passenden Browser holen.
Das Konzept, mehrere Engines einzubauen und zu pflegen, stellt, das kann man wohl nicht bezweifeln, besondere Anforderungen und bringt bestimmte Schwierigkeiten mit sich. Microsoft will diese auf sich nehmen. Alle Kommentatoren, die als Entwickler bei anderen Browsern arbeiten, haben die Hände über dem Kopf zusammengeschlagen beim Gedanken daran, dies auf ihren Browser anzuwenden bzw. einen solchen Browser managen zu müssen. Dem schenke ich einfach mal Glauben.
Und ich glaube halt nicht, daß das so gemeint war. Das kann IMHO unmöglich sein. Nur ist es halt so, daß man es MS *zutraut* (was schon sehr bezeichnend ist).
Die Frage war, warum Microsoft nicht einen »dieser Browser unterstützt Standards«-Release macht und für jeden, der dies nicht will, den alten Browser in puncto Sicherheit weiterpflegt.
Damit wäre nichts gewonnen. Wenn es weiter alte gepflegte IEs gäbe, ist IMHO die Gefahr zu groß, daß sich zu wenig ändert. Nein, aus MS' Sicht (nicht aus dem der Rest der Welt), *kann* die Vorgehensweise nur sein, mit einem neuen Browser einen Schnitt zu machen (->Standard) und gleichzeitig trotzdem mittels "normalem" Update die Seuchenbrowser peu a peu zum Aussterben zu bringen.
Denn ...
Außerdem würden die Seiten nicht im Vergleich zu anderen Browsern mies aussehen, sondern nur im Vergleich zum vorigen IE. Im Vergleich zu anderen Browsern sähen sie im Idealfall genauso »mies« aus, weil sich alle dann an dieselben Standards halten würden.
... das ist IMHO falsch!
Das Problem ist, daß es viele eigentlich standardkonforme Seiten gibt (für FF/Safari/...), die, wg. des Primats des Faktischen, mit Hacks/Workarounds/... für die IEs versehen sind.
Ein FF wird immer nur den standardkonformen Teil sehen. Ein neuer IE wird aber ebenfalls nur den standardkonformen Teil brauchen, bekommt aber ggf. immer noch die alten "Hacks" mit.
Also wird wie folgt gerendert: FF -> gut, IE<8 -> gut (wg. "Hacks"), IE>=8 -> schlecht (wg. "Hacks"). Folge: Surfer werden entweder vom Update abgehalten, oder wechseln den Hersteller. Ersteres kann niemand wollen, MS will beides nicht. Also machen sie für ihr Produkt etwas, was in ihrem kommerziellen Interesse ist. Das muß ich nicht gutheißen, aber ich kann es verstehen.
Für uns heißt das: Weiter wie bisher (standardkonform mit IE-Hacks) + META-Info = irgendwann werden die Hacks, mangels geringer Verbreitung der alten IEs, verzichtbar sein und der standardkonforme Code hat sich sanft durchgesetzt.
Es ist nicht das Ende des Schreckens, aber immerhin ein Anfang (und so mancher wird auf die Hacks schon verzichten, sobald der IE8 eine halbwegs nennenswerte Verbeitung hat - also recht zügig).
Dazu braucht man keinen Meta-Tag, den eh keiner sieht, sondern dazu setzt man »Optimiert für ...« auf seine Site. ;)
Mach einen Standard dafür! ;)
Das perpetuiert natürlich den Gedanken von Nicht-Standardkonformität und »Optimierung« bis in die Unendlichkeit - und negiert Progressive Enhancement, welches Grundlage der kommenden HTML-Standards ist.
Eher: schon immer war.
Aber ich halte es durchaus nicht für ausgeschlossen, daß es neben dem Progressive Enhancement auch ab und an mal echte Schnitte geben muß. Hier kann eine maschinenlesbare Kennung die man jetzt für die Zukunft definiert, IMHO durchaus mal hilfreich sein. Ich habe eine prinzipielle(!) Abneigung gegen die Haltung "brauchen wir nicht - kann ich mir nicht vorstellen". Ich kann mir schon recht viel vorstellen. Das ist aber nicht das "Problem". Das "Problem" ist immer, was man sich jetzt nicht vorstellen kann, aber trotzdem kommt. Und Probleme mit Zukunftssicherheit haben wir im Internet nun jetzt schon an allen Ecken und Kanten (IPv4, E-Mail, ...)
Nach oben habe ich den Vorteil, daß ich brutalstmöglich neue Features einführen kann, ohne kompatibel bleiben zu müssen.
Was, das war meine Kernaussage, noch lange nicht zwangsläufig zu »Multi-IEs« führt.
Absolut nicht. Es ist halt ein maschinenlesbares "optimiert für ...". :)
Gruß, Cybaer
Man kann doch sehr leicht jenen tugendhaften Menschen begegnen, (...) die eine Art "unkrümmbaren Zeigefinger" besitzen, der ständig den kalten Wind des Rechthabens ausströmt. (Wolfgang Huber, Bischof)
Die Tugend jagt nicht den Teufel, sondern den Sündhaften. Damit wird sie zum Terror. (Hans-Ulrich Jörges, Journalist)