Orlando: Microsoft unterschlägt die Pflege kommerzieller Software

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Ich vermute mal, sie und du haben noch nicht so ganz die Tragweite und Implikationen dieser Idee verstanden.

Abermillionen von Webautoren müssen Milliarden von Seiten umstellen, weil Microsoft nicht die Eier hat, mit Erscheinen des Internet Explorer 8 ein betriebssystemübergreifendes Zwangsupgrade zu fahren oder wenigstens(!) eindringlich auf die neue Version hinzuweisen. Punkt.

Dabei ist diese Chimäre ohnehin ein fester Bestandteil jeder Windows-Version. Was bitteschön kann denn IE 6, dass man selbst das bevorstehende und erstmals ungefragte Upgrade beim XP-SP3 wieder vermeiden können wird? Einem Softwarekonzern dieser Größe muss es zumutbar sein, auch älteren eigenen Betriebssystemen einen neuen Browser zukommen zu lassen. Andere, wesentlich kleinere Hersteller schaffen das ebenso wie diverse OS-Projekte. Microsoft macht es sich hier zu bequem, dort kümmert man sich einen Dreck um das Web und handelt ausschließlich protektionistisch. Wo ist denn das Problem, IE 6 und 7 entsprechend zu patchen, wenn man sich schon solche Sorgen um veraltete Produkte macht? Und warum ist das nicht selbstverständlich, wo man den Browser doch mitsamt des Betriebssystems *gekauft* hat, verdammt?

Diese Information soll dem Browser, egal welche Version, egal welcher Hersteller, die Information liefern, ob und wenn ja, mit welchen Versionen eine Seite in der Vergangenheit betrachtet und für gut befunden wurde.

Das prolongiert das leidige Mitschleppen veralteter Engines oder wenigstens das deren Fehler. Zusätzlich darf ich als Autor irgendwo ein MS-Meta/HTTP-Häufchen einfügen, um zu beweisen, dass ich es *wirklich* *genau* *so* *meine*? Niemand kann so etwas ernsthaft haben wollen.

Hätte ich nicht schon eine MS-Maus ins Eck gefetzt, müsste ich mich aufregen …

Der Browser kann sich dann entscheiden, ob er diese Information auswerten möchte, oder nicht.

»Firefox, Safari und Opera stellen viele Seiten beschissen dar.« Der Browserhersteller kann sich nicht entscheiden. Noch nicht.

Wenn man sich den Blogeintrag vom Microsoft-IE-Team durchliest, ist der Ansatz nur allzu verständlich: Gesucht wird zum wiederholten Male ein Weg, mit neuen Browserversionen des IE Webseiten nicht kaputt zu machen, die schon so alt sind, dass man sie mit der neuen Version unmöglich testen konnte.

Seiten, die so alt sind wurden aufgegeben und mögen das ihnen beigemessene Interesse visuell widerspiegeln.

Man muß dem Browser IE irgendwie mitteilen können, welche frühere Version des IE in ihrem Verhalten Grundlage für die optische Darstellung war.

Nein, man muss das Überwälzen Microsoftschen Engagements auf die eigenen Schultern nicht dulden. Ich habe schon Doctype-Switches ertragen und explizit deklariert, dass ich eine standardkonforme Darstellung wünsche. Wenn Microsoft will, dass das Ergebnis auch in IE 6 und IE 7 standardkonform aussieht, dann müssen sie diese Versionen standardkonform patchen und IE 8 entsprechend in die Welt entlassen. Basta.

Was sich aus dieser Angabe technisch ergibt, ist vollkommen offen. Eines dürfte aber sicher sein: Wenn eine Seite sagt, dass sie mit dem IE 6 gerendert gut aussieht, dann dürfte das auf Opera nicht die geringste Auswirkung haben.

Die programmieren sich jetzt schon einen Wolf, um im MS-Kompatibilitäts-Ratespiel mithalten zu können. Wo soll das denn noch hinführen?

Insbesondere wird Opera keinesfalls die komplette Rendering-Engine-Sammlung des IE reimplementieren - das ginge ja allein deshalb schon nicht, weil Urheberrechte am Sourcecode das verhindern.

Die Quirksmode-Simulation wurde von den meisten auch ohne Zugriff auf den Quelltext implementiert.

Wenn für Opera (Firefox, Safari, sonst irgendeinen standardkonformen Browser,...) überhaupt mal das Problem auftritt, dass spätere Versionen anders rendern, als frühere Versionen, und man diesen Unterschied nicht standardkonform z.B. im DOCTYPE festmachen kann, böte sich mit diesem Meta-Tag ein denkbarer Ausweg.

Bisher haben sich die Hersteller dieser Browser nicht darum gekümmert, dass neuere Versionen zu besseren (lies: anderen) Ergebnissen in der Darstellung führten. Wofür auch? Umsichtig wie sie agieren sorgen sie dafür, dass (fast) jeder upgraden kann. Nur bei Microsoft ist das nicht möglich, weil ganz offensichtlich zu teuer. Betriebsfremde Webworker kosten schließlich nichts. Man sollte diese Klitsche vor den internationalen Volkswirtschaftsgerichtshof zerren.

</rant>

Und ja, ich bin nach einer 38,5-Stunden-Woche sonst eigentlich entspannt unterwegs. Dummerweise ist heute erst Mittwoch. ;-)

Roland

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<meta>-Tag für Browser-Compilance-Mode neu im IE8

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      Microsoft unterschlägt die Pflege kommerzieller Software

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    <meta>-Tag: keine Trennung von Layout und Inhalt

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