Gunther: Fragen/ Anmerkungen zum Accept-Langugage Konzept

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@@Gunnar:

nuqneH

Und jedes Dokument sollte seine eigene einzigartige URL haben.
denn damit handelt es sich für mich per se schon um_unterschiedliche_Dokumente.

Ach ja? Hinter den voneinander verschiedenen URIs http://example.net und http://www.example.net verbergen sich i.A. dieselben Dokumente. Und das ist auch gut so.[tm]

Das sehe ich (und definitiv nicht nur ich) anders - siehe u.a.: URL normalization

Und nochmal: Ein Dokument A, welches unter einem anderen URI als Dokument B zu erreichen ist, ist ein eigenständiges Dokument. Wodurch es sich von Dokument A unterscheidet, spielt dabei erstmal überhaupt keine Rolle.

Doch. Wenn A und B inhaltsgleich (äquivalent) sind, bietet sich Sprachvereinbarung unter einem generischen URI an.

Das setzt zusätzlich aber auch noch voraus, dass nicht nur die Dokumente inhaltsgleich (äquivalent) sind, sondern auch der Dokumentname. Damit fallen dann schon mal alle Anwendungen raus, die sprechende URLs (die ich für sehr "nützlich" erachte) verwenden.

Außerdem können sich die Dokumente auch inhaltlich je nach Sprachversion unterscheiden, z.B. durch unterschiedliche Worterklärungen im Text oder andere Quellenangaben.

„Sprachvereinbarung [ist] irrelevant, wenn die Seiten nicht äquivalent sind, also in verschiedenen Sprachen nicht den gleichen Inhalt haben.“ [WHEN-LANG-NEG]

Was das W3C ja aber quasi in 'Multilingual, changed content' empfiehlt.
Fallen also weitere Sites aus.

Indiziert er dann nur eine evt. vorhandene und passende Version der Seite? Was ist mit den anderen Sprachversionen?
Die werden über die oben erwähnten Links gefunden.
Ja, nur nach meinen Beobachtungen leider nicht (immer) unter den Suchergebnissen aufgelistet.

Wenn man nach englischen Begriffen sucht, wäre es auch verwunderlich, wenn unter den Suchergebnissen auch die deutsche Übersetzung auftaucht, die die englischen Begriffe gar nicht enthält.

Das ist aber bspw. i.d.R. bei jeglichen Fachartikeln nicht der Fall. So wird auf einer in Deutsch verfassten Seite mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit der Begriff 'CSS' oder 'Cascading Style Sheet' genauso auftauchen, wie in der Englischen Fassung.

Wenn ein User einen Request absetzt, der nicht eindeutig auf ein bestimmtes Dokument verweist, dann müsste dieser mit einem 404 beantwortet werden,

Ein generischer URI verweist auf ein bestimmtes Dokument.

Ja, dann kann dieses auch, ohne irgendwelche sonstige Dinge im Hintergrund, ausgeliefert werden.

Von diesem wird eine bestimmte Sprachversion ausgeliefert; von „not found“ kann keine Rede sein.

Der Punkt um den es mir hierbei geht ist der: Entweder setzt ein User einen eindeutigen Request ab und erhält daraufhin das angeforderte Dokument ausgeliefert, oder alles andere führt zu einem 404er. Das Konzept der Sprachvereinbarung hebelt dieses einfache Konzept aus, indem es dem User unter Umständen ein Dokument ausliefert, welches dieser in dieser Form gar nicht haben wollte -> schlecht!

Fehlende Sprachvereinbarung ist u.U. mit einem erheblichen Mehraufwand für den Nutzer verbunden.
Sorry, aber das glaube ich nun wirklich weniger. Wenn überhaupt dann besteht der Mehraufwand in einem Klick mehr,

Und der Wartezeit auf die nächste Seite.

Das war vielleicht vor 10 Jahren noch ein Argument - heute imho eher weniger.

Das ist genau ein Click und die Wartezeit zu viel.

Da das mit Sprachvereinbarung genauso passieren kann, also so oder so (in wenigen Ausnahmefällen) eben unvermeidlich.

den es im übrigen bei deinem System genauso geben kann.

Wenn die Einstellungen im Browser nicht den tatsächlichen Wünschen des Nutzers entsprechen, ja.

Beispiel:
Deine Website bietet ein Dokument in Deutsch und Französisch an. Jetzt kommt der Spanier zu Besuch, der auch noch Portugiesisch und Englisch spricht vorbei. Er hat seinen Browser seinen Wünschen entsprechend auch auf Spanisch, Englisch und Portugiesisch konfiguriert. Und nu? Schuld des Users?

Der m.M.n. viel entscheidendere Punkt dabei ist doch eher die Frage, wieso so ein User überhaupt jemals auf deiner Seite landen sollte?

Lässt du dir von der Suchmaschine deiner Wahl Ergebnisse auf Arabisch, Chinesisch oder Japanisch anzeigen (jetzt mal vorausgesetzt, du bist dieser Sprachen nicht mächtig, so wie ich)?

Und würdest du auf einen Link klicken, der in einer Sprache verfasst ist, die du nicht verstehst? Nur um dann ggf. zu gucken, ob diese Website dir aufgrund deiner Einstellungen im Browser nicht doch eine für dich verständliche Version anbietet?

Ferner basiert das gesamte Konzept auf einer Konfigurationseinstellung des jeweiligen Browsers, von dem ein (extrem) hoher Anteil der User mit Sicherheit nicht einmal weiß, dass es diese Option überhaupt gibt, geschweige denn weiß, wie und wo man diese nach seinen Wünschen konfiguriert.

Ja. Aber von diesem „(extrem) hohe[n] Anteil der User“ hat ein (extrem) hoher Anteil den Browser in der Sprachversion installiert, in der sie auch Webseiten am liebsten zu lesen bekommen möchten. Sprachvereinbarung bringt ihnen also das gewünschte Ergebnis. Diese Nutzer müssen dann gar nicht unbedingt wissen, wie man die bevorzugten Sprachen im Browser einstellt.

Das stimmt alles wieder nur solange, wie es eine Übereinstimmung zwischen den gewünschten und den vorhandenen Sprachen gibt.

  1. Ob ein Klick mehr gleich eine Zumutung darstellt, wage ich zu bezweifeln.

Alles, was den Nutzer unnötig belastet und von seinem Ziel abhält, ist für ihn eine Zumutung.

Aha, Sprachvereinbarung mitunter also auch.

  1. Propagierst du für die manuelle Sprachauswahl doch genau dasselbe Konzept.

Ja, klar. Sprachvereinbarung – „fast immer, aber nicht ausschließlich.“ [WHEN-LANG-NEG]

  1. Gehst du davon aus, dass jeder User diese Einstellung in dem verwendeten Browser auch tatsächlich nach seinen Wünschen konfiguriert hat, bzw. dazu in der Lage ist.

Nein, denn wenn das nicht der Fall ist, steht die manuelle Sprachauswahl zur Verfügung.

Ich sehe keinen Grund, den vielen Nutzern, deren Browser (mit oder ohne ihres Zutun) ihren Wünschen entsprechend konfiguriert sind, automatisch die richtige Sprachversion auszuliefern.

  1. Hast du ein Problem, wenn es keine passende Sprachversion zu den vom User "gewünschten" Sprachen gibt.

Das ist kein Argument gegen Sprachvereinbarung, denn das Problem besteht ohne Sprachvereinbarung auch.

Also ist es doch eins dagegen, denn dann bringt mir der hohe Aufwand für die Sprachvereinbarung keinen Nutzen. Aufwand ohne Nutzen -> schlecht!

Ich denke, wir können das hier aber jetzt auch mal abschließen. Es dürften wohl genügend Punkte diskutiert, und unterschiedliche Meinungen und Ansichten geäußert worden sein, dass sich jeder selbst eine Meinung bilden kann, bzw. genügend Quellen vorfindet, um sich weiter zu informieren.

Was mir nur immer aufstößt, ist deine beharrliche Aussage: "Es ist immer angebracht, Sprachvereinbarung (language negotiation) einzusetzen."!
Beispiele gefällig? Bitte:
http://forum.de.selfhtml.org/archiv/2009/2/t182801/#m1213135
http://forum.de.selfhtml.org/archiv/2009/3/t184548/#m1224157
http://forum.de.selfhtml.org/archiv/2009/3/t184805/#m1225571
Zwar verlinkst du auch immer auf http://www.w3.org/International/questions/qa-when-lang-neg, aber trotzdem erweckst du damit imho einen falschen Eindruck.

Denn wenn ich mir angucke in wievielen Fällen

  • nicht inhaltsgleiche/ äquivalente Dokumente je nach Sprachversion
  • keine gleichen Dateinamen (z.B. bei "sprechenden" URLs)
  • keine passende Sprachversion vorhanden
  • User hat keine Möglichkeit den verwendeten Browser entsprechend zu konfigurieren (z.B. Internet-Café)
  • Browser-Bugs (siehe http://forum.de.selfhtml.org/archiv/2009/3/t184379/#m1222857)

Sprachvereinbarung nicht angebracht, oder von Vorteil ist,
und dem gegenüber den Aufwand dafür betrachte

  • Server Konfiguration
  • Einschränkungen im URL-Design
  • Session/ Cookie Handling im Script

und das dann noch mit der Größe der "potentiellen Zielgruppe"

  • imho im wesentlichen beschränkt auf Erstbesucher, die nicht richtig gesucht haben oder einem ihnen "fremdsprachlichen" Link gefolgt sind

in Relation setze,
verglichen mit der (einmaligen) Zumutung für einen User, zusätzlich einmal einen weiteren Link anzuklicken und somit eine Seite zusätzlich laden zu müssen, dann ist

mein Fazit: Sprachvereinbarung ist eher in den wenigsten Fällen angebracht!

Und selbst da, wo sie evt. angebracht wäre, gibt es viel zu viele "Fallstricke", weil etliche verschiedene Bereiche da mit hinein spielen, die alle korrekt gehandhabt werden müssen, damit die ganze Sache nachher auch wirklich funktioniert.

Ob sich dieser ganze Aufwand mit den damit verbundenen Fehlerquellen für einen meiner Meinung nach minimalen User Kreis überhaupt lohnt, muss jeder selber wissen.

Gruß Gunther

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                    Haare "machen"?

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