Der Martin: Windows XP und Netzwerk-Verbindung

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Hallo,

Nachdem ich das nun vor Ort erlebt habe (mit einigen Windows-Neustarts),
Freiwillig oder unfreiwillig?

freiwillig natürlich, also gezielt von Hand veranlasst.

kann ich bestätigen:
* Manchmal erkennt Windows XP die Netzwerkverbindung sofort, manchmal verzögert, manchmal gar nicht
* Ein auf demselben Rechner installiertes Linux Mint (Dual Boot) hat immer eine funktionierende Verbindung
Wie bestimmst Du, ob eine Verbindung da ist oder nicht? Das Taskbar-Icon unter Windows? Das rät nur, mit ziemlicher Latenz. Und unter Linux?

*Auch* die Anzeige des Taskbar-Icons - in erster Linie aber dadurch, ob ich die Fritzbox anpingen kann. Bei einem fehlgeschlagenen Start verhält sich der Windows-PC nämlich genauso, als sei das Netzwerkkabel gar nicht gesteckt, ein Ping wird also gar nicht erst ausgeführt.
Unter Linux exakt dieselbe Methode.

Ich würde erstmal ein "Ping-EKG" bauen und mal kräfig an allen Strippen wackeln:
Windows: ping -t 192.168.178.1 | perl -pe "print qq[\x07]"
Modernes Linux: ping -a 192.168.178.1

BTDT.

* Wenn nichts geht, hilft sowohl ein RESET der Fritzbox, als auch ein Windows-Neustart
Ergo: Ein Software-Problem auf der Windows-Seite.
Nicht zwingend. Beim Reboot des PC bekommt die Netzwerkkarte einen Reset verpaßt, der eine verkorkste Konfiguration beseitigt. Beim Reset der FB fällt kurzzeitig das Ethernet-Signal der FB aus, das ist elektrisch equivalent zum Ziehen des LAN-Steckers.

Offensichtlich nicht ganz, denn das Abziehen und Wiedereinstecken des Netzwerkkabels bringt überhaupt keine Wirkung - weil anscheinend die Netzwerkkarte von Windows gar nicht beachtet wird.

Und darauf reagiert Windows z.B. mit dem Neuverhandeln der IP-Adresse, und viele LAN-Chips mit einer Reinitialisierung des Physical Layer. Ähnliches erreicht man übrigens auch durch einen Disable-Enable-Zyklus für das Netzwerk-Interface in der Systemsteuerung.

Genau das habe ich meinen Bekannten noch zum Ausprobieren notiert, wenn das Problem das nächste Mal auftritt. Wenn die Netzwerkschnittstelle "nicht geht", reagiert Windows aber auch nicht mehr auf das Abziehen des Ethernet-Kabel, was ja sonst diese kleine Popup-Meldung "LAN-Kabel entfernt" zur Folge hat.

Du hast doch sicherlich noch eine alte LAN-Karte in der Grabbelkiste. Steck die mal rein. Wenn's damit geht, Problem gelöst, alter LAN-Adapter oder dessen Treiber hat einen Knacks.

Okay, das ist einen Versuch wert. Leider ist das corpus offendi etwa 30km von mir entfernt, da bin ich nicht jeden Tag. Daher müssen wir weitere Versuche erstmal ein paar Tage hinauszögern.

Wenn das auch nicht hilft, hast Du mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit ein Verkabelungsproblem. Die FB sollte ja wohl neu sein, sonst käme die noch vor der Verkabelung als Störenfried in Frage.

Die Verkabelung hatte ich schon fast ausgeschlossen; sie besteht aus nichts anderem als einem 15m langen CAT5E-Kabel zwischen Fritzbox und PC - und sie tut ja auch immer einwandfrei, wenn man das auf dem Rechner installierte Sekundär-Betriebssystem startet.

  1. Was könnte die Ursache sein, dass Windows die Netzwerkverbing manchmal erkennt, manchmal nicht? Ich ergänze dazu, dass auf diesem Rechner außerdem die Personal Firewall Outpost 2007 (die Gratis-Version) läuft, die aber -soweit ich erkennen konnte- nur auf IP- oder Content-Ebene eingreift.
    Schmeiß den Scheiß runter. Eine PFW, egal von welchem Hersteller, ist sicherheitstechnisch völliger Unfug, weil böse Software auf der selben Maschine die PFW töten kann. Firewalls gehören auf dedizierte Hardware. Und hinter einer FB, die ohnehin mindestens NAT macht und damit das LAN vor dem "bösen" Internet schützt, ist eine PFW mehr als flüssig.

Nein - ich habe es schon mehrfach dargestellt: Von einer PFW erwartet man ja nicht in erster Linie einen Schutz vor Angriffen "von draußen", sondern ein selektives Zulassen der Kommunikation von innen aus. Schließlich möchte man verhindern, dass jedes x-beliebige Programm im Internet rummacht.

In aller Regel sabotieren die PFWs den Netzwerkstack, damit ist nahezu jeder beliebige Netzwerkfehler erklärbar.

Ja, stimmt - man könnte das Ding testweise mal deaktivieren ...

Abgesehen davon ist die in XP integrierte PFW völlig ausreichend

Nein, weil sie eben nur auf ungewollte Zugriffe von außen achtet. Die blockt aber tatsächlich der NAT-Router schon hinreichend ab.

Auch das Ereignisprotokoll von Windows enthielt keine Einträge, die ich irgendwie mit diesem Problem in Verbindung bringen konnte.
Da steht ohnehin selten sinnvolles drin.

Stimmt. Deswegen habe ich es auf *meinem* Windows-Rechner komplett deaktiviert.

  1. Kann man Windows veranlassen, die gesamte Netzwerk-Initialisierung im laufenden Betrieb zu wiederholen? Wenn ja, wie?
    Systemsteuerung -> Netzwerkkarte, Disable, dann wieder Enable. Hilft oft, aber nicht immer.

Okay. Siehe oben.
Geht allerdings nur mit Admin-Privileg, das macht die Handhabung etwas "umständlich".

Schönen Sonntag noch,
 Martin

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