alex: Sind das gute Bedingungen für einen Arbeitsvertrag als Webdesigner ?

Hallo!

Morgen soll ich meinen Arbeitsvertrag (als Web-Designer) bei einem kleinen Provider unterschreiben. Da ich bis jetzt nur "studentenmäßig gejobbt(<-?)" habe, weiß ich nicht, was so üblich ist, erst recht in dieser Branche ... Deshalb würde ich mich sehr über Meinungen und Erfahrungswerte freuen. Da es wohl unzumutbar wäre hier Juristendeutsch zu zitieren, ein paar wesentliche Punkte meines Vertrags:

  • Halbtags-Festanstellung, nicht auf Zeit (außer Probezeit)
  • 18 Stunden die Woche (sehr witzig ...)zu 32,- Mark brutto / h, Festgehalt, keine bezahlten Überstunden
  • 25 Tage Urlaub
  • kein 13. Monatsgehalt

Ich sollte dazu sagen, daß es eine wirklich nette kleine Firma mit korrektem Chef ist, wo das Arbeiten Spaß macht und ein paar extra Stunden kein Problem sind (weil es dann auch oft  "Weiterbildung" ist, d.h. abgefahrene Seiten anschauen, Scripte ausprobieren, usw.).

Ach ja, eine konkrete Frage hätte ich da auch noch: Mein Monatsgehalt wird von der Wochenstundenzahl aus hochgerechnet. Der Schlüssel 18 Wochenstunden mal 4 Wochen=Gehalt scheint mir da ein bißchen ungünstig (die meisten Monate habe ja doch mehr als 28 Tage ;-) ...). Gibt es in unserem schönen Land der DINs da eine andere Formel, die entweder Arbeitstage/Monat oder die Umrechnung von Wochenstunden in "Monatsstunden" festlegt?

Danke und einen schönen Tag
(hier in Bonn ist es heute richtig schön!)

Alex

    • Halbtags-Festanstellung, nicht auf Zeit (außer Probezeit)
    • 18 Stunden die Woche (sehr witzig ...)zu 32,- Mark brutto / h, Festgehalt, keine bezahlten Überstunden
    • 25 Tage Urlaub
    • kein 13. Monatsgehalt

    Ach ja, eine konkrete Frage hätte ich da auch noch: Mein Monatsgehalt wird von der Wochenstundenzahl aus hochgerechnet. Der Schlüssel 18 Wochenstunden mal 4 Wochen=Gehalt scheint mir da ein bißchen ungünstig (die meisten Monate habe ja doch mehr als 28 Tage ;-) ...).

    Naja, fuer mich klingt das nicht sehr gut. Im Prinzip hast Du eine Halbtagsstelle mit einem Bruttomonatseinkommen von 2304,- DM. Am meisten stoert mich aber die Ueberstundenregelung. Man kann sie nicht bezahlen, wenn man jemanden eine Vollanstellung gibt (ist auch ueblich in der Branche), aber bei einer Halbtagsstelle kann das leicht zur Volltagsstelle werden ohne die entsprechende Bezahlung. Das wuerde ich nicht akzeptieren. Die Berechnung des Einkommens kann Dir eghal sein. Du hast eine feste Stelle monatlichen - nicht stuendlichen Einkommen. Das mit dem Urlaub solltest Du auch genauer klaeren.

    Fazit: Ich persoenlich wuerde die Stelle nur annehmen, wenn ich ein Sprungbrett in die Branche suche und vorhabe das nur voruebergehen dzu machen.

    Viele Gruesse, Thomas Hieck

    1. Hallo Thomas !
      Danke für Deine Meinung.

      Naja, fuer mich klingt das nicht sehr gut. Im Prinzip hast Du eine Halbtagsstelle mit einem Bruttomonatseinkommen von 2304,- DM. Am meisten stoert mich aber die Ueberstundenregelung. Man kann sie nicht bezahlen, wenn man jemanden eine Vollanstellung gibt (ist auch ueblich in der Branche), aber bei einer Halbtagsstelle kann das leicht zur Volltagsstelle werden ohne die entsprechende Bezahlung. Das wuerde ich nicht akzeptieren. .

      Es ist so, daß ich die Möglichkeit habe, Firmenpräsentationen, mit denen die Firtma beauftragt wird, extra abzurechnen, und die werden zum Teil in der Arbeitszeit besprochen (wie diese Abrechnungen aussehen werden, wird sich noch zeigen, aber das werde ich dann sehen). Das mit den Überstunden finde ich auch nicht so wild, weil ich doch noch eine Menge zu lernen habe.

      »»Die Berechnung des Einkommens kann Dir eghal sein. Du hast eine feste Stelle monatlichen - nicht stuendlichen Einkommen

      Nicht ganz, denn diese 2304,- müssen erst noch ausgerechnet werden, und da kann die Berechnungsgrundlage schon ein paar Mark ausmachen.

      »»Das mit dem Urlaub solltest Du auch genauer klaeren.
      Was ist hier üblich ?

      beste Grüße, alex

      1. Es ist so, daß ich die Möglichkeit habe, Firmenpräsentationen, mit denen die Firtma beauftragt wird, extra abzurechnen, und die werden zum Teil in der Arbeitszeit besprochen (wie diese Abrechnungen aussehen werden, wird sich noch zeigen, aber das werde ich dann sehen). Das mit den Überstunden finde ich auch nicht so wild, weil ich doch noch eine Menge zu lernen habe.

        Doch, das wuerde ich schon sehr wild sehen. Wenn Du naemlich glaubst, in der Arbeitszeit sehr viel zu lernen, dann wirst Du Dich taeuschen. Von Dir wird schon erwartete werden, dass Du Dich nicht ewig an einer Seite aufhaelst. Lernen musst Du zum groessten Teil schon in der Nicht-Arbeitszeit.

        Auf die Abrehcnung bin ich auch gespannt. Heisst das, dass Du in der Firma angestellt bist, aber gleichzeitig noch als Selbstaendiger fuer die Firma arbeitest. Das klingt mir nicht so, als wenn da Finanzamt und Versicherungen mitspielen wuerden - sehr schraeg! Vergiss das am besten.

        Nicht ganz, denn diese 2304,- müssen erst noch ausgerechnet werden, und da kann die Berechnungsgrundlage schon ein paar Mark ausmachen.

        Dann sag ihnen, dass Du eine Einkommen von 2500,- DM haben willst und regle mit ihnen auf jeden Fall die maximale Anzahl der Ueberstunden. Nicht mehr als 4-5 pro Woche. Der Rest wird bezahlt.

        »»Das mit dem Urlaub solltest Du auch genauer klaeren.
        Was ist hier üblich ?

        Ich meinte das mit der Berechnungsgrundlage. Du hast ein Halbtagsjob. Wie werden also die Urlaubstage bezahlt. Das ist zu klaeren.

        Viele Gruesse, Thomas Hieck

        1. Es ist so, daß ich die Möglichkeit habe, Firmenpräsentationen, mit denen die Firtma beauftragt wird, extra abzurechnen, und die werden zum Teil in der Arbeitszeit besprochen (wie diese Abrechnungen aussehen werden, wird sich noch zeigen, aber das werde ich dann sehen). Das mit den Überstunden finde ich auch nicht so wild, weil ich doch noch eine Menge zu lernen habe.

          Doch, das wuerde ich schon sehr wild sehen. Wenn Du naemlich glaubst, in der Arbeitszeit sehr viel zu lernen, dann wirst Du Dich taeuschen. Von Dir wird schon erwartete werden, dass Du Dich nicht ewig an einer Seite aufhaelst. Lernen musst Du zum groessten Teil schon in der Nicht-Arbeitszeit.

          Auf die Abrehcnung bin ich auch gespannt. Heisst das, dass Du in der Firma angestellt bist, aber gleichzeitig noch als Selbstaendiger fuer die Firma arbeitest. Das klingt mir nicht so, als wenn da Finanzamt und Versicherungen mitspielen wuerden - sehr schraeg! Vergiss das am besten.

          Es ist so, daß die Firma Kunden an mich weiterleitet, was die Erstellung der Seiten angeht. Das dürfte rechnungs- und steuermäßig ok sein, denke ich ...

          Dann sag ihnen, dass Du eine Einkommen von 2500,- DM haben willst und regle mit ihnen auf jeden Fall die maximale Anzahl der Ueberstunden. Nicht mehr als 4-5 pro Woche. Der Rest wird bezahlt.

          So was steht auch im Vertrag. Aber es sieht dann so aus, daß man sich festquatscht, oder "guck mal diese geile Flash-Seite, die ich gestern gefunden hab', oder sich einig werden muß, ob popup Fenster aus Prinzip gut oder kacke sind ... das sind für mich auch Sachen, die nicht unbedingt mit der konkreten Arbeit zu tun haben, aber mich als "Webdesigner" weiterbringen. Die Gefahr, daß ich einen Ganztagsjob mache für Teilzeit-Geld sehe ich natürlich auch (ich hab' 2 kleine Kinder und auch noch anderes zu tun...), aber ich bin es selber schuld, wenn ich von der Arbeit nach Hause komme, und ins selfhtml-Forum gucke, statt die "verdammte Kiste" auszulassen, da verschwimmen die Grenzen zwischen hobby und Arbeit...

          beste Grüße, Alex

          Ich meinte das mit der Berechnungsgrundlage. Du hast ein Halbtagsjob. Wie werden also die Urlaubstage bezahlt. Das ist zu klaeren.

          Viele Gruesse, Thomas Hieck

          1. Hallo Alex,

            Es ist so, daß die Firma Kunden an mich weiterleitet, was die Erstellung der Seiten angeht. Das dürfte rechnungs- und steuermäßig ok sein, denke ich ...

            »»

            Sorry, aber das ist falsch!
            Ich gehe mal davon aus, das Du anscheinend Projekte fuer Dritte an Deine Firma abrechnen willst.

            Bist Du bei einer Firma angestellt (egal ob Fulltime oder Halbtag) kannst Du dieser Firma keine Rechnungen stellen, wenn die Arbeit fuer einen Dritten Deiner normalen Firmentaetigkeit entspricht. (Lohnsteuer, Soz.Versicherungsbeitraege muessen dann abgefuehrt werden)

            Beispiel: Ich bin bei uns im Hause fuer Programmierung zustaendig. Fuer Taetigkeiten an Wochenenden bei Kunden kann ich meiner Firma eine Rechnung schreiben.
            Diese Dienstleistung kann ich nur als Schulung abrechnen, da Schulungen kein Bestandteil meines Arbeitsvertrages sind. (sogar explizit ausgenommen, nach Ruecksprache mit Steuerberater)

            Zusaetzlich musst du natuerlich beim Finanzamt angeben, das Du Einkommen aus selbststaendiger und nichtselbststaendiger Arbeit beziehst. (Umsatzsteuer etc)

            Gruesse aus Muenchen
            Wilhelm

            PS: Mein Vorschlag: Arbeite gleich als Freiberufler, aber vermeide den Mischmasch zwischen fest und freiberuflich.

            1. Hallo Wilhelm,

              Bist Du bei einer Firma angestellt (egal ob Fulltime oder Halbtag) kannst Du dieser Firma keine Rechnungen stellen, wenn die Arbeit fuer einen Dritten Deiner normalen Firmentaetigkeit entspricht. (Lohnsteuer, Soz.Versicherungsbeitraege muessen dann abgefuehrt werden)

              Aber wenn die Kunden der Firma eine rechnung auch von mir kriegen (nicht die Firma, für die ich arbeite), ist das doch was anderes, oder ?

              PS: Mein Vorschlag: Arbeite gleich als Freiberufler, aber vermeide den Mischmasch zwischen fest und freiberuflich.

              Ich bin ganz froh, die Sicherheit eines Mindesteinkommens zu haben, außerdem könnte sich die Firma mich freiberuflich nicht leisten. Wenn ich von meinem Nettoverdienst nach KV ausgehe (verh. mit 2 Kindern) wäre der Stundenlohn zu hoch... so ist es für die Firma am günstigsten (auch wegen der Überstunden) und ich hab, wie gesagt, die Sicherheit.

              beste Grüße,
              Alex

  1. Hi,

    Deshalb würde ich mich sehr über Meinungen und Erfahrungswerte freuen.

    Erfahrungswerte habe ich leider auch keine, aber eine Meinung :-)
    Bei 18 Wochenstunden erscheint es mir wichtig, daß Du auch einen anderen Job annehmen bzw. freiberuflich arbeiten darfst. Das solltest Du auf jeden Fall klarstellen. Ansonsten wäre es noch interessant zu erfahren, ob und wie Du versichert bist, wie das nun mit den Überstunden _wirklich_ abläuft (bezahlte "Weiterbildung" oder gar nichts?) usw.

    Ach ja, eine konkrete Frage hätte ich da auch noch: Mein Monatsgehalt wird von der Wochenstundenzahl aus hochgerechnet. Der Schlüssel 18 Wochenstunden mal 4 Wochen=Gehalt scheint mir da ein bißchen ungünstig (die meisten Monate habe ja doch mehr als 28 Tage ;-) ...). Gibt es in unserem schönen Land der DINs da eine andere Formel, die entweder Arbeitstage/Monat oder die Umrechnung von Wochenstunden in "Monatsstunden" festlegt?

    Ich denke mal, 18 Stunden/Woche * 52 Wochen / 12 Monate = 78 Stunden/Monat, also 2.496 DM Bruttomonatslohn. Verlaß Dich aber nicht drauf, ich bin juristischer Laie.

    Cheatah

    1. Hi,

      Bei 18 Wochenstunden erscheint es mir wichtig, daß Du auch einen anderen Job annehmen bzw. freiberuflich arbeiten darfst. Das solltest Du auf jeden Fall klarstellen. Ansonsten wäre es noch interessant zu erfahren, ob und wie Du versichert bist, wie das nun mit den Überstunden _wirklich_ abläuft (bezahlte "Weiterbildung" oder gar nichts?) usw.

      Das mit der Weiterbildung akzeptiere als Einsteiger und Autodidakt mal so, denn ich bin heilfroh, einen Job gefunden zu haben, bei dem ich keinen Lebenslauf etc. vorlegen mußte, um zu beweisen, wie motiviert ich bin ... bei der Nebentätigkeit würde mich mein Chef sogar fördern (ich könnte eigene Kunden in seinen Büroräumen empfangen usw.)

      Ich denke mal, 18 Stunden/Woche * 52 Wochen / 12 Monate = 78 Stunden/Monat, also 2.496 DM Bruttomonatslohn. Verlaß Dich aber nicht drauf, ich bin juristischer Laie.

      Das ist gut, danke (ich hätte auch selber drauf kommen können).

      Überhaupt, danke an alle für das Feedback. Bei den 25 Tagen Urlaub und dem 13. Monatsgehalt weiß ich nicht so recht, ob das (oder was sonst) üblich ist, aber ich denke, ich werde
      a) den Vertrag unterschreiben
      b) mich drüber freuen und ein Sektechen drauf trinken (und auf selfhtml und Stefan Münz, wenn ich mich schon mal so umfassend bedanke, auch hier ein fettes Dankeschön!)

      mfg, alex

  2. Hallo Alex

    • 18 Stunden die Woche (sehr witzig ...)zu 32,- Mark brutto / h, Festgehalt, keine bezahlten Überstunden

    Klingt eher wie die Formulierung eines Arbeitsvertrags fuer eine Putzfrau oder einen Fahrradboten. Bei festen Arbeitsvertraegen im "gehobenen Dienstleistungsbereich" wird normalerweise eher ein festes Monatsgehalt angegeben. Was am Ende beim Hochrechnen rauskommt, ist ja noch akzeptabel fuer einen Einsteiger-Halbtags-Job in diesem Bereich. Aber der Pferdefuss lauert meines Erachtens in den nicht bezahlten Ueberstunden. Koennte man auch so lesen, dass du am Ende doch einen Fulltime-Job machen musst, aber nur einen halben bezahlt bekommst.

    Ich sollte dazu sagen, daß es eine wirklich nette kleine Firma mit korrektem Chef ist, wo das Arbeiten Spaß macht und ein paar extra Stunden kein Problem sind (weil es dann auch oft  "Weiterbildung" ist, d.h. abgefahrene Seiten anschauen, Scripte ausprobieren, usw.).

    Naja, wenn du die Leute schon kennst und einschaetzen kannst, wie die Konditionen zu verstehen sind, dann sollte das in Ordnung gehen.

    viele Gruesse
      Stefan Muenz