Thomas J.S.: vom Text zum Metatext (Teil II/1)

Huhu

während manche sich noch ernsthaft mit der Frage beschäftigen wie gutes Webdesign auszusehen hat, bzw. was das überhaupt ist, sind andere schon ein gutes Stück weiter.

<img src="http://www.maledivas.de/bilder/wurstdesgin.jpg" border=0 alt="">

Auch wenn man ja durch die inflationäre Verwendung des Begriffes Design schon einiges gewohnt ist, so war ich dann doch ehrlich amüsiert als zur Neueröffnung meines lokalen Fleischermeisters die gesamte Strasse mit Werbezetteln gepflastert war, welche stolz die Überschrift "Wurstdesgin" trugen.

Na dann guten Appetit, das Auge isst halt mit bzw. "ich ess nur was ein Gesicht hat" oder wie war das noch gleich.

Also Computer verschrotten und auf dem Flohmarkt einen Fleischwolf aus Großmutters Schatztruhe erstehen und schon kann es los gehen.

Aber wie kann ich mit einer Drehung an der Fleischwolfkurbel zwei Würste gleichzeitig ...

Allen Formaniacs ein schönes Wochenende

Viele Grüße

lulu

<offtopic>
<reallife>
<werbung>
Allen Lübeckern sei am Samstag ein Besuch im http://www.funambules.de anempfohlen um die beste all-star-girl-group des Planeten und die trashigste Version des Rocky-Horror-Klassikers live zu erleben ;-)
</werbung>
</reallife>
</offtopic>

  1. Vielen Dank, Mathias. Aber javascript wollte ich eigentlich vermeiden. Und nach allen Anleitungen, die ich so gefunden hab, hatte ich geglaubt, ich machs richtig. Wenn die Unterseite ohne frames angezeigt wird, macht mir das nichts, aber nach dem link auf die und der korrekten Darstellung der Indexseite sollte doch alles wieder so funktionieren wie geplant - wo kann da der Fehler liegen?

    Viele Grüße
    Eva

    1. Tja... doch nicht ganz!

      *****************
      Schlußbemerkung
      -------------------------

      Als ich angefangen habe meine Gedanken zu diesem Textmodell niederzuschreiben, habe ich noch nicht geahnt, daß es so schwer sein wird bei einer möglichst kompakter Beschreibung zu bleiben. Das Thema Hypertext eröffnet durch seine Vielschichtigkeit so viele Möglichkeiten für Untersuchungen, daß sie die Rahmen eines Artikels weit überschreiten. Meine Recherchen, die ich im Laufe des Schreibens führte, brachten mich zu den unterschiedlichsten Gebieten wissenschaftlicher Disziplinen. Da mein Ziel im Skizzieren eines allgemeinen Textmodels lag, verzichtete ich teils absichtlich, teils gezwungenermaßen darauf bestimmte Themen ausführlicher zu behandeln, da es zu einem bereits viele Arbeiten gibt die sich speziell mit Hypertext befassen, zu anderem ich nicht vorhatte eine größere Untersuchung anzufangen. So habe ich etwa Zeit- und Textlinguistik ebenso nur am Rande berührt, wie etwa Bibliologie, Kunstgeschichte oder strukturalistische Sprachwissenschaft. Ich weiß, daß viele Fragen offengeblieben sind, aber vielleicht bringen sie einige Gedanken die jede für sich weiterverfolgen kann.

      Für Fragen oder Diskussion bin ich offen.

      Grüße
      Thomas

    2. testtesttesttesttesttesttesttest

  2. Hallo Thomas,

    danke fuer diese tollen Gedanken! Ich fuerchte allerdings, hier im Forum nimmt sich kaum jemand die Zeit, das alles in Ruhe zu lesen. Ausserdem ist es doch schade, dass diese interessanten Gedanken nach ein paar Tagen ins Archiv wandern, wo sie kaum noch jemand entdecken wird.

    Magst du nicht doch lieber einen Beitrag fuer SELFAKTUELL daraus machen? Ein wenig Hypertext-Theorie schadet den dort vorbeisurfenden Usern naemlich ueberhaupt nicht finde ich ;-)

    viele Gruesse
      Stefan Muenz

    1. Hall Stefan!

      danke fuer diese tollen Gedanken! Ich fuerchte allerdings, hier im Forum nimmt sich kaum jemand die Zeit, das alles in Ruhe zu lesen.

      Ist mir bewusst.Postete es aber nicht ohne Hintergedanken. :-?

      Magst du nicht doch lieber einen Beitrag fuer SELFAKTUELL daraus machen? Ein wenig Hypertext-Theorie schadet den dort vorbeisurfenden Usern naemlich ueberhaupt nicht finde ich ;-)

      Hmmm... du hast mich schon mal gefragt und ich habe ja gesagt. Also wenn du sagst wie du es haben möchtest (mal von artikel.zip abgesehen) mache ich das. Aber bedenke bitte, daß </hypertext/> so unaktuell ist auch wieder nicht. ;-)

      Grüße
      Thomas

      1. Hallo Thomas

        Ist mir bewusst.Postete es aber nicht ohne Hintergedanken. :-?

        Oh, du willst wohl einen kleinen Dialog zwischen Shannon und Joseph provozieren hier oder was? <g>

        Hmmm... du hast mich schon mal gefragt und ich habe ja gesagt. Also wenn du sagst wie du es haben möchtest (mal von artikel.zip abgesehen) mache ich das.

        Ja, mehr gibt es dazu nicht zu sagen. Du schnappst dir die Rohdatei wie in http://www.teamone.de/selfaktuell/artikel.zip enthalten, arbeitest deinen Text dort hinein und schickst mir das Ganze zu.

        Aber bedenke bitte, daß </hypertext/> so unaktuell ist auch wieder nicht. ;-)

        Die theoretischen Aussagen sicher nicht, nur eben die Literaturverweise und vor allem die Software-Links. Aber die theoretischen Aussagen laufen mir nicht davon - die werd ich schon wieder mal verbraten an geeigneter Stelle.

        viele Gruesse
          Stefan Muenz

  3. Hallo stuktureller Linguist,

    Endlich ein Thema, wo man sich nicht mit den Untiefen von JS,CGI oder Perl auskennen muss...

    »»... Text wurde somit zur Wahre.

    Wenn das nicht die neue Rechtschreibung ist, dann hätte Freud daran seine helle Freude.
    Denk nicht, ich wäre ein Erbsenzähler, aber gerade hier fiel es mir deutlich auf.
    Auch normaler Text muss nicht linear sein, in seiner Warnehmung.
    Deswegen teile ich auch die Auffassung nicht, das Hypertext diesbezüglich sowas Neues ist.
    Aber den Fehler, gedruckten Text für Wahrheit zu halten, den haben schon so manche gemacht.
    Nicht, das ich das Dir jetzt unterstelle, es soll nur zeigen, welche Assoziationen ich beim
    Lesen dieses Verschreibers hatte (wenn es einer ist).
    U.a. die, das Du beim Schreiben des Wortes "Ware" und bändigen Deiner Gedankenströme evtl. gerade an Wahrheit gedacht hast, welche sich nicht bändigen lassen wollte und sich so ihren Weg gebahnt hat.
    Was ich sagen will, wie linear die Textaufname auch ist, die Prozesse, die beim Verstehen
    bzw. Interpretieren in Gang gesetzt werden, die sind nichtlinear, und gute Texte machen
    sich genau das zunutze.
    Ein Text in gedruckter Form muss auch nicht statisch sein, gute Texte kann man 10mal lesen,
    und findet immer wieder was Neues. Als bestes Beispiel fällt mir momentan der "Ulysses" von
    James Joyce ein.
    Gleichzeitig auch ein geniales Beispiel für einige andere Aspekte, die Du scheinbar erst
    dem Hypertext zubilligst.

    »»Wir können das WWW mit einer Bibliothek vergleichen ....

    Da bin ich total anderer Meinung ! Das WWW ist ein riesiger MÜLLEIMER, aber schön bunt.
    Der wesentliche Vorteil einer Bibliothek ist doch (jedenfalls sehe ich es als Vorteil),
    das sie einen Bibliothekar hat, der m.E. eine gewisse Auswahl treffen kann, was er überhaupt
    für Bücher in seine Regale stellt.
    Selbst für Bücherläden gilt das noch teilweise. Weil der allergrösste Mist gleich garnicht
    gedruckt wird, oder nur mit kleiner Auflage von AEK's.
    Im WWW dagegen kann heute jeder jeden Mist publizieren, und der Aufwand, da die Spreu vom Weizen zu trennen steht bald in keinem vernünftigen Verhältnis mehr zum Nutzen.

    »»Für Fragen oder Diskussion bin ich offen.

    Diskutieren kann man darüber sicher ewig, aber eine Frage hätte ich, da mich solche Themen
    auch stark interessieren, kannst Du zu den von Dir nicht näher ausgeführten Themen unten
    evtl. ein paar weiterführende Links angeben ? <g>würde meinen AN-Verhältnis enorm verbessern</g>

    »»Die "Universalgrammatik" geht von der Annahme aus, ...
    »»Zeit- und Textlinguistik ,strukturalistische Sprachwissenschaft.

    MfG Slim.

  4. Hallo Thomas,

    ich weiß nicht, wie lange du insgesamt an diesem hervoragenden Text gearbeitet hast. Dir Mühe war es auf alle Fälle wert. Ich hoffe nur, dies versinkt nicht auf ewig allein in den Tiefen des Archives.
    Einige Anmerkungen habe ich allerdings dazu:

    Hypertext kann sozusagen im „Vorbeilaufen" geändert werden, Ergänzungen oder Korrekturen können entweder direkt im Text integriert, oder als selbständige Texte in dem bereits bestehenden Hypertextordnung eingebettet werden und das viel schneller als es irgendeine Drucktechnik ermöglichen könnte.

    Schneller umgesetzt ist eine Veröffentlichung in den elektronischen Medien natürlich immer gegenüber den Druckmedien. Das liegt schon in der Natur der Dinge.Doch ich spreche hier bewußt von Medien und nicht von Text und Hypertext. Hypertext ist keine Erfindung der elektronischen Medien, er kommt im Web nur erstmals richtig zur Geltung. Als Beispiel für Hypertext in den Printmedien möchte ich auf Enzyklopädien verweisen. Du führst dies im weiteren Text übrigens selber an, akzeptierst sie aber noch nicht als Hypertext. Deiner Argumentation, innerhalb des Hypertextes könnten alle Ordnungsmöglichkeiten wiedergefunden werden, mag ich mich im Hinblick auf Lexika nicht anschließen. Eine gute Enzyklopadie leistet exakt dies. Überhaupt trifft der gesamte letzte Absatz aus Linealität hierauf zu. Darum würde mich interessieren wieso Du Enzyklopädien noch zu Text und nicht schon zu Hypertext zählst.

    An der Stelle scheinst du nicht sauber zwischen Trägermedium einerseits, das nun einmal Grenzen setzt, und Hypertext/Hypermedia andererseits zu unterscheiden.

    Hypertext überschreitet die Zeitgrenzen insofern, als es für einen Hypertext möglich ist seine Elemente aus verschiedenen Zeiten in eine einzige Zeit darzustellen, in der Echtzeit; in der Zeit also, in der Hypertext gelesen wird.

    äh ... Willst Du damit sagen, das sei eine Errungenschaft des Hypertextes ?

    Eine neue Konzeption dieser Universalbibliothek bietet sich in den Computernetzen an. In ihr sind „Texte sind nicht mehr länger Gefangene ihrer eigenen ursprünglichen physikalischen und materiellen Existenz."

    Einspruch. Die Texte als solche sind noch immer an ihr Medium gebunden. Die Kopierbarkeit und Übertragbarkeit auf andere Medien ist leichter geworden. So viel leichter, daß wir gerne vergessen, wie schnell zum Beispiel das Abklemmen eines Computeres vom Netz einen nur dort vorhandenen Text aus dem Hypertextraum Internet ausgrenzen kann.

    Viele Grüße
      Kess

  5. Moin Thomas,

    herzlichen Dank für diesen Text. Ich werde den Verdacht nicht los, das das nur ein kleiner Teil aus einem (noch wachsenden ?) Ganzen ist ? Jedenfalls ruft der Text nach mehr.
    Zunächst werde ihn wohl noch dreimal lesen müssen, um alles gelernt zu haben

    Danke

    Swen

  6. Jetzt poste ich mal eifach den versprochenen 2. Teil dazu.

    Die Dimensionen des Textes

    Bitte in eine dauerhafte Form (Artikel?) überführen!
    Ich stecke im Augenblick zu tief "in der Suchmaschine", um das jetzt auch noch zu verkraften - sorry ... irgendwann werde ich mich dazu noch melden, aber der Schwanzabschneider wird schneller sein.

  7. Hi Thomas!

    DAnke für die viele arbeit die du dir gemacht hast - ist wirklich gut geworden. Habe mir gestern den gesamten text (plus den 1. teil) in ein dokument geschmissen und ausgedruckt und dann bis heute eimal husch husch und zweimal schön langsam durchgelesen. Im großen und ganzen stimme ich mit dir überein (werde jetzt die einzelnen punkte nicht aufzählen, da es ja weitgehend auch auf deiner meinung beruht - und was soll ich daran aussetzen) - das meiste was einem an anmerkungen einfällt sind themen die mehr ausgearbeitet gehörenden (wie swen sagte "es schreit nach mehr") oder ein paar punkte die fehlen - aber hoffe dein geheimnis bringt da mehr davon...

    aber ein punkt den würde ich noch gerne bei einer neuauflage in deinem artikel lesen können, und zwar das durch das schnelle publizieren auch mehr texte entstehen können, aber die anzahl der guten sachen nicht in der selben propation steigt. dadurch bleibt die qualität zugunsten dern quantät immer mehr auf der strecke - dieser aspekt hat mir im ganzen gefehlt - denn der hypertext ist nicht nur eine errungenschaft die nur vorteile bringt (als nachteil hast du nur die punkte "lost in hyperspace" und ganz kurz die richtigkeit der texte aufgezählt) - beim ersten schnellen lesen, hatte ich den eindruck das ganze sei zuviel in den himmel gehoben...

    Der sich auf die fortsetzung freut <fg/> - willste nicht eine uniarbeit für germanistik darüber machen?

    CU Roman

    1. Moin Hellseher,

      (wie swen sagte "es schreit nach mehr (...)

      Oops ! Woher weißt du, welches Verb ich gegen "ruft" ausgetauscht hatte ;-) ?

      aber ein punkt den würde ich noch gerne bei einer neuauflage in deinem artikel lesen können, und zwar das durch das schnelle publizieren auch mehr texte entstehen können, aber die anzahl der guten sachen nicht in der selben propation steigt. dadurch bleibt die qualität zugunsten dern quantät immer mehr auf der strecke(...)

      Würdest du dieses Argument auch gegen die Erfindung des Buchdruckes gelten lassen ?

      Swen

      1. Hi Swen!

        (wie swen sagte "es schreit nach mehr (...)

        Oops ! Woher weißt du, welches Verb ich gegen "ruft" ausgetauscht hatte ;-) ?

        wußtest du das noch garnicht? <g/> - sorry

        aber ein punkt den würde ich noch gerne bei einer neuauflage in deinem artikel lesen können, und zwar das durch das schnelle publizieren auch mehr texte entstehen können, aber die anzahl der guten sachen nicht in der selben propation steigt. dadurch bleibt die qualität zugunsten dern quantät immer mehr auf der strecke(...)

        Würdest du dieses Argument auch gegen die Erfindung des Buchdruckes gelten lassen ?

        Wenn ich an div. zeitungen denke (in *.de zB die Bild, oder einfach allgemein die regenbogenpresse) - die massenhaft die leute "verblöden" - dann gilt es auf jeden fall!

        Aber wie alles im leben ist es ein zweischneidiges schwert. wie sollten wir zu dem wissen gelanden um über solche themen uns gedanken zu machen, wenn es nicht erfindungen wie den buchdruck gegeben hätte?

        Das selbe gilt auch fürs netz - dadurch wird wissen erst für die breite masse zugänglich - das selbe gilt aber auch wieder für den schund.

        was überwiegt wird sich herausstellen.

        CU Roman