Sven Rautenberg: Welche Hardware ist lautlos und schnell?

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Moin!

1. Der PC muss leise sein, genauer gesagt, man sollte ihn eigentlich gar nicht hören.
 2. Trotzdem sollte Videoschnitt in erträglicher Geschwindigkeit möglich sein, was
 3. auch das Brennen von DVDs beinhaltet, idealerweise mit 5-Kanal-Sound.
 4. Alles andere läuft derzeit auch mit 800MHz zu meiner Zufriedenheit, da ich
 5. keinen Wert auf Spiele lege.
 6. Ich will kein Betriebssystem mitkaufen, ich hab' schon eines.
 7. Irgendwann soll parallel [_____] (Linux-Distribution deiner Wahl) darauf laufen.

Videoschnitt machen wollen und nur 800 MHz haben sind ein Widerspruch in sich. Wenn du Videos schneidest, brauchst du Rechenpower. Und mit Power meine ich nicht das lächerlich vorhandene, sondern POWER. Das schnellste, was als CPU zu kriegen ist, sollte gerade gut genug sein. Insbesondere, weil du DVDs brennen willst. Dazu ist nämlich umfangreiches MPEG2-Encoding notwendig, und das dauert. Da kann man trotz Ultrakiste im Prinzip den Rechner eine Nacht durchrechnen lassen - oder einen Arbeitstag - oder beides. Hängt natürlich auch von der Filmlänge und der zu produzierenden Qualität ab.

Was die Festplatten angeht: Groß sollten sie sein (kauf nichts unter 80 GB!), und RAID 0 sollten sie sein - das bedeutet, dein Mainboard sollte einen IDE-RAID-Controller mitbringen. Das entlastet dich außerdem von der IDE-Knappheit, weil du dann insgesamt vier Festplatten über diesen Controller anschließen kannst, und außerdem noch vier weitere Anschlußmöglichkeiten über den normalen IDE-Controller hast, den du für CDROM etc. nutzen kannst.

Wenn du RAID 0 benutzt, addieren sich grob geschätzt die Schreibgeschwindigkeiten der beiden Festplatten, das sollte für Videoschnitt vollkommen ausreichen. Dann kannst du auch gerne (so wie ich es einfach gemacht habe) zwei langsam drehende Festplatten (5400 UpM) einbauen - die sind dann immer noch schnell genug.

BTW: Wie kommt das Video eigentlich in deinen Rechner? Empfehlenswert: DV-Schnittstelle einbauen und DV-Kamera (oder Digital8-Kamera) haben.

Was sollte ich mir also zulegen? Die Wahl des Monitors fällt noch nicht allzuschwer, ein TFT ab 18" kommt in Frage. Hat jemand von euch Erfahrungen mit großen Flachen? ;) Gibt's lüfterlose Grafikkarten, die eine Auflösung von 1600x1200px und Videoschnitt in annehmbarer Geschwindigkeit und mit scharfer Darstellung ermöglichen? Wenn ja, welche?

Die Grafikkarte ist nicht dein primäres Problem. Die Videodarstellung kann von der Karte nicht beschleunigt werden (außer dass sie AGP hat und damit schnell ist). Für Videoschnitt solltest du aber in jedem Falle überlegen, ZWEI Monitore anzuschließen. Bildschirmplatz ist bei Videoschnitt immer knapp. Wenn du keine zwei Monitore haben willst, ist aber dennoch dringend geraten, einen FERNSEHER bzw. Videomonitor zum Betrachten des Videobildes danebenzustellen.

Der Grund dafür ist simpel: Computermonitore sind nicht für die Darstellung von TV-Bildern ausgelegt. Sie haben eine super-scharfe Darstellung (insbesondere LCDs), was bei Video nun genau nicht erwünscht ist. Fernseher stellen das Bild leicht verwaschen dar - was einerseits in der doch recht beschränkten Auflösung begründet liegt, außerdem sitzt man beim Fernseher meist nicht 30 Zentimeter weit weg, sondern eher 300 Zentimeter - es fällt also nicht sonderlich auf. Außerdem unterscheiden sich TV- und Computerbild in einem grundsätzlichen Punkt: TV ist interlaced Scan, Computer haben progressive Scan. Stichwort Zeilensprungverfahren. Summa summarum: Natürlich funktioniert die Darstellung auf dem Computermonitor. Aber sie sieht extrem schlecht aus, und du siehst z.B. auch nicht, wenn Standbilder zittern. Außerdem: Wenn du das DV-Signal über die Schnittstelle und die Kamera auf den Fernseher ausgeben läßt, hast du den besten Real-Time-DV-Decoder, den man für Geld kaufen kann. Der Computer dekodiert das Bild "schnell und billig" - entsprechend sieht's aus. Für den echten Qualitätseindruck brauchst du den Fernseher, nichts anderes! Idealerweise hast du ein kleines, portables Gerät, was nicht größer als dein Monitor ist. Damit kann man dann effektiv arbeiten und schneiden. Ideal dürfte sein, mit zwei Monitoren und einem TV zu arbeiten. :) Ich spreche da durchaus aus Erfahrung, habe schon an so einigen Computerschnittplätzen (und auch an anderen, echten Videoschnittplätzen) gesessen.

Wieviel RAM sollte so ein System haben? Bisher bin ich mit 128MB ausgekommen, aber wenn diverse Tools im Hintergrund laufen, wird's zeitweise eng. Sind 256MB genug, oder sollten's doch besser 512MB sein? Und welcher Speicher ist nötig?

Viel RAM schadet nie. Nimm soviel, wie dein präferiertes Betriebssystem zuläßt und du bezahlen kannst oder willst. Die Windows95-Linie (bis ME) erlaubt z.B. maximal 512 MB, mehr wird nicht supportet. Diese Menge erscheint mir aber durchaus sinnvoll auch mit anderen OS.

Ab welcher Prozessor-Geschwindigkeit ist vernünftiges Arbeiten möglich?

Der Prozessor ist immer zu langsam. Naja, beim normalen Arbeiten nicht, aber das Effekte-Berechnen dauert immer zulange. Und (ich hab's angesprochen) das MPEG-Kodieren dauert auch.

Dann die Festplatte... eine Kreissäge mit 10.000rpm lässt sich schwer mit geringem Betriebsgeräusch unter einen Hut bringen, auch hier wieder die Frage: Was ist die Mindestanforderung für Videoschnitt? Sollte ich mir besser eine kleine, schnelle Platte extra zulegen? Wenn ja, wie groß sollte diese sein?

Wie erwähnt: RAID-Controller haben, zwei leise, relativ langsame Festplatten einbauen (die müssen gleich groß sein, sonst schneidet der Controller den überzähligen Bereich der größeren Platte einfach ab).

Gibt's bei Soundkarten große Unterschiede? Mehr als zwei Brüllwürfel will ich nicht versorgen, aber auf Mehrkanal-Sound möchte ich beim Schneiden nicht verzichten. Da wäre eine digitale 5.1-Ausgabe an den Receiver ganz nett. In welches Gehäuse packe ich das ganze Zeug, ohne dass es einen baldigen Hitzetod erleiden muss?

Da hab' ich keine Ahnung. Das DV-Format erlaubt maximal vier Kanäle (dann allerdings nur 12 Bit Auflösung), bevorzugen sollte man Stereo mit 16 Bit. Das betrifft aber natürlich nur die Wiedergabe über die Kamera (allerdings: So ganz ohne Stereoton wirst du kaum auskommen, denn du schneidest ja vermutlich nicht nur für dich allein.

Abgesehen davon: Du wirst beim Schneiden kaum alles gleichzeitig machen: Zuerst kommt das Bild. Dann kommt der dabei aufgezeichnete Ton. Und zum Schluss Toneffekte und die Surroundmischung (wobei es hilft, dafür Software zu besitzen, die die Anordnung einzelner Tonspuren im Audio-Raum erleichtert - dann kann man synchron zum Bild, in dem sich lärmverursachende Quellen bewegen, auch den Ton dieser Quellen im Raum bewegen. _Das_ hab ich allerdings noch nie selbst gemacht, es aber immerhin bei einer Demonstration schon mal gesehen. Ist wirklich nett - und ein Mörderaufwand. Aber wenn du sonst nichts zu tun hast... ;) Deine Freundin wird jedenfalls nur noch deinen Rücken und die Silhouette deines Kopfes von hinten vor mehreren hellen Bildschirmen sehen, wenn sie abends nach Hause kommt... :->

- Sven Rautenberg

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