Hi Stefan,
da tut man sich also nun ein paar Wochen lang abends ab 21.15 Uhr so nebenbei diesen Muell auf SAT1 an
selber schuld! ;-)
und sieht vor allem Werbung. Einer der Werbespots, zeigt einen Michael-Jordan-artigen Basketball-Helden,
Detlef Schrempf, erster -sich durchsetzender - deutscher Spieler in der NBA
Tja - das ist sie also zur allerbesten Sendezeit in einer Sendung fuer Suchtpersonen - die Auseinandersetzung der grossen Business-Welt mit dem Open-Source-Gedanken. Platt und irgendwie von Befremdung gekennzeichnet. Doch immerhin: sie sehen sich offenbar gezwungen, sich mit diesem "Ausnahmespieler", der nur Bock aufs Spielen hat, aber nicht auf die grosse Kohle, auseinanderzusetzen.
Dies trifft den Kern ziemlich genau. IBM konnte nicht mehr den selben Fehler machen, wie bei OS/2. Sie sitzen jetzt auf dem Zug, ob sie eigentlich wollen oder nicht. Sie haben insofern dazugelernt, dass sie den Mainstream auch als "Big Blue" nicht mehr ignorieren koennen, bzw. duerfen.
Frage in den Raum: bringt so ein Spot den Open-Source-Gedanken eigentlich weiter?
Ich glaube schon.
Macht er ihn hoffaehig?
Ja, mit Sicherheit. Ich war letzte Woche auf einem Seminar in Bielefeld, welches von meinem frueheren Arbeitgeber (kein Link, keine Werbung *g*) durchgefuehrt wurde. Dort wurde den typischen EDV-Leitern alter Schule ein Microsoft-freies Netzwerk auf Basis iSeries(Linux praesentiert. Ich kannte die meisten Leute von frueheren Veranstaltungen und weiss, dass diese vor 1-2 Jahren Linux nur mit feuerfesten Handschuhen angefasst haetten. Die schworen seinerzeit alle auf den Terminalserver von MS. Diese Stimmung hat sich jedoch gedreht. Meiner Einschaetzung nach sind ca. 50% der Teilnehmer (52) zum Umdenken bereit, bei 4 ist bereits eine Planungspahse am Laufen.
Wie gesagt, alles Firmen mit jahrelangem Einsatz der iSeries (frueher AS/400), konservativ und ziemlich verschlossen gegenueber Aenderungen.
Zu diesem Umdenken hat IBM mit ihren Spots mit Sicherheit beigetragen.
Welche Zukunft hat der Flirt von Big Business und Open-Source?
Die beiden werden eine Symbiose eingehen (muessen). Die OpenSource-Projekte werden sich nur durchsetzen koennen, wenn das "BigBusiness" mitzieht. Ansonsten werden sie immer ein Nischendasein fristen. IMHO hat SuSe heuer nur ueberlebt, weil sich IBM sehr stark engagiert hat. Zu SuSe sei noch zu sagen, dass die Komepetenz der Beratung bei Linux fuer PPC oder iSeries um einiges besser ist, als fuer die grosse "Privatherde" der Linuxer. Da merkt man dann halt die Support-Vertraege. ;-)
Gruesse
Wilhelm