Hallo,
Google wurde wegen Cookies für den Big-Brother-Award vorgeschlagen - imho sind Cookies Sache des Anwenders (bzw. einer sauberen Browser-Voreinstellung die nachfragt ob es angelegt werden darf) und somit diese Nominierung Humbug.
Darum geht es nicht, du wärmst exakt die von emu kritisierten Diskussionsstereotype auf (»Du hättest dich ja schützen können!«). Daran, dass Google im großen Stil Data-Mining betreibt und den Anwendern Cookies mit Identifizierungsnummern und unendlicher Lebenszeit aufdrängt, ändert die Pseudo-Freiwilligkeit und die theoretische Möglichkeit, den Cookie zurückzuweisen, wenig. Selbst wenn diese Praxis für einige Eingeweihte kein Problem darstellt, werden die Absichten Googles und die realen Auswirkungen auf die Milliarden (möglicherweise unbekümmerten) Netznutzer dadurch nicht unproblematischer. Die Big Brother-Awards zielen nicht darauf ab, die die Schwäche bei den meisten Anwendern zu kritisieren, sondern darauf, dass Google sie im wahrsten Sinne des Wortes schamlos ausnutzt. Insofern trifft die Nominierung zu. Andere Gewinner hätten auch bspw. entgegnen können: »Sie wollen kein Drogen-Screening machen? Niemand zwingt sie dazu, bei uns arbeiten zu wollen!« Daraus abzuleiten, dass diese Praxis legitim und nicht kritikwürdig ist, ist mit Verlaub Blödsinn.
Mathias