Hallo,
Bis dahin sehe ich schon mehr Leutchen zu jetzt noch alternativen Browsern abgewandert sein, schon allein wegen der Komfortmerkmale, die diese jetzt schon bieten. Nicht die Mehrheit, aber ich denke schon ein respektabler Marktanteil.
Hach ja, der Strohhalm, an den sich insbesondere Liebhaber der sogenannten »alternativen« Browser, »alternativen« Betriebssysteme et cetera festklammern. Dieselben Voraussagen finden sich überall in wenig abgewandelter Form. Was wurde uns nich alles schon prophezeit. »Qualität setzt sich durch«, und so weiter, »früher oder später«. Tatsächlich sind das nur versteckte »Die Hoffnung stirbt zuletzt«-Parolen. Besonders in Erinnerung sind mir diejenigen, die auf die Unkenrufe, dass sich Mozilla nie durchsetzen werde, mit dem schlagkräftigen Argument antworteten, dass AOL plane, Gecko als Standardbrowser in die AOL-Software einzubauen, wodurch Mozilla auf einen Schlag eine breite Benutzerschaft finden würde und man ihn nicht mehr ignorieren könne. Passiert ist jedoch nichts, und die Verbreitung brauch sich zwar nicht zu verstecken, blieb aber hinter den Erwartungen, die während drei Jahren Entwicklungszeit geschürt wurden. Das Wohlwollendste was man sagen ist: »er mausert sich«. Hinzu kam, dass Apple KHTML für Safari wählte und Netscape starb, womit sich die Erwartungen, dass Gecko in zahlreiche populäre kommerzielle Produkte einfließen werde, als Fehleinschätzungen entpuppten.
Regelmäßig fragen besonders Schlaue rhetorisch, warum die Benutzer denn überhaupt noch X einsetzten, Y sei doch viel besser und genüge allen Ansprüchen, und sagen regelmäßig das Ende von X voraus, welche es Bälde eintreffen werde, überhaupt seien die Weichen schon gestellt, das Steuer herumgerissen und der Wendepunkt erreicht. Wenn erst einmal alle Wind von der Pracht von Y bekommen, werden alle wechseln. Nicht dass diese Berufsoptimisten ihre Prognosen untermauern können, nicht dass die Statistiken eine eindeutige Sprache sprächen, nicht dass eine Wende irgendwo zu verzeichnen wäre, das nicht. Aber sicher sei man sich auf jeden Fall, die Zeit werde ihnen recht geben. Und falls man dann nach einiger Zeit merkt, dass man sich irrte und X unangefochten vorne in der Gunst der Benutzer liegt, wiederholt man eben dieselbe Predigt: Die Schlacht sei zwar verloren, aber der Krieg noch lange nicht(tm). Die Zukunft sei ja noch völlig offen, noch könne sich alles ändern, und es werde sich ohne Zweifel alles ändern, es sei nur noch eine Frage der Zeit, der Fortschritt sei nicht mehr aufzuhalten.
So geht es Monate und Jahre, und die Verbreitung von X steigt und steigt, und je steiler die Verbreitungskurve, desto inständiger beschwören alle die Dekadenz von X und die Vitalität von Y. Y sei ja bereits in aller Munde, et cetera.
Und da die alternativen Browser eins gemein haben, nämlich die Orientierung an den Standards des W3C dürfte das die geeignete, zukunftsorientierte Richtung sein.
Das hast du schön gesagt. *tätschel* Ich will dir deine letzte Hoffnung nicht nehmen.
Mathias