Hallo Michael,
- Desertion (Fahnenflucht) ist laut Gesetz (StGB) eine strafbare Handlung, der Aufruf zu einer Straftat ist ebenso strafbar,
Das Dumme an der Sache ist, das dies auch immer Relativ ist: was hättest du zu einem DDR-Soldaten an der Mauer gesagt, der statt Leute zu erschießen desertiert wäre? Hättest du, wenn er in den Westen gekommen wäre, ihn verhaftet und dann nach der DDR zurückgeschickt mit der Begründung: "Sie haben desertiert, das ist strafbar, Sie müssen also bestraft werden" ?
- Sollen Gesetze nur dann gelten, wenn die Lage so ist, daß es niemand stört, oder muß ein Gesetz nicht auch gerade in einer kritischen Situation den in Schranken halten, der durch ein Wort eventuell jemanden dazu bringt sich sein künftiges Leben zu versauen (-->Knast)?
Heisst das im Klartext: "Einmal Gesetz, immer Gesetz"? Kann ein Gesetz nicht antikviert und unrichtig sein?
Hallo Thomas J.S.,
ich schließ Dich jetzt einfach mal in das Posting ein.
Ich denke, einige Fakten, die man in diesem Kontext betrachten muß zeichnen hier diese Tat eher weniger als terroristischen Akt aus.
Interessante These.
»»Zum einen befanden sich Japan und die Alliierten in einem Krieg, welcher von Japan durch den Angriff auf Pearl Harbour und die Invasionspolitik der 30er Jahre verursacht wurde.
Ja, das ist richtig. Aber weiss du auch aus welchem Grund und wann die USA (und nicht die Allierten!) in den Krieg einstieg? Den USA hat Europa weder damals noch heute interessiert, sie sind eben nur wegen Pearl Harbour eingestiegen. Und der verbrechen der Japaner macht das Verbrechen der US-Regierung nicht wett, denn verbrechen lassen sich nicht gegeneinander verrechenen.
»»Zum anderen standen die Alliierten in diesem Augenblick vor der Entscheidung, nachdem Sie schon einen großen Teil der Philipinnen und Südostasiens befreit hatten von der japanischen Herrschaft (und das mit einem extrem hohen Blutzoll) einen Angriff zu beginnen, der sie in die direkte Reichweite (vom Mutterland aus) der japanischen Luftwaffe gebracht hätte und das dann mit dem Kampf gegen eine die Heimat verteidigende Armee mit besten Ortskenntnissen und Rückhalt in der Bevölkerung abzuschließen, was wohl aus der Sicht der Strategen den Krieg nochmal um ein Jahr mit einer entsprechenden Opferzahl verlängert hätte,
Ich verstehe. Dass heisst also, der Zweck heiligt die Mittel. Aber was ich dann nicht verstehe, warum regen sich dann so die Leute über den Holocaust auf? Das war ja dann auch nichts anderes als Mittel zum Zweck!?
Nein, so geht das doch nicht.
Dass die USA Japan den Krieg erklärte, rechtfertigt auf keinem Fall Hiroshima und Nagasaki. Es wurden letzlich keinerlei militärische Ziele bombadiert, sonder es ging mitten in die Zivilbevölkerung.
»»oder mit zwei harten Schlägen den Gegner in die Knie zu zwingen.
Haben sie das? Japan kapitulierte, und der Krieg in Korea und woanderes dauerte noch etliche Jahre.
Wenn Du im Februar-Geo mal nachliest
Als aller erste muss ich dazu sagen, dass der Artikel den Titel trägt "Terror gegen den Terror" und es ging um die nicht-Notwendigkeit der Flächen-Bombadierung von Deutschland.
"Der Bombenkrieg war Terror - meint der Gewaltforscher Wolfgang Sofsky: - Und man sollte das sagen können".
Meinst du diesen Teil des Atikels?
(Die Papier-Version schreibt drüber) wirst Du sicher verwundert feststellen, daß die Atombombe fast nur eine logische Fortsetzung der Feuersturm-Taktik in Hamburg, Würzburg, Dresden, Köln etc. mit anderen Mitteln war und das wird immer noch (auch in De) als Kriegsfolge bezeichnet. Deswegen wäre ich mit dieser Gleichsetzung vorsichtig.
Es steht folgendes im Artikel: "Der US-Militärhistoriker Stephen Garret, [...] kommt zu einem deutlichen Fazit: Spätestens ab 1944 seien die alliierten Flächenbombardements in ihrer Mehrzahl 'ein Verbrechen _und_ ein Fehler' gewesen."
Weiters wird erwähnt, dass während der Nürnberger-Prozesse die alliierten Bombenangriffe nicht zur Sprache kamen, weil - so einer der amerikanischen Ankläger später:- "die deutschen Angriffe im Vergleich zu den alliierten 'verblassten'". Und wenn man dann noch die Zahlen ansieht (für jede deutsche Tonne Bomben auf England wurden 315 Tonnen britischen Bomben auf Deutschland abgeworfen), hat man eine Ahnung davon was für ein Verbrechen die Alliierten begangen haben.
Ich weiss zwar nicht weshalb due diesen Artikel gewählt hast, aber er unterstreicht im Konsequenz genau das was ich sagte: Hiroshima und Nagasaki sind terroristsiche Akte der abscheulichten Art gewesen.
Grüße
Thomas