Moin!
Da haz es schon unzählige Wettbewerbe rund ums Gefangenendilemma gegeben. Und afaik hat da immer 'Aug-um-Aug' gewonnen. Dieses Programm kooperiert anfänglich und macht dann genau das, was der Gegner/Partner im vorherigen Zug getan hat. Es gewinnt zwar nie, aber verliert auch nie wirklich.
Klingt vernünftig.
Ideal ist es für beide Spieler natürlich, wenn sie jeweils Null wählen - da kriegt jeder einen Punkt. Wenn ein Spieler aber entscheiden sollte, für sich den Vorteil zu suchen, und er wählt 1, dann kriegt er zwei Punkte, der Gegner einen abgezogen. Der Gegner muß zwangsläufig davon ausgehen, dass der Pakt jetzt gebrochen ist, und sollte ab sofort auch nur noch 1 wählen. Dann kriegen beide keine Punkte mehr.
Ein Wechsel zurück auf Null bedeutet dann Punktemäßig unentschieden. Der erste 1-Spieler kriegt, weil er auf Null gewechselt ist (der Gegner noch 1 wählte), einen Punkt abgezogen, was seinen Punktgewinn neutralisiert, und der Gegner kriegt zwei Punkte, was ihn wieder auf gleichen Stand bringt.
Immer das zu tun, was der Gegner vorher tat, bringt also bei wechselndem Verhalten keinen Nachteil - das wechselnde Verhalten bringt aber auch keinen Vorteil. Wer so dumm ist und nur 1 spielt, kriegt eben keine Punkte - bestenfalls kriegt er 2 Punkte, weil er auf einen im ersten Zug netten Partner mit Null trifft.
Schlau wäre es natürlich, jeweils am Ende einer Partie den letzten Zug mit 1 abzuschließen - dann kriegt man immerhin 2 Punkte, wenn der Gegner so doof ist, nicht auch 1 zu spielen. Am Ende einer langen 0:0-Kette könnte das durchaus einen minimalen Vorteil bringen. Allerdings würde ich damit rechnen, dass der Gegner das auch weiß - und vielleicht seinerseits schon einen Zug früher auf 1 wechselt. Diese Strategie führt aber dann letztendlich wieder zu einer endlosen 1:1-Strategie, die sich niemand leisten kann.
- Sven Rautenberg
"Bei einer Geschichte gibt es immer vier Seiten: Deine Seite, ihre Seite, die Wahrheit und das, was wirklich passiert ist." (Rousseau)