Moin!
Gut, Du hast gesagt, Du bist ein fixed layout fan. Aber wenn wir schon dabei sind, ueber flexibles Layout zu reden...
Natürlich gibt es auch Webentwickler, die Layouts basteln, die sich wunderbar sämtlichen Größen anpassen und möglichst das gesamte Browserfenster für die Darstellung nutzen. Die Methode mag ich persönlich jedoch nicht so gerne, da man keinen großen Einfluss darauf hat, welche Werte etwa die Zeilenlängen des Textes haben. Zu lange Textzeilen sind einfach nervig zu lesen, deshalb beschränke ich sowas gerne in einem fixen Layout.
Die Zeilenlaenge ist ebenso wie die Schriftart und vor allem -groesse eine Sache der persoenlichen Praeferenz und sollte im Idealfall der Entscheidung des Betrachters ueberlassen sein.
Im Web liest man ja eine Menge lustiges Zeug, was die Zeilenlaenge betrifft. Da wird z.B. behauptet, eine Zeile muesse 40 bis 45 Zeichen beinhalten, weil das naemlich in Zeitungsspalten auch so ist. (Bullshit!) Andere sehen eine sinnvolle Laenge bei 55 bis 65 Zeichen, weil naemlich Buecher normalerweise so gedruckt werden. Wieder andere propagieren 60 bis 80 Zeichen, weil das laut irgendwelcher Studien die am besten lesbare Zeilenlaenge ist.
Ich bin der Meinung, eine ideale Zeilenlaenge in Anzahl der Zeichen angeben zu wollen, ist ein typischer Fehler derer, die zu schnell vom Printdesign auf das Webdesign schliessen (sprich: dort herrschende Paradigmen unkritisch uebernehmen). Im Gegensatz zum Printdesign mit seinen vielen bekannt-festen Groessen ist die gut lesbare Zeilenlaenge im Web von einer Vielzahl Faktoren abhaengig, als da waeren: Schriftart, Schriftgroesse, verwendete Farben (Kontrast), Bildschirmaufloesung, Bildschirmgroesse, Bildschirmart (CRT vs. TFT) und vor allem: persoenliche Praeferenz! Wenn ich z.B. die Zeichen in Zeilen zaehle, die ich fuer gut lesbar halte, komme ich auf Werte zwischen 80 und 120.
Deshalb denke ich, der beste Weg, den Leser bei der Informationsaufnahme zu unterstuetzen, ist sich nicht um die Zeilenlaenge zu kuemmern. Der Besucher stellt sein Browserfenster so ein, dass er mit seiner selbstgewaehlten Schriftart und -groesse seine bevorzugte Zeilenlaenge plus ein oder zwei Menuespalten darstellen kann. Auf den meisten Webseiten, auf denen so lange Texte zu lesen sind, dass die Zeilenlaenge ueberhaupt relevant ist, erhaelt er damit auch jetzt schon ein gute Darstellung.
So long
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I am certain that some of our rhetoric must seem familiar to those who remember how World War Two started.
-- Dennis T. Brown (NC State University Raleigh) in einem Leserbrief an den Spiegel