Chräcker Heller: Was ist gutes, aktuelles, beliebtes Webdesign?

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Hallo,

Ich persönlich bin skeptisch gegen fast jede Pauschalaussagen gegenüber einzelner Gestaltungselemente. Auch mir fallen natürlich eine Menge Gestaltungselemente ein, bei denen mir auf Anhieb kaum eine sinnvolle Integrationsmöglichkeit einfällt, sowie eine Menge, die ich aus persönlichen Geschmacksgründen nicht einsetzen würde, aber alleine das Berücksitigen einer solchen Negativliste macht ja auch keine gute Seite. Im Gegenteil vielleicht sogar...

Für mich steht der (gedachte) Gehalt einer Seite am Anfang einer Gestaltung.  An ihm sollte sich möglichst alles orientieren.  Der "Gehalt" einer Seite erlaubt "mir" auch eine Menge Dinge, die auf irgendjemandes "out-Liste" steht oder selbst auf meiner "niemals-Liste" (counter auf Comunity-Seiten - Valide-Aufkleber auf Internet-Handwerkerseiten e.t.c. ) -

Auch und gerade die Wahl der "Dekoelemente", die für mich zum Transport des Gehaltes enorm wichtig sind, müssen sich an dem Ziel und Sinn der Seite orientieren. Ebenso der Aufbau, die Art der Navigation, die Führung des Besuchers, die Sprache des Textes etc. Das alles muß einfach bis ins Detail stimmen und sollte dazu noch überraschend und spannend sein. Ob man da nun Frames oder nicht, 3-D-Schriften oder nicht, Schatten unter Text oder nicht nimmt ist erst mal zweitrangig. Das hat dann auch nur bedingt etwas mit "Geschmack" zu tun. Eine Seite einer Hartcore-Ballergemeinde für das neuste Splatterspiel wird wahrscheinlich eher weniger ein "das gefällt mir" bei mir erzeugen, das bedeutet aber nicht, das sie an sich nicht gut sein kann und ich das auch erkennen kann. Mein Geschmack tut bei einer solchen Bewertung weniger zur Sache.

Ich glaube, jedes Gestaltungselement könnte einen Platz finden, wo es hinpast. Eine prinzipielle Ablehnung ist daher gar nicht möglich. (Gut, bei News-Ticker tue ich mich jetzt schwer ;-))))

Natürlich habe ich einen bestimmten Geschmack und natürlich habe ich bei meinen Seiten auch einen eigenen Stil den ich lediglich varriere und eher behutsam ausbaue und ändere. Aber das hilft nicht beim einschätzen, ob ich eine Seite für "gut" empfinde. So kann ich die fettesten Flashseiten gut finden und die trockensten "Textcontent ist alles" Seiten. Wenn es zum besagten Gehalt past, wenn es bis ins Detail hinterfragbar und "haltbar" ist etc. Eine Seite muß eben stimmig sein und die benutzten Elemente "für sich betrachtet" sauber gearbeitet.

Mit Mode, Trends etc hat das aber nichts zu tun, das sind keine Werkzeuge zur Qulaitätsmessung. Im Gegenteil. Eine Seite, die ich heute für gut empfinde, morgen aber für schlecht, war dann wahrscheinlich auch heute schon schlecht, ich wuste es nur noch nicht.

Chräcker