Tach Armin,
jetzt muss ich mich auch mal eben einmischen.
Wer hat Dir das denn erzaehlt? Das ist schon lange nicht mehr so. Oder um genau zu sein, war noch nie so. "Mail" ist ein Oberbegriff fuer Post allgemein, also z.B. "The mail has arrived". Ein Brief ist immer noch ein "letter". "Send me a mail" heisst "Schick mir einen elektronischen Brief".
Nein. Sowohl die Engländer als auch die Amerikaner verstehen unter "mail" in erster Linie die traditionelle Post (es mag wohl Ausnahmen geben). Gerade das führt bei Geschäftskontakten zwischen Deutschen und Amerikanern häufig zu Missverständnissen (das kann ich selbst bestätigen). Die englischsprechende Welt benutzt das "e" vor dem "mail" tatsächlich wesentlich konsequenter und bewusster als wir. Für uns Deutsche ist vermutlich schon dadurch, dass ein sprachfremdes (insbesondere englisches) Wort benutzt wird, die Zuordnung zur Technik selbstverständlich.
Davon abgesehen schließe ich mich der vielgeäußerten Meinung an: Fremdwörter und Anglizismen ja, aber bitte in Maßen. Ich mag es auch nicht, wenn deutsche Wörter mit Gewalt in ein Pseudo-Englisch übersetzt werden, nur weil das vielleicht "cool" klingt. Ebenso lächerlich finde ich es aber auch, englische Fachbegriffe, die sich schon auf breiter Front durchgesetzt haben, mit der gleichen Gewalt ins Deutsche zu übersetzen. Anfang der 90er gab es diesen Trend, wo auch in der EDV-Welt plötzlich um jeden Preis wieder alles deutsch sein musste - das hat zum Glück wieder etwas nachgelassen.
Klingt "Klapprechner" nicht viel liebevoller als "Notebook" (heißt im Englischen übrigens lediglich Notizbuch)?
Klapprechner klingt zumindest irgendwie witzig. Das Wort fällt auf, und dadurch wird man gezwungen, über die Bedeutung nachzudenken. Das allein finde ich schon gut.
In diesem Sinne noch einen schönen Abend
Martin
Der Mensch denkt, Gott lenkt.
Der Mensch dachte, Gott lachte.