Hi Stefan,
Um einen Teilaspekt deines Beitrages (Postings ?) herauszugreifen:
(ach, haetten wir doch eine Latinisierung des Deutschen zu beklagen! ;-)
Ich bemerke des öfteren bei einer bestimmten Klientel, bei mir oft verspottet unter dem Stichwort Pseudointellektuelle, dass eine Amerikanisierung (denn mit Englisch hat das meiste gar nichts zu tun) abgelehnt wird, während entsprechende Begriffe auf dem Französischen (vielleicht auch aus dem Lateinischem) liebend gerne verwendet werden. Auch würde nichts dagegensprechen, eine Mischung aus Französisch/Latein/Deutsch zu sprechen, wenn es die passenden Begriffe denn "allgemeinverständlich" (wie im Denglischen) geben würde.
Kurz: eine Ungleichbehandlung der "primitiven" Sprache Englisch gegenüber einer "intellektuellen" Sprache wie Französisch.
Wenn man gegen eine amerikanisierte Sprache ist (die sich nicht nur durch reine Wortwahl, auch durch entsprechende "Werte" ausdrückt (denkt an das Beispiel mit dem Manager beim Ursprungsbeitrag)), dann sollte man auch konsequent gegen alle anderen Spracheinflüsse sein, die, das mag möglich sein, auch aus schwerer zu erlernbaren Sprachen stammt.
Ich habe die starke Befürchtung, dass Kinder bald nur noch dieses Denglisch lernen, und das "richtige" Deutsch verlernen. Das halte ich für den falschen Weg. Eine stärkere Bilingualisierung (schönes Wort, oder? :-)) hielte ich in diesem Zusammenhang für angemessen, d.h., mehr Sprach-Unterricht für unsere Schüler. Meinetwegen auch mit mehr Spanisch-Unterricht (immerhin spricht ein größerer Teil der Weltbevölkerung Spanisch als Englisch), obwohl diese Sprache in unserem Kultur- und Wirtschaftsraum seltener benötigt wird als Englisch.
An der Konsequenz, dass Englisch Deutsch immer mehr ablösen wird, wird dies allerdings nichts ändern.
Grüße, Matti
Anyone who quotes me in their sig is an idiot. -- Rusty Russell.