Holladiewaldfee,
Es gibt Leute, die das Denglish agressiv vorantreiben, indem sie immer neue Woerter der eigenen Sprache durch semantische und grammatische Mischkonstruktionen aus dem Englischen und der eigenen Sprache bilden.
Kauf Dir mal eine von diesen Jugendzeitschriften, wie sie junge Mädls oft rumliegen haben ("Bravo Girl" oder "Mädchen" (?) oder wie auch immer die Dinger heißen). Ich hab sowas neulich aus langer Weile (und zugegebenermaßen nicht ganz ohne einen Funken Anfangsinteresse) bei meiner Cousine gelesen. Falls man das "gelesen" nennen kann. Denn das, was da so drin steht, kann man teilweise wirklich nur noch als "Vergewaltigung der Sprache" bezeichnen (vom stellenweise durchaus fragwürdigen Inhalt mal ganz abgesehen).
Was den Import von französischen und lateinischen Begriffen in unsere Sprache angeht, so fällt mir immer wieder auf, daß das vor allem Pseudointellektuelle tun (womit wir wieder bei meinen absoluten Lieblingen, den Jura-Studenten wären ... ja ja, es leben die Vorurteile) - noch dazu werden diese Begriffe dann oft in vollkommen falschen Zusammenhängen verwendet und ohne ein tiefergehendes Verständnis in den Raum geworfen. Warum können wir nicht einfach bei "Deutsch" bleiben - ohne irgendwelches Tamtam außenrum? Natürlich ist mir klar, daß eine Sprache wächst, ich wage allerdings zu bezweifeln, daß die Art von Wachstum, die zur Zeit von einigen Seiten so forciert wird (... wo kommt denn das jetzt wieder her?), ein "natürliches" Wachstum bzw. ein natürlicher Wandel einer Sprache ist. Umgekehrt finde ich natürlich das (von offizieller Seite) geradezu paranoide Verhalten in Frankreich, was die "Reinheit" der Sprache betrifft, genauso lächerlich.
Ciao,
Harry