Umfrage zu Softwarepatenten
Sven Rautenberg
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Moin!
Wie heise vermeldet (http://www.heise.de/newsticker/meldung/49148), wird derzeit eine Umfrage durchgeführt zum Thema Softwarepatente.
Es gibt einen Fragebogen (als PDF unter http://www.bmwi.de/Redaktion/Inhalte/Downloads/fragebogen-softwarepatente,property=pdf.pdf - dummerweise nicht elektronisch im Acrobat Reader ausfüllbar), welcher ausführlich und in diversen Aspekten die Auswirkungen, Einschätzungen und die derzeitige Lage von Firmen hinsichtlich der eventuell kommenden Einführung von Softwarepatenten beleuchten soll.
Zitat von Heise: " Angesichts der Kurzfristigkeit der Aktion -- die Bögen müssen bis zum 29. Juli an die Hochschule zurückgeschickt werden -- rechnet der Professor mit nicht mehr als etwa 100 Rückläufen."
Das wollen wir doch mal sehen...
Der Fragebogen ist in der Tat unglücklich vorgefertigt, man müßte ihn erstmal Copy&Paste-mäßig in einen elektronischen Editor einfügen, um die Fragen dann zu beantworten und wegzumailen.
Alternativ kann man den Bogen natürlich auch ausdrucken und per Post schicken.
Ich denke, diese Chance bietet sich in der Form kein zweites Mal. Wer mit Softwareerstellung gewerblich sein Geld verdient, der sollte sich an dieser Umfrage beteiligen!
Nur eine persönliche Bitte: Die durchführende Fachhochschule Gelsenkirchen hat die Aufgabe, die Fragebögen zu sammeln und auszuwerten, und als vernünftiges Ergebnis zu präsentieren. Es ist nicht hilfreich, wenn übereifrige Patentgegner die angegebenen Mailadressen mit Parolen zubombem. Gebraucht werden sorgfältig ausgefüllte, der eigenen Meinung entsprechende Fragebögen, welche sich vernünftig auswerten lassen. Wenn es alleine damit zu einer Flutung der Auswerter und eindeutigen Meinungsäußerung gegen Patente kommt, wäre das wohl durchaus der Sache dienlich.
- Sven Rautenberg
Hallo Sven,
Es gibt einen Fragebogen
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Ich denke, diese Chance bietet sich in der Form kein zweites Mal. Wer mit Softwareerstellung gewerblich sein Geld verdient, der sollte sich an dieser Umfrage beteiligen!
mir ist nur nicht ganz klar welche Chance das sein soll, noch was "Softwareerstellung" ist, noch ob nur diese "Softwareerstellung" von entspr. Patenten betroffen ist.
Und der Fragebogen versucht womöglich in ungeeigneter Weise die antwortenden Betriebe u.a. nach Kompetenzen einzuordnen und könnte auf ein Ergebnis pro Patente angelegt sein; wenn z.B. das Wissen um die Kosten einer Patentrecherche so nachgefragt wird "[]ja es Fallen im Regelfall Kosten i.H.v.0,00 an" kommt mir die Geschichte komisch vor.
Gruß
CurtB
Moin!
Ich denke, diese Chance bietet sich in der Form kein zweites Mal. Wer mit Softwareerstellung gewerblich sein Geld verdient, der sollte sich an dieser Umfrage beteiligen!
mir ist nur nicht ganz klar welche Chance das sein soll, noch was "Softwareerstellung" ist, noch ob nur diese "Softwareerstellung" von entspr. Patenten betroffen ist.
Die Chance, von der ich spreche, ist die Möglichkeit, kanalisiert in einer vom Wirtschaftsministerium in Auftrag gegebenen Umfrage seine Meinung als Betroffener über Softwarepatente zu äußern.
Erstellst du von Zeit zu Zeit Software? Kriegst du dafür Geld? Betreibst du das gewerblich/beruflich? Dann ist der Fragebogen mit Sicherheit für dich, bzw. für deine Firma.
Und der Fragebogen versucht womöglich in ungeeigneter Weise die antwortenden Betriebe u.a. nach Kompetenzen einzuordnen und könnte auf ein Ergebnis pro Patente angelegt sein; wenn z.B. das Wissen um die Kosten einer Patentrecherche so nachgefragt wird "[]ja es Fallen im Regelfall Kosten i.H.v.0,00 an" kommt mir die Geschichte komisch vor.
Das weiß ich nicht. Natürlich hast du Recht, dass die Fragestellungen teilweise die Möglichkeiten, aber auch Gefahren von Softwarepatenten ausloten. Insofern gehen viele Fragen einfach mal davon aus, es gäbe diese Patente schon, und wollen ein "was wäre wenn"-Spielchen spielen.
Dieses Spielchen muß man wohl mal mitspielen und sich versuchen vorzustellen, was tatsächlich passieren könnte.
Aus meiner Sicht sieht die Lage so aus: Wenn es Softwarepatente gibt, dann werde ich gezwungenermaßen das Rechercherisiko aller Auftragsarbeiten, in denen ich Software erstellen soll, auf den Auftraggeber abweisen müssen. Denn ich habe leider ein Problem mit Patentrecherchen: Ich versteh' die Patentanmeldungen nicht. Da schreibt sich irgendein vermutlich Rechtsanwalt irgendeinen Schmonz zusammen und erklärt auf dreißig Seiten ein Lineal oder ähnliche Trivialitäten. Und darüber hinaus abzuschätzen, ob ein entdecktes Patent tatsächlich auch Auswirkungen auf meine zu erstellende Software hat, das wäre weit außerhalb meiner Fähigkeiten.
Wenn ich aber jemanden beauftragen müßte, meine bereits erstellte Software auf Patentverletzungen zu untersuchen, dann müßte ich dies dem Auftraggeber natürlich weiterberechnen. Das Resultat wäre garnicht absehbar. Doppelt so teuer wäre das Mindeste - und das würde nach heutiger Marktlage schon extrem schwer vermittelbar sein. Der vierfache Preis klingt irgendwie wahrscheinlich. Schließlich kostet so eine Patentrecherche, die für eine individuell hergestellte Software durchgeführt werden muß, erhebliche Zeit. Nur kriegte ich meine Dienste für den vierfachen Preis nirgendwo mehr verkauft.
Aber natürlich ist klar, dass sich da eine gewisse Lobby bildet, die auf dem sich möglicherweise bildenden Markt für Softwarepatentrecherchen mitverdienen will. Wenn von 10.000 Euro Endpreis 7500 Euro in die Patentrecherche gehen, und nur 2500 Euro als Einnahme in die Firma, dann ist das ein relativ lukratives Geschäftsfeld. Umgekehrt kriegt man natürlich Standardsoftware, die nur einmal recherchiert, aber millionenfach verkauft wird, verhältnismäßig günstig abgesichert. Aber ich bin halt nicht Microsoft.
- Sven Rautenberg
Hallo Sven,
Erstellst du von Zeit zu Zeit Software? Kriegst du dafür Geld? Betreibst du das gewerblich/beruflich? Dann ist der Fragebogen mit Sicherheit für dich, bzw. für deine Firma.
was ist Software? Java ist bei mir die Ausnahme, ein von mir erstelltes CMS basiert auf Scriptsprachen und ergänzt Designleistungen, ist aber wohl dennoch als Software mit Nutzungslizenz anzusehen. Wie sieht es in dem Zusammenhang bei der "Web-Programmierung" aus?
Aus meiner Sicht sieht die Lage so aus: Wenn es Softwarepatente gibt, dann werde ich gezwungenermaßen das Rechercherisiko aller Auftragsarbeiten, in denen ich Software erstellen soll, auf den Auftraggeber abweisen müssen. Denn ich habe leider ein Problem mit Patentrecherchen: Ich versteh' die Patentanmeldungen nicht. Da schreibt sich irgendein vermutlich Rechtsanwalt irgendeinen Schmonz zusammen und erklärt auf dreißig Seiten ein Lineal oder ähnliche Trivialitäten. Und darüber hinaus abzuschätzen, ob ein entdecktes Patent tatsächlich auch Auswirkungen auf meine zu erstellende Software hat, das wäre weit außerhalb meiner Fähigkeiten.
Vor ein paar Jahren habe ich mir mal amerikanische Patente im Bereich HiFi angeschaut, dreist sind dort grundlegende Filterfunktionen oder einfache Schwingkreise zum Patent angemeldet. Offenbar gibt es keine Kontrolle ob Verfahren bereits genutzt werden oder zu nahe an physikalischen Selbstverständlichkeiten sind, bei Software sehe ich da noch größere Probleme und wahrscheinlich noch höheren Aufwand aufzudröseln welches Detail denn nun wirklich geschützt sein soll. Noch fraglicher ist aber wie überhaupt ein möglicherweise betroffenes Patent gefunden werden soll, und noch schwieriger wie bei unbegründeten Ansprüchen die nötigen Instanzen oder Reibungsverluste bis zur Klärung finanziert werden können.
Gruß
CurtB
Hello,
was ist Software? Java ist bei mir die Ausnahme, ein von mir erstelltes CMS basiert auf Scriptsprachen und ergänzt Designleistungen, ist aber wohl dennoch als Software mit Nutzungslizenz anzusehen. Wie sieht es in dem Zusammenhang bei der "Web-Programmierung" aus?
Das deutet doch schon darauf hin, dass wir "normalen Menschen" auf die reine Anwendung vorgekauter Materie reduziert werden sollen. Bloß nix neues entwickeln, könnte ja eine Kontroll- oder Profitlücke drinstecken.
Harzliche Grüße aus http://www.annerschbarrich.de
Tom
Hallo!
Was noch dazu kommt, ist dass große Firmen wie Adobe, Microsoft, IBM... in verschiedenen Patent-Pools zusammengeschlossen sind, das heißt es gibt Fachbezogene Pools, wo große Firmen Ihre Patente hineingeben, und im Gegenzug die Patente der anderen Firmen in diesem Pool benutzen dürfen. Das heißt, diese Konzerne haben da eigentlich keine Probleme, und selbst wenn doch mal wieder ein Patent verletzt wird, dann gibt man das an die Rechtsabteilung, und zahlt am Ende ein paar Mark und fertig. Außerdem verfügen solche Firmen oft über eigene "Patent-Abteilungen", die sich den ganzen Tag mit nichts anderem als Patenten beschäftigen.
Bei kleinen Firmen sieht das aber ganz anders aus.
Hier mal einige Beispiele für Patente:
http://swpat.ffii.org/patente/muster/index.de.html
Vor allem die von Amazon mit Sachen wie "1click" oder "Geschenkbestellung", und auch MS hat Patente auf so Sachen wie eine "Task-List"...
Ein paar relativ aktuelle Heise-Meldungen zu neuen Patenten:
http://www.heise.de/newsticker/meldung/48071
http://www.heise.de/newsticker/meldung/39869
http://www.heise.de/newsticker/meldung/43995
http://www.heise.de/newsticker/meldung/48743
http://www.heise.de/newsticker/meldung/48188
http://www.heise.de/newsticker/meldung/47876
http://www.heise.de/newsticker/meldung/47446
http://www.heise.de/newsticker/meldung/47340
http://www.heise.de/newsticker/meldung/46212
http://www.heise.de/newsticker/meldung/42818
Also ich kann nur hoffen, dass möglichst viele Leute unter http://kwiki.ffii.org/?Bmwa040715De z.B. das Word-Dokument (http://www.informatik.fh-gelsenkirchen.de/pohlmann/Fragebogen_Softwarepatente_V_1.doc / http://www.informatik.fh-gelsenkirchen.de/pohlmann/Fragebogen_Softwarepatente_V_1.sxw)runterzuladen, ausfüllen und an die darin angegebene Email-Adresse zu schicken. Wie Sven gesagt hat erwarten die vielleicht 100 Rückläufe, wenn es aber ein paar 1000 sind, kann das durchaus noch etwas bewirken!
Viele Grüße
Andreas
Moin Sven!
Wie heise vermeldet (http://www.heise.de/newsticker/meldung/49148), wird derzeit eine Umfrage durchgeführt zum Thema Softwarepatente.
Es gibt einen Fragebogen (als PDF unter http://www.bmwi.de/Redaktion/Inhalte/Downloads/fragebogen-softwarepatente,property=pdf.pdf - dummerweise nicht elektronisch im Acrobat Reader ausfüllbar), welcher ausführlich und in diversen Aspekten die Auswirkungen, Einschätzungen und die derzeitige Lage von Firmen hinsichtlich der eventuell kommenden Einführung von Softwarepatenten beleuchten soll.
Vielen Dank für Deine Info's!
Werd mich der Sache auf jeden Fall annehmen!!!
Gruss, Rolf
Hi,
Es gibt einen Fragebogen (als PDF unter http://www.bmwi.de/Redaktion/Inhalte/Downloads/fragebogen-softwarepatente,property=pdf.pdf - dummerweise nicht elektronisch im Acrobat Reader ausfüllbar),
Hier sind auch andere Versionen:
http://kwiki.ffii.org/?Bmwa040715De
Ciao,
Wolfgang