Markus Trusk: Linux from Scratch

Hi,
Ich würde gerne Linux from Scratch ausprobieren, aber die Problematik hierbei liegt daran, dass ich ja ein existierendes Linux brauche, um die ersten Installationsschritte vollziehen zu können. Das Selbst gebaute Linux will ich natürlich dort haben, wo ich jetzt SuSE laufen habe, aber ich weiß nicht, ob es so glatt laufen würde, wenn ich das alle von einem voll installierten SuSE Linux aus beginne. Ich dachte eher an die Knoppix CD. Ist es aber nicht so, dass ich zB ein ext3 FS auf meiner HD brauche, damit ich von der Knoppix CD Dateien auf der HD installieren kann, weil auf einer Fat32 Partition geht das nicht.
Selbst wenn ich aber eine leere Partition mit ext3 hätte, könnte ich dann so ohne weiteres mit Knoppix CD Dinge darauf installieren, wegen der Rechte?

Markus Trusk.

  1. Moin!

    Das Selbst gebaute Linux will ich natürlich dort haben, wo ich jetzt SuSE laufen habe

    SuSE soll also weg?

    aber ich weiß nicht, ob es so glatt laufen würde, wenn ich das alle von einem voll installierten SuSE Linux aus beginne.

    Das geht recht schmerzlos. Was hinterher übrig bleibt, kommt sowieso weg. Es wäre ratsam, wenn du partitionsmäßig etwas flexibel sein könntest. Wichtige Daten haben auf einem LFS-Installationsrechner nichts verloren!

    Ich dachte eher an die Knoppix CD.

    Geht auch, solange ein GCC dabei ist.

    Ist es aber nicht so, dass ich zB ein ext3 FS auf meiner HD brauche, damit ich von der Knoppix CD Dateien auf der HD installieren kann, weil auf einer Fat32 Partition geht das nicht.

    Das würde ich mal vermuten.

    Selbst wenn ich aber eine leere Partition mit ext3 hätte, könnte ich dann so ohne weiteres mit Knoppix CD Dinge darauf installieren, wegen der Rechte?

    Wenn du Root bist, interessieren die Rechte doch sowieso nicht.

    - Sven Rautenberg

    1. Moin,

      Das geht recht schmerzlos. Was hinterher übrig bleibt, kommt sowieso weg. Es wäre ratsam, wenn du partitionsmäßig etwas flexibel sein könntest. Wichtige Daten haben auf einem LFS-Installationsrechner nichts verloren!

      Das heißt also, wenn ich LFS dort baue, wo SuSE läuft (ist eine eigene HD mit 6GB), gibt es also kein Problem damit, SuSE nach erfolgreichem bauen von LFS zu entfernen, weil darum geht es mir eigentlich. Ich habe nur Angst, dass es am Schluss wieder ein Gefrickel wird.
      Übrigens, wie funktioniert das dann mit dem Bootloader? Bisher habe ich den Bootloader auf einer FLoppydisc. Gibt es bei LFS auch irgendwie die Möglichkeit den Bootloader auf eine Disc zu installieren, weil ich doch XP und Linux am Computer habe?

      Markus Trusk.

      1. Moin!

        Das heißt also, wenn ich LFS dort baue, wo SuSE läuft (ist eine eigene HD mit 6GB), gibt es also kein Problem damit, SuSE nach erfolgreichem bauen von LFS zu entfernen, weil darum geht es mir eigentlich. Ich habe nur Angst, dass es am Schluss wieder ein Gefrickel wird.

        Wenn ich es recht erinnere, erstellst du LFS komplett in einer eigenen Partition, die zunächst nur in das bestehende Linux eingehängt wird. Das heißt: Die ursprüngliche Linux-Installation liegt hinterher auf ihrer alten Partition und kann dort plattgemacht werden.

        Lies diesbezüglich einfach mal die Installationsanleitung. Das solltest du sowieso mal machen, ohne gleich aktiv zu werden, denn es schadet nicht, vorher zu wissen, was da alles passiert.

        Übrigens, wie funktioniert das dann mit dem Bootloader? Bisher habe ich den Bootloader auf einer FLoppydisc. Gibt es bei LFS auch irgendwie die Möglichkeit den Bootloader auf eine Disc zu installieren, weil ich doch XP und Linux am Computer habe?

        Es gibt ganz viele Möglichkeiten, Linux zu laden. Zwei davon heißen "Lilo" und "Grub". Und eine davon wird bei LFS installiert.

        Inwieweit die mit XP kompatibel sind, kann ich dir aber nicht sagen, und dafür auch keine Garantie übernehmen. Ich erwähnte ja schon, dass wichtige Daten nicht bei der ersten Installation von LFS auf den Rechner gehören. Eine XP-Partition die du noch booten willst, würde ich mal dazuzählen.

        - Sven Rautenberg

        1. Hallo,

          Wenn ich es recht erinnere, erstellst du LFS komplett in einer eigenen Partition, die zunächst nur in das bestehende Linux eingehängt wird. Das heißt: Die ursprüngliche Linux-Installation liegt hinterher auf ihrer alten Partition und kann dort plattgemacht werden.

          Am liebsten wäre es mir, wenn ich LFS nur in einem eigenen Verzeichnis erstellen könnte, dass auf der selben Partition wie SuSE ist. Weißt du zufällig, ob das vielleicht so funktionieren könnte?
          Wenn nicht, muss ich zuerst ziemlich umräumen auf meinem PC, die Partitionen anders verteilen, SuSE auf die Windows HD in einer der Partitionen auf dieser HD installieren, und dann von dort aus LFS auf der 6GB HD, wo sich jetzt SuSE befindet, erstellen.

          Lies diesbezüglich einfach mal die Installationsanleitung. Das solltest du sowieso mal machen, ohne gleich aktiv zu werden, denn es schadet nicht, vorher zu wissen, was da alles passiert.

          Klar, nur war das eben das einzige Problem, dass mit schon im Vorhinein Kopfzerbrechen gemacht hat, weil natürlich überlege ich mir zuerst, wie ich das am besten angehe.

          Inwieweit die mit XP kompatibel sind, kann ich dir aber nicht sagen, und dafür auch keine Garantie übernehmen. Ich erwähnte ja schon, dass wichtige Daten nicht bei der ersten Installation von LFS auf den Rechner gehören. Eine XP-Partition die du noch booten willst, würde ich mal dazuzählen.

          Ich nehme es zwar nicht auf die leichte Schulter, aber was kann schon schlimmes passieren, wenn ich auf der 2.HD, auf der sich zur Zeit nur SuSE befindet, herumexperimentiere?

          Markus Trusk.

          1. Moin!

            Am liebsten wäre es mir, wenn ich LFS nur in einem eigenen Verzeichnis erstellen könnte, dass auf der selben Partition wie SuSE ist. Weißt du zufällig, ob das vielleicht so funktionieren könnte?

            Ich würde es nicht tun wollen. Natürlich kannst du die Datenpartition /home später in dein LFS mounten. Aber nichtsdestotrotz benötigst du IMO zwingend mindestens eine eigene Root-Partition für dein LFS. Schließlich erstellst du eigene Konfigurationsdateien und Applikationen, die Verzeichnisse /etc, /bin und /sbin müssen also zwangsläufig schon mal getrennt sein. Und ob eine Vermischung von /usr schlau ist, wage ich auch zu bezweifeln. Denn im Zweifel hast du Bibliothekskonflikte, die eine Arbeit mit den jeweils "anderen" Programmen unmöglich machen - die SuSE-Programme mögen die installierten LFS-Bibliotheken nicht, oder die LFS-Programme mögen die installierten SuSE-Bibliotheken nicht.

            Wenn nicht, muss ich zuerst ziemlich umräumen auf meinem PC, die Partitionen anders verteilen, SuSE auf die Windows HD in einer der Partitionen auf dieser HD installieren, und dann von dort aus LFS auf der 6GB HD, wo sich jetzt SuSE befindet, erstellen.

            Ich erwähnte es ja schon: Idealerweise ist auf dem vorgesehenen Rechner nichts anderes drauf, als ein zur Installation vorgesehenes Linux, was durch LFS ersetzt wird.

            Ich nehme es zwar nicht auf die leichte Schulter, aber was kann schon schlimmes passieren, wenn ich auf der 2.HD, auf der sich zur Zeit nur SuSE befindet, herumexperimentiere?

            Was weiß ich, wie blöde du dich beim Installieren anstellst? :)

            Um es mal klar zu formulieren: LFS ist zwar nett, um es mal gemacht zu haben, aber es kostet dich schätzungsweise zwei bis drei Tage Installationszeit, bis das System läuft. Danach ist es sehr aufwendig zu pflegen, weil du dir in der Tat sämtliche Bibliotheken, Module und Programme selbst besorgen und aktuell halten mußt. Das bedeutet: Überall, wo du was runterlädst, meldest du dich schlauerweise gleich auf der Mailingliste für Updates an, um informiert zu werden.

            In meinen Augen ist LFS ein nettes Lernprojekt - Gentoo dagegen halte ich für wesentlich praxisnäher und einfacher handhabbar. Wenn du also auf der Suche nach einem Ersatz für SuSE bist, kannst du gerne mit LFS experimentieren. Du wirst erschrocken sein, wie wenig man mit der fertigen Kommandozeile wirklich tun kann. Da muß wirklich jeder kleinste Scheiß mühsam extra installiert werden. Vielleicht sind ping und traceroute schon in den Netzutilities mit drin, bei netstat hätte ich schon meine Zweifel, und so schlichte Dinge wie telnet oder ssh sind garantiert Sonderwünsche, deren Komponenten extra heruntergeladen und kompiliert werden wollen. Allein PHP mit der GDLib zum Laufen zu kriegen ist bei mir eine recht elende Bastelei gewesen (gdlib war zu dem Zeitpunkt noch nicht mit PHP gebundelt und mußte erst mühsam und mit viel googlen dazu überredet werden, als dynamisches Modul zu entstehen - von den ganzen für die gdlib notwendigen Bibliotheken mal abgesehen).

            Wenn es dir darum geht, SuSE durch ein besseres Linux zu ersetzen: Nimm Gentoo. :)

            - Sven Rautenberg

            1. Hallo,

              In meinen Augen ist LFS ein nettes Lernprojekt - Gentoo dagegen halte ich für wesentlich praxisnäher und einfacher handhabbar. Wenn du also auf der Suche nach einem Ersatz für SuSE bist, kannst du gerne mit LFS experimentieren. Du wirst erschrocken sein, wie wenig man mit der fertigen Kommandozeile wirklich tun kann. Da muß wirklich jeder kleinste Scheiß mühsam extra installiert werden. Vielleicht sind ping und traceroute schon in den Netzutilities mit drin, bei netstat hätte ich schon meine Zweifel, und so schlichte Dinge wie telnet oder ssh sind garantiert Sonderwünsche, deren Komponenten extra heruntergeladen und kompiliert werden wollen. Allein PHP mit der GDLib zum Laufen zu kriegen ist bei mir eine recht elende Bastelei gewesen (gdlib war zu dem Zeitpunkt noch nicht mit PHP gebundelt und mußte erst mühsam und mit viel googlen dazu überredet werden, als dynamisches Modul zu entstehen - von den ganzen für die gdlib notwendigen Bibliotheken mal abgesehen).

              Wenn es dir darum geht, SuSE durch ein besseres Linux zu ersetzen: Nimm Gentoo. :)

              Danke für den Tipp. Der Grund warum ich das machen wollte ist, dass ich Linux besser verstehen lernen wollte. Immer wieder musste ich mich bei SuSE oder RH ärgern, warum dieses oder jenes Programm immer so wackelig daherkommt, und der Sound hier funktioniert, aber dort nicht, wo welcher Systemordner bzw Systemkonfigurationsdatei ist usw usw. Auf Selflinux ist es zwar relativ gut erklärt, aber wenn ich mir das alles durchlese, merke ich mir vielleicht die Hälfte, und ich dachte, wenn ich selbst zusammenstellen muss, geht es schneller in Fleisch und Blut über.
              Ich glaube ich probiere wirklich zuerst mal Gentoo aus. Desweiteren bin ich ja in Linux noch nicht so erfahren, dass ich bei auftretenden Schwierigkeiten LFS zum Laufen kriege.

              Markus Trusk.

          2. Hallo!

            Am liebsten wäre es mir, wenn ich LFS nur in einem eigenen Verzeichnis erstellen könnte, dass auf der selben Partition wie SuSE ist.

            Was willst Du denn am Ende haben? Willst Du beim booten auswählen können welches Linux/Windows Du starten willst? Dann geht es nicht, denn dann braucht jedes System seine eigene(n) Partition(en).

            Weißt du zufällig, ob das vielleicht so funktionieren könnte?

            Man kann Linux in einem Unterverzeichnis liegen haben, und dann per chroot in diese Linux-Umgebung wechseln. Das macht man z.B. während einer Gentoo-Installation so, LFS habe ich noch nichts mit zu tun gehabt, wird aber vermutlich ein ähnlich ablaufen, nur noch ne Ecke komplizierter ;-)
            Aber das wäre für ich keine Lösung, denn dann müsstest Du imer erst Suse booten, und dann in der shell per chroot LFS laden.

            Inwieweit die mit XP kompatibel sind, kann ich dir aber nicht sagen, und dafür auch keine Garantie übernehmen. Ich erwähnte ja schon, dass wichtige Daten nicht bei der ersten Installation von LFS auf den Rechner gehören. Eine XP-Partition die du noch booten willst, würde ich mal dazuzählen.

            Ich nehme es zwar nicht auf die leichte Schulter, aber was kann schon schlimmes passieren, wenn ich auf der 2.HD, auf der sich zur Zeit nur SuSE befindet, herumexperimentiere?

            Tja, _das_ hatte ich auch mal gedacht, und leider hatte ich gentoo vorher zig mal immer auf der 1. Platte verschiedener Rechner installiert, und kannte die Befehle fast auswendig, und dann wollte ich es auf meinem Desktop halt auf der 2. Platte installieren. Hab dann aus Versehen den Befehl der das Dateisystem der Gentoo-Bootpartition erstellen sollte an die Windows c:\ Partition geschickt, und schwupp war diese leer, in 3 Sekunden alles was nicht gesichert war im Nirwana, und als Bonbon den Spaß Windows neu zu installieren (wozu ich bis heute nicht gekommen bin ;-) vielleicht war es auch ein Wink des Schicksals)...

            Naja, sowas und ähnliche Dinge können dabei passieren, und eigentlich wusste ich ja was ich tat, ich war "nur" nicht aufmerksam genug.

            Deswegen würde ich, gerade wenn man noch mehr oder weniger experimentiert, sicherheitshalber die Windows-Festplatte während der Installation abklemmen.

            Grüße
            Andreas

            --
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