Hallo.
Vor Gericht; nicht aber im praktischen Berufsleben.
Aber auch da wird es durch das Urteil Verbesserungen geben.
Leider braucht man bei Arbeitgebern der öffentlichen Hand einen sehr langen Atem, und den haben nur wenige. Und ich kann das Verhalten der Arbeitgeber aus deren Sicht ja auch nachvollziehen, denn deren Kosten schnellten ja von heute auf morgen immens in die Höhe.
Funktionierende Märkte kann es nicht geben, wo Bedarfsdeckung das oberste Ziel ist. Und wer will schon stundenlang für einen Notfall durch die Gegend fahren müssen, weil die Krankenhäuser der nähreren Umgebung sich auf die profitablen Zweige spezialisiert haben.
Aber man kann sicher Rahmenbedingungen schaffen, die die Bedarfsdeckung sichern, eine Mindest-Angestelltenzahl für eine Einrichtung mit x Betten vorschreiben und dennoch Spielraum für die Krankenhausleitung lassen, um erfolgsorientiert zu wirtschaften.
Das geschieht ja zum Teil bereits. Dass dies sehr zögerlich wirkt, liegt auch daran, dass sich die Verantwortlichen ihrer Verantwortung für die allgemeine medizinische Versorgung bewusst sind. Und in diesem speziellen Fall bin ich im wahrsten Sinne des Wortes heilfroh, das hier das Tempo hinter der Sicherheit rangiert.
Wie gesagt - entweder, die Zivis sind im Prinzip unnütz - dann gibt es keinen Grund, dafür junge Männer ihrer Lebenszeit zu berauben, dass sie Arbeit leisten, die man ersatzlos streichen kann. Oder aber, die Arbeit ist wichtig und sinnvoll - dann muss vorgeschrieben werden, dass die Patienten Anspruch darauf haben und dass dafür Personal bereitzustellen ist.
Der Wehrersatzdienst kombiniert mehrere Komponenten, von denen die Arbeitskraft nur eine ist. Das Aneignen sozialer Kompetenzen ist ein wichtiger Faktor, der ansonsten wegfiele.
Dass jetzt Stellen gestrichen werden, hat aber wieder mit finanziellen Mängeln zu tun, da sich die Grundlagen der Besoldung geändert haben, ehe die Träger darauf vorbeitet waren.
Was die Sache angeht dass Rahmenbedingungen verläßlich sein sollten sind wir völlig einer Meinung; das darf aber nicht heissen, dass diese für alle Zeit unveränderlich festgeschrieben sind.
Da sind wir uns einig.
Tja, und was soll der Staat Deiner Meinung nach jetzt schlaues machen?
Den vorhandenen Betrieben und den überzeugten Selbständigen oder an der Selbständigkeit interessierten die bürokratischen Hürden aus dem Weg räumen; in Zusammenarbeit oder im Wettbewerb mit den Kammern Informationsveranstaltungen über Chancen und Risiken veranstalten; Darlehen nicht über die Hausbank des Antragstellers vergeben etc.
Dies alles würde zumindest denen helfen, die sich wirklich gern selbständig machen würden, aber an Dingen scheitern, mit denen ihnen schlicht die Erfahrung fehlt.ACK. Wird übrigens schon versucht, ist aber noch nicht weit her damit.
Ja, an Ideen, guten Absichten und Plänen mangelt es sicher nicht. Aber die Bürokratie lähmt sich hier wohl selbst.
Ich weiss ja nicht, woher Du Deine Kenntnisse nimmst, aber ich kenne niemanden, der ohne zwingende Notwendigkeit Leute entlassen würde, aus rein sadistischer Freude.
Oh, so jemanden kenne ich sogar, meinte ich aber natürlich gar nicht.
Die normalerweise fällig Abfindung in Höhe von ca. 3 Monatsgehältern zahlt kein Unternehmen gern.
Daher werden viele Arbeitnehmer auch zu Aufhebungsverträgen genötigt oder die Kündigung wird als Verlegung kaschiert, was für den Arbeitnehmer bedeutet, das er den Job hier verliert, ihn aber fern der Familie wieder bekommen könnte, zu neuen Konditionen natürlich. Beliebt ist natürlich auch das Ausgliedern, aber jetzt schweife ich wirklich ab.
Wo steigen sie denn, die Überschüsse? Und wenn Dir ein paar Unternehmen eingefallen sind, denen es richtig gut geht: Ist das ein Verbrechen, gut am Markt erfolgreich zu sein und für die Investoren und Anteilseigner, diejenigen, die das Eigenkapital bereitstellen und das Risiko mittragen, Gewinne zu erwirtschaften?
Wenn diese Überschüsse zu großen Teilen durch Subventionen, Steuervergünstigungen, Aufträge der öffentlichen Hand, Lobbyismus etc. zustandekommen, muss man auch die Übernahme sozialer Verantwortung erwarten können.
Porsche z.B. geht es gut - die Veröffentlichen aber ihre Zahlen nicht nach den Ami-Regeln.
Das finde ich gut, und Porsche gönne ich diesen Erfolg.
Wenn Dein Konzept erfolgreich wäre, dann könntest Du ja Leute einstellen - darum muss das Konzept gar nicht massentauglich sein, denn es reicht, wenn ein Bruchteil der Leute unternehmerisch tätig wird und der Rest dann angestellt werden kann.
Dann hast du aber wider das System von heute.
Tjaha... mein Reden. In Bayern gibt es immerhin "Wirtschaftskunde" in der Oberstufe. Toll, gelle?
Wenn du einen Knall hörst, bin ich vor Neid geplatzt.
MfG, at