Hallo Thomas,
Nach Allenbacher gibt es bei der Genuszuweisung englischer Lehnwörter u.a. das Prinzip der nächsten lexikalischen Entsprechung (das Shirt, die Jeans [sg.], etc.)
Das finde ich durchaus korrekt und vernünftig, sofern es keine im Wortlaut genaue Entsprechung des englischen Wortes im Deutschen gibt.
z.B. "die E-Mail" von "die elektronische Post" und ich kann (bisher) einigen meinen Kollegen nicht die Unsitte "das E-Mail" zu sagen abgewöhnen ;-)
Mit E-Mail als Wort bin ich ja per se unzufrieden, wir könnten doch im Deutschen auch einfach der E-Brief sagen. Ein Kollektivum in den Plural zu setzen ist schon im Englischen voll daneben, aber da nimmt man es ja nicht so genau (siehe: Visa - Visas, The United States is ...)
Im Deutschen ist das Wort "der Tag" mit einer nicht zu verwechselnden Bedeutung belegt. Deshalb finde ich das man in diesem Fall vom "das Tag" sprechen kann und auch sollte.
Zumindest beim Lesen würde "der Tag" in der HTML-Bedeutung verwirren. Gesprochen [tæg] sähe ich aber kein Problem. Vielleicht sollten wir einfach "der Täg" oder "der Täk" schreiben. Mit "Kekse" (Plural zum Singular "Keks", der aber eigentlich -wenn auch mit Bedeutungswandlung- auf den englischen Plural "cakes" zurückgeht) waren unsere (Ur-)Großeltern da noch viel kreativer.
Gruß Gernot