Hi Daniel,
Wenn man nicht Übersetzer werden will, sollte man die ausländischen Vokabeln möglichst mit Bildern/Vorstellungen/Kontexten verknüpfen, nicht mit Begriffen aus der Muttersprache.
Ok, ich zweifle allerdings daran, dass das funktioniert, wenn man jedes mal das gleiche Bild/Beispiel bekommt.
Das Bild schaut man sich ja nur an, wenn man die Bedeutung nicht weiß. Es kommt darauf an, sich beim Lernen der Wörter darauf zu konzentrieren, welches Bild/Beispiel/Vorstellung sich damit verbindet, etwa indem man eine Kassette/Tondatei mit Pausen einsprachig besprechen lässt, die Wörter nachspricht und dabei an die entsprechenden Dinge/Aktivitäten/begriffe denkt. Manche Lernkonzepte empfehlen dafür besonders entspannt Lernsituationen und bestimmte Musikstücke leise im Hintergrund. Anderen helfen visuelle Vorstellungen eher, etwa indem man als Anfänger Bildkarten ansieht und dazu das Wort spricht.
Außerdem optimiert ein Schüler natürlich bezüglich der Note im Vokabeltest und nicht bezüglich eines nicht gemessenen Sprachverständnisses und da dürfte auf Begriffe abbilden sehr effizient sein ;-)
Es ist völlig uneffizient. Allerdings habe ich keinerlei Erfahrungen mit Fremdsprachenunterricht mit Schülern, ich habe immer nur mit Studenten und Postgraduierten gearbeitet, die klare Zielvorstellungen hatten.
Aus eigener Lernerfahrung weiß ich aber, dass ich mir Wörter und Wortfelder besonders eingeprägt habe, die in interessanten Kontexten präsentiert wurden. So erinnere ich mich noch wortgenau an einige Songs, die ich vor 15 Jahren im Italienisch-Unterricht gehört habe. Auch Dialoge aus fremdsprachigen Filmen, die man sich mehrfach ansieht, prägen sich sehr stark ein.
Zum Thema Schule sei gesagt, dass ich als Schüler auch einen albern hohen Lernwiderstand hatte. Heute scheint sich das noch gesteigert zu haben, zumindest kommt es mir oft so vor, als gelte es einigen Schülern als eine Schande, wirklich zielstrebig eine Fremdsprache zu lernen. Eine vielleicht notwendige Verpeilung, die ich zum Teil darauf zurückführe, dass heute viele Jugendliche viel länger die Schulbank drücken als es ihren Interessen und Fähigkeiten entspricht, etwa weil sie keine Lehrstelle finden oder weil ihre Eltern meinen, ohne hohen Schulabschluss könne man im Leben nichts erreichen.
Schade ist es dennoch, denn der Fremdsprachenunterricht ist in Deutschland wirklich relativ gut, und es ist doch eine einmalige Chance, zwei Fremdsprachen gut zu beherrschen. Heute bin ich jedenfalls froh, dass ich Bücher auf Englisch oder Französisch fast genauso gut lesen kann wie auf Deutsch. Im Computerbereich hätte ich mir das bisschen Wissen, über das ich verfüge, nicht ohne Englischkenntnisse erwerben können. Als ich anfing, mich damit zu beschäftigen, gab es kaum gute Quellen auf Deutsch.
Viele Grüße
Mathias Bigge