josef: Menschenfreundlichkeit

Tach alle
Weil ich für einen Schüler, der dringend was an seinen Vokabelkenntnissen tun sollte, auf der Suche nach einem Vokabeltrainer war, stieß ich auf diesen Link:

http://www.karteikartentrainer.de/

herzerweichend in Zeiten von "Me, myself and I" und "Heuschreckenideologie" fand ich dann aber vor allem das hier. Vor allem den letzten Absatz:

http://www.martin-buchholz-online.de/softwareindex2.html

Man kann dieses Posting eventuell als Werbung betrachten. Aber ich denke, Werbung für eine Sache, die nach meiner Ansicht relativ selbstlos vorgetragen wird, verdient eine gewisse Beachtung.

Gruß Josef

PS: Die Funktionalität und Lerneffizienz werde ich noch austesten.

  1. Hi Josef,

    herzerweichend in Zeiten von "Me, myself and I" und "Heuschreckenideologie" fand ich dann aber vor allem das hier. Vor allem den letzten Absatz:

    ich bin wohl noch nicht ganz wach: Welchen Absatz meinst du?

    PS: Die Funktionalität und Lerneffizienz werde ich noch austesten.

    Gerade in Bezug auf Lerneffizienz empfiehlt sich ein Blick auf die Birkenbihl-Methode (PDF, ca. 54 kB). Diese Methode kommt ohne stumpfes Vokabel-Pauken aus und setzt auf intelligentes Lernen und Begreifen.

    Ich werde mir diesen Karteikasten trotzdem mal ansehen, es gibt ja so einige bereits fertige Themen dazu. Wobei oftmals ein verstehendes Lernen besser und dauerhafter ist als ein auswendig lernendes, SELFTHTML heißt ja schließlich auch "die Energie des Verstehens" und nicht "die Energie des Auswendiglernens" ;)

    Schönen Sonntag noch!
    O'Brien

    --
    Frank und Buster: "Heya, wir sind hier um zu helfen!"
    1. Aber hallo,

      herzerweichend in Zeiten von "Me, myself and I" und "Heuschreckenideologie" fand ich dann aber vor allem das hier. Vor allem den letzten Absatz:

      ich bin wohl noch nicht ganz wach: Welchen Absatz meinst du?

      Vermutlich den letzten auf dieser Seite (da fuehrt "Gibt's das alles umsonst?" hin):

      "Grundsätzlich gilt, dass jeder den gleich guten Support bekommt. Wer also keinen Euro über hat, keine Bücher liest und sich nicht für die Werbepartner auf meiner Seite interessiert, der muss nicht fürchten, keine Hilfe bei Fragen mehr zu bekommen! Wer mich unterstützen will tut das, um meine Arbeit anzuerkennen und nicht um sie zu bezahlen."

      Sowas passiert halt wenn man mit Frames arbeitet und daher beim Seitenwechsel die URL sich nicht aendert...

      Schönen Sonntag noch!

      Dito.

      --
      Und wech, den Sonntag geniessen,
      Armin
    2. Hallo O'Brien,

      Gerade in Bezug auf Lerneffizienz empfiehlt sich ein Blick auf die Birkenbihl-Methode (PDF, ca. 54 kB). Diese Methode kommt ohne stumpfes Vokabel-Pauken aus und setzt auf intelligentes Lernen und Begreifen.

      immer noch fleissig am Missionieren? ;-)

      Bei diesem gehirngerechten Lernen (abgeschrieben bei Gerhard Roth) fehlt mir einfach die logische Begründung, was am Vokabel lernen den überhaupt gehirngerecht sein soll. Neuronale Netze basieren nicht auf simplen Verknüfungen von Begriffen.

      Niklas Luhmanns Vorwurf an die Pädagogik, sie mache aus Menschen triviale Maschinen, ist dir bekannt? Betrachte mich deshalb aber bitte nicht als Missionar für Luhmann, sein Gedanke ist aber überlegenswert.

      Beste Grüsse
      Richard

      1. Hi Richard,

        Gerade in Bezug auf Lerneffizienz empfiehlt sich ein Blick auf die Birkenbihl-Methode (PDF, ca. 54 kB). Diese Methode kommt ohne stumpfes Vokabel-Pauken aus und setzt auf intelligentes Lernen und Begreifen.

        immer noch fleissig am Missionieren? ;-)

        du vergisst aber auch gar nichts! ;)

        Und wenn schon einer fragt und den Begriff Effizienz benutzt, bietet es sich doch an, oder? Habe gerade im Archiv herausgefunden, dass ich den Link schon einmal gepostet hatte. Deinen damaligen Beitrag bezüglich der von Frau Birkenbihl gelehrten Fragetechnik kann ich immer noch nicht nachvollziehen, aber das ist eine andere Sache.

        Bei diesem gehirngerechten Lernen (abgeschrieben bei Gerhard Roth)

        Ist es das? Ich kenne den guten Mann nicht, habe nur mal gerade in der Wikipedia nachgeschaut; ich nehme an, du meinst den Biologen und nicht den Politiker. ;)

        fehlt mir einfach die logische Begründung, was am Vokabel lernen den überhaupt gehirngerecht sein soll. Neuronale Netze basieren nicht auf simplen Verknüfungen von Begriffen.

        Damit meinst du jetzt nicht mich, oder? Ich sagte doch gerade, dass das übliche Vokabel-Pauken stumpfsinnig ist. Und gehirn-gerecht ist es schon mal gar nicht (und dies sicher nicht nur nach den Aussagen von Frau Birkenbihl).

        Niklas Luhmanns Vorwurf an die Pädagogik, sie mache aus Menschen triviale Maschinen, ist dir bekannt? Betrachte mich deshalb aber bitte nicht als Missionar für Luhmann, sein Gedanke ist aber überlegenswert.

        Das ist mal wieder ein interessanter Einwurf von dir, ich habe mich mit Herrn Luhmann bisher nicht beschäftigt (kannst du mir einen einführenden Buchtitel von ihm empfehlen?). Dabei ist er ganz in meiner Nähe gestorben, wie ich eben herausfand. Ich verstehe allerdings mal wieder nicht den Bezug zu dem von mir gesagten oder den Methoden von Frau Birkenbihl. Inwiefern macht deiner Meinung nach begreifendes, verstehendes Lernen aus dem Menschen eine Maschine?

        Schönen Sonntag noch!
        O'Brien

        --
        Frank und Buster: "Heya, wir sind hier um zu helfen!"
        1. Hallo O'Brien,

          du vergisst aber auch gar nichts! ;)

          dafür verzeihe ich viel, am liebsten die eigenen Fehler, aber nicht nur ;-)

          Und wenn schon einer fragt und den Begriff Effizienz benutzt, bietet es sich doch an, oder?

          Hälst du die Birkenbihl-Methode für besonders effizient? Gibt es dafür irgendwelche Belege?

          Deinen damaligen Beitrag bezüglich der von Frau Birkenbihl gelehrten Fragetechnik kann ich immer noch nicht nachvollziehen, aber das ist eine andere Sache.

          Wenn du einmal mit dem Ernst des Lebens konfrontiert wirst und dir in einer wichtigen Verhaldlung der Gesprächspartner auf eine gestellte Frage in dieser Art antwortet: "Ach ... Sie haben das Seminar von Vera Birkenbihl besucht? Dann sollten Sie jetzt wieder wie ein normaler Mensch reden, oder glauben Sie im Ernst, Sie könnten mich mit diesen billigen Tricks übertölpeln?" dann wirst du verstehen, was ich meine.

          Bei diesem gehirngerechten Lernen (abgeschrieben bei Gerhard Roth)
          Ist es das? Ich kenne den guten Mann nicht, habe nur mal gerade in der Wikipedia nachgeschaut; ich nehme an, du meinst den Biologen und nicht den Politiker. ;)

          Ja, ich meine den Biologen von der Uni Bremen. Das Abgeschrieben bezieht sich aber nicht auf den von dir verlinkten Artikel, sondern auf Vera Birkenbihls Ausführungen über gehirngerechtes Lernen im Allgemeinen, dabei zitiert sie ihn auch.

          fehlt mir einfach die logische Begründung, was am Vokabel lernen den überhaupt gehirngerecht sein soll. Neuronale Netze basieren nicht auf simplen Verknüfungen von Begriffen.
          Damit meinst du jetzt nicht mich, oder? Ich sagte doch gerade, dass das übliche Vokabel-Pauken stumpfsinnig ist. Und gehirn-gerecht ist es schon mal gar nicht (und dies sicher nicht nur nach den Aussagen von Frau Birkenbihl).

          Eine Wort-für-Wort-Übersetzung ist ja doch wohl die extremste (um nicht zu sagen die perverseste) Form des Vokabellernens. Wieviele Wort-für-Wort-Übersetzungen sind denn erforderlich, um das Bedeutungsfeld eines einzelnen Begriffs zu erfassen? Da ist denn doch das schlichte Pauken von Vokabeln effektiver.

          Das ist mal wieder ein interessanter Einwurf von dir, ich habe mich mit Herrn Luhmann bisher nicht beschäftigt (kannst du mir einen einführenden Buchtitel von ihm empfehlen?).

          Niklas Luhmann hat sich nicht damit aufgehalten, eine Einführung zu schreiben, dafür jede Menge Ausführungen. ;-)
          Zu den pädagogischen Ausführungen kann dir Mathias Bigge sicher genauere Quellen nennen. Ansonsten könntest du gleich mit dem abschliessenden Werk "Die Gesellschaft der Gesellschaft" (Suhrkamp Taschenbuch, 1164 Seiten) beginnen, da gibt er selbst Hinweise auf die früheren Arbeiten. Eine Alternative wäre einfach mal unter dem Stichwort "Luhmann" zu suchen, da findest du mehr als du bis Neujahr lesen kannst. ;-)

          Ich verstehe allerdings mal wieder nicht den Bezug zu dem von mir gesagten oder den Methoden von Frau Birkenbihl. Inwiefern macht deiner Meinung nach begreifendes, verstehendes Lernen aus dem Menschen eine Maschine?

          Heinz von Foerster (auch zur Lektüre empfohlen) unterscheidet zwischen trivialen und nicht-trivialen Maschinen und darauf bezieht sich dann Luhmann. Eigentlich ist der Mensch keine triviale Maschine, wird aber laut Luhmann in der Schule dazu gemacht. Eine typische triviale Maschine ist zum Beispiel ein simpler Vokabeltrainer. Die Frage ist nun, ob durch das Lernen mit dieser trivialen Maschine auch der Mensch trivialisiert wird, was Luhmann offenbar bejaht, ich aber entschieden verneine.

          Beste grüsse
          Richard

          1. Hi Richard,

            Heinz von Foerster (auch zur Lektüre empfohlen) unterscheidet zwischen trivialen und nicht-trivialen Maschinen und darauf bezieht sich dann Luhmann. Eigentlich ist der Mensch keine triviale Maschine, wird aber laut Luhmann in der Schule dazu gemacht. Eine typische triviale Maschine ist zum Beispiel ein simpler Vokabeltrainer. Die Frage ist nun, ob durch das Lernen mit dieser trivialen Maschine auch der Mensch trivialisiert wird, was Luhmann offenbar bejaht, ich aber entschieden verneine.

            Er lernt eher so zu tun, als ob er eine Trivialmaschine sei, bereitwilliges Rädchen in beliebiger Maschinerie, um es populär zu formulieren, d.h. ein Wesen, das auf bestimmte Inputs verlässliche Outputs returniert, obwohl der Mensch durch die eingebauten Reflexionsschleifen dazu neigt, überraschende Outputs zu liefern. Dass man als Lehrer immer mehr gezwungen ist, etwa in formalen Tests so zu tun, als gebe es auf jede Frage eine vorhersagbare richtige Antwort, die man schon kennt, trivialisiert die Unterrichtsinhalte, zum Teil bis zur Unerträglichkeit.

            Was weiß ich über einen Text, wenn ich ihn korrekt als Kurzgeschichte bestimmen und einige angeblich immer gültige Eigenschaften nennen kann? Werde ich ein guter Arzt, wenn ich das passende Mittel zum exotischen Wurmbefall auswendig hersagen kann? Es lbe der multiple choice....

            Viele Grüße
            Mathias Bigge

          2. Hi Richard,

            Und wenn schon einer fragt und den Begriff Effizienz benutzt, bietet es sich doch an, oder?
            Hälst du die Birkenbihl-Methode für besonders effizient? Gibt es dafür irgendwelche Belege?

            meine persönlichen Belege lassen aufgrund Diplomarbeitsstresses noch immer auf sich warten. Es liegt sozusagen noch immer nur herum, mein Chinesisch.

            Wenn du einmal mit dem Ernst des Lebens konfrontiert wirst und dir in einer wichtigen Verhaldlung der Gesprächspartner auf eine gestellte Frage in dieser Art antwortet: "Ach ... Sie haben das Seminar von Vera Birkenbihl besucht? Dann sollten Sie jetzt wieder wie ein normaler Mensch reden, oder glauben Sie im Ernst, Sie könnten mich mit diesen billigen Tricks übertölpeln?" dann wirst du verstehen, was ich meine.

            OK, an dem Punkt bin ich noch nicht, zugegebnermaßen. Das klingt so, als sei dir so etwas passiert. Würdest du mir (vielleicht beim nächsten SELF-Treffen) davon berichten, oder zähle ich auch dann zu der in deinem anderen Posting genannten Öffentlichkeit?

            Zu den pädagogischen Ausführungen kann dir Mathias Bigge sicher genauere Quellen nennen.

            Yep, sind angekommen ;)

            Ansonsten könntest du gleich mit dem abschliessenden Werk "Die Gesellschaft der Gesellschaft" (Suhrkamp Taschenbuch, 1164 Seiten) beginnen, da gibt er selbst Hinweise auf die früheren Arbeiten.

            Ich schaue mal, ob ich es in der Bibliothek bekommen kann, danke!

            Eine Alternative wäre einfach mal unter dem Stichwort "Luhmann" zu suchen, da findest du mehr als du bis Neujahr lesen kannst. ;-)

            _Das_ ist ja eben das Problem, darum hatte ich ja nachgefragt ...

            Schönen Sonntag noch!
            O'Brien

            --
            Frank und Buster: "Heya, wir sind hier um zu helfen!"
      2. Hi Richard,

        die Birkenbihl-Methode
        Bei diesem gehirngerechten Lernen (abgeschrieben bei Gerhard Roth) fehlt mir einfach die logische Begründung, was am Vokabel lernen den überhaupt gehirngerecht sein soll. Neuronale Netze basieren nicht auf simplen Verknüfungen von Begriffen.

        Es kommt hinzu, dass dort Binsenweisheiten der Sprachlehrforschung als niegelnagelneue Erkenntnisse verkauft werden. Welcher Englischlehrer lässt seine Schüler das Wort "knife" lernen in einer Aussprache, die dem deutschen Schriftbild enspricht. Der müsste ja einen dicken Nagel im Kopf haben...

        Niklas Luhmanns Vorwurf an die Pädagogik, sie mache aus Menschen triviale Maschinen, ist dir bekannt? Betrachte mich deshalb aber bitte nicht als Missionar für Luhmann, sein Gedanke ist aber überlegenswert.

        Schlau isser, der Luhmann, die Schriften zur Pädagogik enthalten auf jeden Fall eine Menge treffenderer Kritik am Schulsystem als die ganzen Birkenbiehl-Weisheiten. Positiv zur Verbesserung leistet er allerdings wenig, der gute Bielefelder [tm]

        Viele Grüße
        Mathias Bigge

        1. Hi Mathias,

          die Birkenbihl-Methode
          Bei diesem gehirngerechten Lernen (abgeschrieben bei Gerhard Roth) fehlt mir einfach die logische Begründung, was am Vokabel lernen den überhaupt gehirngerecht sein soll. Neuronale Netze basieren nicht auf simplen Verknüfungen von Begriffen.
          Es kommt hinzu, dass dort Binsenweisheiten der Sprachlehrforschung als niegelnagelneue Erkenntnisse verkauft werden. Welcher Englischlehrer lässt seine Schüler das Wort "knife" lernen in einer Aussprache, die dem deutschen Schriftbild enspricht.

          ich habe kein Problem damit, mit dir unterschiedlicher Meinung zu sein. Dennoch wüsste ich gerne, _wer_ denn das Wort "knife" in einer Aussprache lernen lässt, die dem deutschen Schriftbild enspricht. Sorry, aber da kenne ich niemanden.

          Niklas Luhmanns Vorwurf an die Pädagogik, sie mache aus Menschen triviale Maschinen, ist dir bekannt? Betrachte mich deshalb aber bitte nicht als Missionar für Luhmann, sein Gedanke ist aber überlegenswert.
          Schlau isser, der Luhmann, die Schriften zur Pädagogik enthalten auf jeden Fall eine Menge treffenderer Kritik am Schulsystem als die ganzen Birkenbiehl-Weisheiten.

          Wie schon in meinem an Richard gerichteten Posting auch an dich die Frage: Kannst du mir Literatur empfehlen, die zum Einstieg in seine Theorien geeignet ist? Ich bin immer offen für Neues und schaue mich immer wieder gerne bei verschiedenen Autoren um (sofern mein Studium mir da Zeit für lässt).

          Positiv zur Verbesserung leistet er allerdings wenig, der gute Bielefelder [tm]

          Das sollte ihm auch schwerfallen, ist er doch seit dem 6.11.1998 nicht mehr unter uns; bzw. genau genommen ist er's doch. ;)

          Schönen Sonntag noch!
          O'Brien

          --
          Frank und Buster: "Heya, wir sind hier um zu helfen!"
          1. Moin,

            ich habe kein Problem damit, mit dir unterschiedlicher Meinung zu sein. Dennoch wüsste ich gerne, _wer_ denn das Wort "knife" in einer Aussprache lernen lässt, die dem deutschen Schriftbild enspricht. Sorry, aber da kenne ich niemanden.

            Das muss man auch nicht tun. Ich glaube nicht mal, dass es sich überhindert verhindern lässt, dass deutsche Muttersprachler in einem typischen Sprachunterricht in der Schule eine ganze Zeit lang englische (oder französische ...) Vokabeln "doppelgleisig" lernen. Sie lernen die Schreibweise (und simulieren dabei die deutsche Aussprache) und "daneben" die Aussprache. Erst mit zunehmender Aneignung (Verinnerlichung) der Sprache verliert sich das wohl nach und nach. Bei mir war das z.B. der Zeitpunkt, wo ich - während eines englischsprachigen Seminars (die Hälfte der Teilnehmer kam aus Reading bei London) - erstmals auf Englisch träumte. Das mir das im italienischen, das ich gerade lerne, mal passiert, wage ich im Moment noch nicht einmal zu träumen :-)
            Würde der Unterricht zunächst rein mündlich ablaufen, wäre der Lernprozess sicher anders.

            Ich sehe das aber alles ziemlich locker :-) Denn ich bin mir ziemlich sicher, dass die Evolution unsere Fähigkeit zu lernen so hinreichend geprägt hat, dass sie selbst das deutsche Schulsystem überlebt.

            Kannst du mir Literatur empfehlen, die zum Einstieg in seine Theorien geeignet ist?

            Ich habe mal "Einführung in die Systemtheorie" gelesen und kaum ein Wort verstanden :-) Diese Zustand nach dem Lesen soll ein guter Hinweis darauf sein, dass es sich um ein zentrales Werk von Luhmann handelt :-)

            der gute Bielefelder [tm]

            Ah, das wusste ich nicht, das erklärt bestimmt vieles :-)

            Viele Grüße

            Swen Wacker

            1. Hi Swen,

              Würde der Unterricht zunächst rein mündlich ablaufen, wäre der Lernprozess sicher anders.

              Man würde dann nicht lernen, in der fremden Sprache zu schreiben. Auch mit der Grammatik gäbe es bei vielen Sprachen Probleme, obwohl es ja durchaus Menschen gibt, die mehrere Sprachen sprechen und kein Wort schreiben können, halte ich das nicht für einen wünschenswerten Zustand, vor allem, wenn er sich auf die Muttersprache bezieht...

              Ich sehe das aber alles ziemlich locker :-) Denn ich bin mir ziemlich sicher, dass die Evolution unsere Fähigkeit zu lernen so hinreichend geprägt hat, dass sie selbst das deutsche Schulsystem überlebt.

              Die Gattung homo sapiens ist sicher durch andere Dinge gefährdet als durch das deutsche Schulsystem, auch hier scheint das Überleben gesichert, zumindest, wenn man es schafft, den Hartz-Antrag auszufüllen. Die Grüße an Clement nicht vergessen!

              Kannst du mir Literatur empfehlen, die zum Einstieg in seine Theorien geeignet ist?
              Ich habe mal "Einführung in die Systemtheorie" gelesen und kaum ein Wort verstanden :-) Diese Zustand nach dem Lesen soll ein guter Hinweis darauf sein, dass es sich um ein zentrales Werk von Luhmann handelt :-)

              *g*

              der gute Bielefelder [tm]
              Ah, das wusste ich nicht, das erklärt bestimmt vieles :-)

              Ebend.

              Viele Grüße
              Mathias Bigge

            2. Hi Swen,

              Sie lernen die Schreibweise (und simulieren dabei die deutsche Aussprache) und "daneben" die Aussprache. Erst mit zunehmender Aneignung (Verinnerlichung) der Sprache verliert sich das wohl nach und nach.

              da ist meiner Meinung nach ein grundsätzlich sinnvoller Punkt bei der Birkenbihl-Methode das oft wiederholte - erst aktive, dann soz. nebenbei laufende, passive - Hören des zu lernenden Textes in der Zielsprache, und zwar von Muttersprachlern gesprochen. Dabei prägen sich Satzbau, -Melodie und jeweiliger Wortklang ein, und zwar _richtig_. In der Schule hatte ich im Englischunterricht 28 mehr oder weniger richtig aussprechende Mitschüler, 2 von "der Ostküste" (*graus*) und einen Lehrer, der auch kein "native speaker" war. Dass dabei nicht viel rumkommen kann bez. korrekter Aussprache, erscheint mir einleuchtend.

              Bei mir war das z.B. der Zeitpunkt, wo ich - während eines englischsprachigen Seminars (die Hälfte der Teilnehmer kam aus Reading bei London) - erstmals auf Englisch träumte. Das mir das im italienischen, das ich gerade lerne, mal passiert, wage ich im Moment noch nicht einmal zu träumen :-)

              Ich habe vor einiger Zeit mal wieder auf Englisch geträumt, nachdem ich einige DVDs im Originalton und mit englischen Untertiteln gesehen habe. Ich finde, das hilft ganz ungemein, und macht nebenbei bemerkt viel mehr Spaß als die ewig gleichen Synchronstimmen bei völlig unterschiedlichen Charakteren zu hören ... Falls du Trekkie sein solltest: Die DVDs haben auch italienischen Ton und Untertitel - wobei im Gegensatz zum Englischen die Untertitel nicht wirklich zum gesprochen Text passen.

              Ich habe mal "Einführung in die Systemtheorie" gelesen und kaum ein Wort verstanden :-) Diese Zustand nach dem Lesen soll ein guter Hinweis darauf sein, dass es sich um ein zentrales Werk von Luhmann handelt :-)

              Ich kenne bisher nur die Systemtheorie von Unbehauen, das ist so eine Art Systemtheoretiker-Bibel - allerdings wohl eher im Bereich Regelungstechnik ...

              der gute Bielefelder [tm]

              Ah, das wusste ich nicht, das erklärt bestimmt vieles :-)

              Weil's Bielefeld gar nicht gibt?

              Schönen Sonntag noch!
              O'Brien

              --
              Frank und Buster: "Heya, wir sind hier um zu helfen!"
          2. Hi O'Brien,

            ich habe kein Problem damit, mit dir unterschiedlicher Meinung zu sein. Dennoch wüsste ich gerne, _wer_ denn das Wort "knife" in einer Aussprache lernen lässt, die dem deutschen Schriftbild enspricht. Sorry, aber da kenne ich niemanden.

            Ich auch nicht, aber auf der ersten tollen Birkenbiehl Seite, die dort verlinkt war, wird dies in Punkt eins behauptet...

            Wie schon in meinem an Richard gerichteten Posting auch an dich die Frage: Kannst du mir Literatur empfehlen, die zum Einstieg in seine Theorien geeignet ist?

            Zur Pädagogik: "Schriften zur Pädagogik" oder "Das Erziehungssystem der Gesellschaft".

            allgemein: "Liebe als Passion"

            Man muss allerdings etwas Geduld mitbringen, um sich in die relativ sperrige Systemtheorie einzulesen. Vielleicht führst Du Dir vorher einen Lexikon- oder Übersichtsartikel zu Gemüte.

            Das Hauptwerk "Soziale System" ist ohne sozialwissenschaftliche Grundkenntnisse kaum zu verstehen.

            Das sollte ihm auch schwerfallen, ist er doch seit dem 6.11.1998 nicht mehr unter uns; bzw. genau genommen ist er's doch. ;)

            Im Moment gerade. Es gibt so eine schöne Geschichte von Arno Schmidt, in der die Dichter erst dann in die ewige Seligkeit eingehen können, wenn sich niemand mehr für ihre Werke interessiert....

            Eine der dümmsten politischen Debatten der Gegenwart ist die um das Bildungssystem, das kann ich Dir als Praktiker sagen. Vor allem die Grundidee, den Unterricht durch immer mehr Vorgaben und Regelungen zu verbessern ist der schönste Unfug.

            Luhmann zeigt Grundprobleme der Pädagogik auf und zeigt wie schwer es ist, daran etwas zu verändern und warum. Alle träumen von einer offeneren Schule, die die Kinder und jungen Erwachsenen besser fördert, aber auch als engagierter Pädagoge läuft man da jeden Tag gegen Mauern.

            Ein simples Beispiel: Wenn ich privat eine Fortbildung buchen müsste, um eine Fremdsprache zu lernen, und der Veranstalter würde mir mitteilen, in seinen herrlichen Kursen säßen jeweils ca. 30 Leute mit unterschiedlichem Kenntnisstand, Unterricht wäre an drei Tagen in der Woche jeweils 45 Minuten, was meinst Du, wie sehr ich mich für seine tollen organisatorischen Ideen interessieren würde? In der Schule ist das "voll normal"...

            Viele Grüße
            Mathias Bigge

            1. Hi Mathias,

              ich habe kein Problem damit, mit dir unterschiedlicher Meinung zu sein. Dennoch wüsste ich gerne, _wer_ denn das Wort "knife" in einer Aussprache lernen lässt, die dem deutschen Schriftbild enspricht. Sorry, aber da kenne ich niemanden.
              Ich auch nicht, aber auf der ersten tollen Birkenbiehl Seite, die dort verlinkt war, wird dies in Punkt eins behauptet...

              ah, Missverständnis aufgeklärt. Ich hatte es so verstanden, dass du den genannten Punkt der Birkenbihl-Methode zuschriebst.

              [...]

              Danke für die Literaturempfehlungen!

              Eine der dümmsten politischen Debatten der Gegenwart ist die um das Bildungssystem, das kann ich Dir als Praktiker sagen.

              Wäre ich pingelig, würde ich jetzt schreiben: Woher weißt du, dass _ich_ Praktiker bin? ;)

              Ein simples Beispiel: Wenn ich privat eine Fortbildung buchen müsste, um eine Fremdsprache zu lernen, und der Veranstalter würde mir mitteilen, in seinen herrlichen Kursen säßen jeweils ca. 30 Leute mit unterschiedlichem Kenntnisstand, Unterricht wäre an drei Tagen in der Woche jeweils 45 Minuten, was meinst Du, wie sehr ich mich für seine tollen organisatorischen Ideen interessieren würde? In der Schule ist das "voll normal"...

              ... und soll dadurch verbessert weden, dass die Kinder alle früher eingeschult werden, haha. Unabhängig voneinander habe ich kürzlich in zwei Dokumentationssendungen gehört, dass die einzuschulenden Kinder bezüglich ihrer geistigen Reife im Schnitt eine Bandbreite von ca. 5 Jahren abdecken, d.h. die einen sind quasi erst 3 1/2, die anderen dagegen bereits 8 1/2 Jahre alt. Das kann doch gar nicht gut funktionieren, wenn die alle den gleichen Lernstoff in der gleichen Zeit lernen müssen. Und da hilft dann auch die frühere Einschulung _für alle_ nichts. Oder?

              Schönen Sonntag noch!
              O'Brien

              --
              Frank und Buster: "Heya, wir sind hier um zu helfen!"
              1. Hi O'Brien,

                ... und soll dadurch verbessert weden, dass die Kinder alle früher eingeschult werden, haha. Unabhängig voneinander habe ich kürzlich in zwei Dokumentationssendungen gehört, dass die einzuschulenden Kinder bezüglich ihrer geistigen Reife im Schnitt eine Bandbreite von ca. 5 Jahren abdecken, d.h. die einen sind quasi erst 3 1/2, die anderen dagegen bereits 8 1/2 Jahre alt. Das kann doch gar nicht gut funktionieren, wenn die alle den gleichen Lernstoff in der gleichen Zeit lernen müssen. Und da hilft dann auch die frühere Einschulung _für alle_ nichts. Oder?

                Die frühere Einschulung hat schon längst begonnen. Immer mehr Eltern schicken ihre Kinder schon mit 5 zur Schule. Der große Abstand zwischen den Kindern bleibt natürlich bei jedem Einschulungsalter bestehen, es gibt aber durchaus auch Argumente für eine spätere Einschulung. Die Waldorf-Leute verweisen etwa darauf, dass ein Alter von 7 aufgrund bestimmter körperlicher Veränderungen ideal sein, was mich zum Teil überzeugt.

                Der große Riss zwischen den Kindern, die heute in der Schule zusammenkommen, hat aber auch gesellschaftliche Ursachen. Da treffen "optimal" geförderte Kinder auf Migrantenkinder mit begrenzten Deutschkenntnissen oder Kinder aus sozial schwierigen Familien. Dadurch entwickelt sich eine extreme Bandbreite an Wissen und Verhaltensmustern. In der ersten Klasse meiner Tochter konnten 4 Kinder bereits lesen und schreiben, andere hatten Sprachprobleme. Es wird sich zeigen, wie sich das alles zusammenfindet.

                Viele Grüße
                Mathias Bigge

        2. Hallo Mathias,

          die Birkenbihl-Methode
          Bei diesem gehirngerechten Lernen (abgeschrieben bei Gerhard Roth) fehlt mir einfach die logische Begründung, was am Vokabel lernen den überhaupt gehirngerecht sein soll. Neuronale Netze basieren nicht auf simplen Verknüfungen von Begriffen.
          Es kommt hinzu, dass dort Binsenweisheiten der Sprachlehrforschung als niegelnagelneue Erkenntnisse verkauft werden. Welcher Englischlehrer lässt seine Schüler das Wort "knife" lernen in einer Aussprache, die dem deutschen Schriftbild enspricht. Der müsste ja einen dicken Nagel im Kopf haben...

          Mit der Birkenbihl-Methode verbinde ich nicht nur den verlinkten Artikel über das Sprachenlernen. Insbesondere bezieht sich auch mein Hinweis auf Gerhard Roth und das gehirngerechte Lernen auf die weiteren Aktivitäten von Vera Birkenbihl. Für mich gibt es aber zwingende Gründe, mich dazu nicht öffentlich zu äussern.

          Was diese Sprach-Geschichte betrifft, hast du meines Erachtens den entscheidenden Punkt angesprochen. Ein Schriftzug kann bestenfalls von Typographen als Bild gedacht werden, normalerweise aber wird daraus eine Lautfolge. Der Schriftzug "Löffel" ist für das Gehirn etwas völlig anderes als das Bild eines Löffels, weil es in verschiedenen Gehirnzentren verarbeitet wird. Das bedeutet aber, dass in dem Moment, in dem Schriftzüge gezeigt werden, auch in Lauten und nicht in Bildern gedacht wird. Eine Wort-zu-Wort-Übersetzung ist ohne Vorstellung einer Aussprache nicht möglich, was aber doch die Birkenbihl-Methode voraussetzen würde. Bekanntlich ist es für die meisten Menschen fast unmöglich und erfordert enormes Training, Texte zu lesen ohne sie gedanklich auszusprechen.

          Schlau isser, der Luhmann, die Schriften zur Pädagogik enthalten auf jeden Fall eine Menge treffenderer Kritik am Schulsystem als die ganzen Birkenbiehl-Weisheiten.

          Wie würde Marx sagen? Die Soziologen haben die Schule nur verschieden interpretiert, es kömmt aber darauf an, sie zu verändern.

          Positiv zur Verbesserung leistet er allerdings wenig, der gute Bielefelder [tm]

          Das überlässt er den Dortmundern, die sind schliesslich existent. ;-)

          Beste Grüsse
          Richard

          1. 你好 Richard,

            Was diese Sprach-Geschichte betrifft, hast du meines Erachtens den
            entscheidenden Punkt angesprochen. Ein Schriftzug kann bestenfalls von
            Typographen als Bild gedacht werden, normalerweise aber wird daraus eine
            Lautfolge.

            Nun, zuerst mal gilt das sicher nicht für alle Sprachen, da solltest du
            dran denken. Dann…

            Der Schriftzug "Löffel" ist für das Gehirn etwas völlig anderes als das
            Bild eines Löffels, weil es in verschiedenen Gehirnzentren verarbeitet
            wird.

            … stimmt das nicht unbedingt. Wenn jemand viel liest, nimmt er Wörter als
            Bilder wahr und liest nicht mehr jeden einzelnen Buchstaben. Merkst du sehr
            schön daran, wieschweresisteinentextzulesenderwederpunktuationnochgrossoderkleinschreibungenthält.

            再见,
             克里斯蒂安

            --
            Die Unart verkürzter Feeds | Richard wirft „Nunchakus“
            Treffen sich zwei Geraden. Sagt die eine: "Beim nächsten Mal gibst du einen aus."
            http://wwwtech.de/
            1. Hallo Christian,

              Nun, zuerst mal gilt das sicher nicht für alle Sprachen, da solltest du
              dran denken.

              Aber selbstverständlich, in CH++ ist doch immer alles ganz anders ...  ;-)
              Die Vermutung liegt nahe, dass dies bei auf Bildsymbolen basierenden Sprachen anders sein müsste und die Linguisten streiten ja auch rechlich darüber. Klar belegen lässt sich dies aber eigentlich nicht. Das Sprechen und Hören sind entwicklungsgeschichtlich wesentlich älter als das Schreiben, sie wirken sich prägender auf die Gehirnfunktionen aus.

              Dann… … stimmt das nicht unbedingt. Wenn jemand viel liest, nimmt er Wörter als
              Bilder wahr und liest nicht mehr jeden einzelnen Buchstaben. Merkst du sehr
              schön daran, wieschweresisteinentextzulesenderwederpunktuationnochgrossoderkleinschreibungenthält.

              Ich fürchte, wir reden hier etwas aneinander vorbei. Ein Schriftzug wird wohl zunächst immer als Bild wahrgenommen, darauf weist nicht nur dein Beispiel, sondern auch die Tatsache hin, dass umgestellte Buchstaben kaum auffallen, solange es die richtigen sind. Der so wahrgenommene Schriftzug wird aber im Sprachzentrum des Gehirns verarbeitet und das "sieht" keine Bilder, sondern übersetzt in eine Lautfolge. Das geschriebene Wort "Löffel" wird wie das gehörte Wort "Löffel" im gleichen Gehirnbereich, dem Sprachzentrum, nach der gleichen neuronalen Logik verarbeitet. Das Bild eines Löffels hingegen wird im visuellen Zentrum der rechten Gehirnhälfte (bis auf Ausnahmen!) interpretiert und gespeichert.

              Mit dem Wahrnehmen und dem Umsetzen von Schriftbildern sprichst du aber einen wichtigen Punkt an. Die meisten Menschen können nicht schneller lesen als sprechen, weil sie gelesene Texte gedanklich nachsprechen. Wer dies nicht tut, kann in der Tat sehr viel schneller lesen. Schnelllese-Training zielt genau darauf ab, indem das Auge so geführt wird, dass gar nicht mehr einzelne Wörter, sondern Sätze und Abschnitte wahrgenommen werden. Ich könnte mir nun vorstellen, dass die gute Vera Birkenbihl bei der Entwicklung ihrer Methode zu sehr von sich auf andere geschlossen hat. Leider werden diese Medien ja nicht nach Branchenstandard getestet.

              Beste Grüsse
              Richard

  2. Moin,

    PS: Die Funktionalität und Lerneffizienz werde ich noch austesten.

    Ohne die Software zu kennen: Die Lernmethode an sich ist effizient. Wiederholte (geistige) Beschäftigung mit einem Sachverhalt erhöht die Gedächtnisleistung. Zugegeben ist das manchmal öde und stupide. Aber erfolgreich allemal.

    Meine Tochter lernt so Vokabeln und korrigiert so gemachte Fehler in (deutschen) Diktaten - allerdings ohne Programm sondern mit Karteikarten und einem Karteikasten, in dem Karten immer wieder mal ein Fach nach hinten wandern, bis sie dann nach dem vierten Mal verschwinden.

    Birkenbihl eignet sich m.E. nicht für das unterstützende Lernen gegebener schulischer Anforderungen. Wenn überhaupt (ich persönlich habe das mal versucht und komme damit nicht überhaupt nicht zurecht, das will ich aber nicht verallgemeinern), dann klappt das nur, wenn die Lernumgebung möglichst  weitgehend darauf abgestellt ist.

    Viele Grüße

    Swen Wacker

    1. Hallo,

      Ohne die Software zu kennen: Die Lernmethode an sich ist effizient. Wiederholte (geistige) Beschäftigung mit einem Sachverhalt erhöht die Gedächtnisleistung. Zugegeben ist das manchmal öde und stupide. Aber erfolgreich allemal.

      Das kann ich bestätigen. Eins meiner ersten Programme (damals noch in Turbo Pascal 6.0) war auch so eine Karteikasten-Simulation, und der habe ich zu verdanken, dass ich irgendwie durch Französisch und Latein gekommen bin.
      Wenngleich dies wohl mehr dem pädagogischen Prinzip dahinter zu verdanken ist als meinen bescheidenen Programmierkenntnissen. Die Tatsache, dass ich mich schon immer lieber mit dem Computer beschäftigt habe, als einem Vokabelheft, war sicher auch sehr zuträglich :)

      Gruesse,
      Joerg

    2. Hallo Swen,

      Die Lernmethode an sich ist effizient. Wiederholte (geistige) Beschäftigung mit einem Sachverhalt erhöht die Gedächtnisleistung. Zugegeben ist das manchmal öde und stupide. Aber erfolgreich allemal.

      ist das deine persönliche Meinung oder die Ansicht der Lehrer deiner Tochter? Als vor über 40 Jahren im Gefolge der Lerntheorien von Thorndike, Hull, Skinner u.a. die Pädagogen damit konfrontiert wurden, war deren Entsetzen gewaltig. Heute, wo es menschlichere, insbesondere konstruktivistische Ansätze gibt, scheinen diese ollen Kamellen (ist das Kölsch oder Deutsch?) salonfähig zu werden.

      Meine Tochter lernt so Vokabeln und korrigiert so gemachte Fehler in (deutschen) Diktaten - allerdings ohne Programm sondern mit Karteikarten und einem Karteikasten, in dem Karten immer wieder mal ein Fach nach hinten wandern, bis sie dann nach dem vierten Mal verschwinden.

      Könnte es sein, dass deine Tochter den Karteikasten als Computer missbraucht? ;-)
      Ich finde es einfach lustig, dass mit mehr oder weniger sinnloser Software versucht wird, auf dem Computer die Funktion eines Karteikasten nachzuäffen. Schon vor dem Aufkommen des PC wurde dafür der Begriff "Motivation durch Technik" geprägt.

      Birkenbihl eignet sich m.E. nicht für das unterstützende Lernen gegebener schulischer Anforderungen. Wenn überhaupt (ich persönlich habe das mal versucht und komme damit nicht überhaupt nicht zurecht, das will ich aber nicht verallgemeinern), dann klappt das nur, wenn die Lernumgebung möglichst  weitgehend darauf abgestellt ist.

      *g* Du solltest einfach mal ein Seminar von Vera besuchen, vielleicht bist du dann Fan und die Sache klappt. Das ist so eine Art "emotionales markup" die Trennung von Darbietung und Inhalt. ;-)

      Beste Grüsse
      Richard

      1. Moin,

        Die Lernmethode an sich ist effizient. Wiederholte (geistige) Beschäftigung mit einem Sachverhalt erhöht die Gedächtnisleistung. Zugegeben ist das manchmal öde und stupide. Aber erfolgreich allemal.

        ist das deine persönliche Meinung oder die Ansicht der Lehrer deiner Tochter?

        Sätze 1, 2 und 4 sind Meinung der Schule (sowie meine Erfahrung), der Karteikasten wurde im Klassensatz angeschafft. Satz 3 ist meine Ergänzung.

        Ich persönlich erlerne sowohl durch Wiederholung als auch durch "verknüpftes" Lernen. Wobei mir das stille Sitzen vor dem Kasten schwer fällt, das liegt aber sicher an meiner Veranlagung (mein Dopamin-Stoffwechsel scheint nicht immer sonderlich regelkonform zu "funzen" :-)). Wenn ich den Lerninhalt an eine bestimmte, mich interessierende, Situation knüpfen kann, ist der Inhalt eingebrannt; die nächsten Schritte (verstehen und anwenden des Erlernten) fallen dann besonders leicht.

        Könnte es sein, dass deine Tochter den Karteikasten als Computer missbraucht? ;-)

        Sie besitzt einen Computer und benutzt den intensiv (spielen, surfen, googlen, Schreibprogramm). Wenn es nach ihr gehen würde, würde Vokaballernen auch am PC stattfinden. Ich persönlich habe da aber eine Hemmschwelle. Ich übertrage meine Einstellung auf sie und poche darauf, dass "händisch" gelernt wird. Ich kann nicht so recht sachlich begründen - das ist eher instinktiv.

        *g* Du solltest einfach mal ein Seminar von Vera besuchen, vielleicht bist du dann Fan und die Sache klappt. Das ist so eine Art "emotionales markup" die Trennung von Darbietung und Inhalt. ;-)

        Es gibt so viele Dinge, die Schule besser und anders machen könnte.

        Viele Grüße

        Swen Wacker

        1. Hallo Swen,

          Also ich habe das Vokabellernen am PC als Schüler auch bevorzugt. Es ist einfach bequemer (keine Kärtchen aussuchen, sorieren, mischen) und man betrügt sich nicht so leicht selbst, indem man ab und zu mal sagt, "eigentlich habe ich das doch gewusst" und das Kärtchen doch bei "richtig" einsortiert.
          Irgend welche "motivierenden" Animationen und ähnliches um das Vokabellernen herum sind natürlich kontraproduktiv, das alles hab' ich auch immer sofort ausgeschaltet.
          Mir erschließt sich mir also nicht wirklich, was die manuelle Implementierung dieses Verfahrens einer Softwarelösung überlegen machen soll ;-)
          Bauchgefühle entstehen ja meistens aus Gewohnheit, manche nennen das auch euphemistisch Erfahrung ;-)

          Grüße

          Daniel

          1. Hi Daniel,

            Mir erschließt sich mir also nicht wirklich, was die manuelle Implementierung dieses Verfahrens einer Softwarelösung überlegen machen soll ;-)

            Man ist nicht so vor der Daddelkiste festgenagelt. Allerdings kann man sich bei einem modernen Lernprogramm die Wörter auch korrekt vorsprechen lassen und das ist ja schon etwas. Außerdem kann man die Begriffe sehr nett mit Bildern und Filmen verknüpfen...

            Das können hier viele nicht nutzen, weil es auf Lynx nicht korrekt angezeigt wird *g*

            Viele Grüße
            Mathias Bigge

            1. Hallo Mathias,

              Man ist nicht so vor der Daddelkiste festgenagelt.

              Ok, man kann nicht unterwegs lernen. Ich mach' das zwar sowieso am liebsten in Ruhe zu Hause, aber es ist ein Argument.

              Allerdings kann man sich bei einem modernen Lernprogramm die Wörter auch korrekt vorsprechen lassen

              ja, das ist sicher ganz praktisch

              Außerdem kann man die Begriffe sehr nett mit Bildern und Filmen verknüpfen...

              Naja, dieses Theater ist beim Wiederholen eher nicht hilfreich.

              Grüße

              Daniel

              1. Hi Daniel,

                Außerdem kann man die Begriffe sehr nett mit Bildern und Filmen verknüpfen...
                Naja, dieses Theater ist beim Wiederholen eher nicht hilfreich.

                Wenn man nicht Übersetzer werden will, sollte man die ausländischen Vokabeln möglichst mit Bildern/Vorstellungen/Kontexten verknüpfen, nicht mit Begriffen aus der Muttersprache. Deshalb rate ich Lernern auch immer, auf die Rückseite der Karteikarte ein Bild, ein verständliches Beispiel in der gleichen Sprache zu schreiben wie die Vokabel.

                Viele Grüße
                Mathias Bigge

                1. Hallo Mathias,

                  Wenn man nicht Übersetzer werden will, sollte man die ausländischen Vokabeln möglichst mit Bildern/Vorstellungen/Kontexten verknüpfen, nicht mit Begriffen aus der Muttersprache.

                  Ok, ich zweifle allerdings daran, dass das funktioniert, wenn man jedes mal das gleiche Bild/Beispiel bekommt. Diese Vorstellung der Wortbedeutung bekommt man halt dann, wenn man die Sprache tatsächlich verwendet.
                  Außerdem optimiert ein Schüler natürlich bezüglich der Note im Vokabeltest und nicht bezüglich eines nicht gemessenen Sprachverständnisses und da dürfte auf Begriffe abbilden sehr effizient sein ;-)

                  Grüße

                  Daniel

                  1. Hi Daniel,

                    Außerdem optimiert ein Schüler natürlich bezüglich der Note im Vokabeltest und nicht bezüglich eines nicht gemessenen Sprachverständnisses

                    halt halt halt, das kann gar nicht sein, denn "Nicht für die Schule, für das Leben lernen wir". Oder?

                    Schönen Sonntag noch!
                    O'Brien

                    --
                    Frank und Buster: "Heya, wir sind hier um zu helfen!"
                    1. Hallo O'Brien,

                      halt halt halt, das kann gar nicht sein, denn "Nicht für die Schule, für das Leben lernen wir". Oder?

                      fragt sich nur für wessen Leben. Der Spruch stammt doch aus dem alten Rom (Seneca? Belehrt mich!), wo im Prinzip auch die Pädagogik erfunden wurde, die wir bis heute nachäffen. In Rom wurden indes die unfähigen Pädagogen noch geköpft oder (wesentlich humaner) gekreuzigt. Irgendwie sollte der Spruch sprachlich angepasst werden, aber wie?

                      Beste Grüsse
                      Richard

                  2. Hi Daniel,

                    Wenn man nicht Übersetzer werden will, sollte man die ausländischen Vokabeln möglichst mit Bildern/Vorstellungen/Kontexten verknüpfen, nicht mit Begriffen aus der Muttersprache.
                    Ok, ich zweifle allerdings daran, dass das funktioniert, wenn man jedes mal das gleiche Bild/Beispiel bekommt.

                    Das Bild schaut man sich ja nur an, wenn man die Bedeutung nicht weiß. Es kommt darauf an, sich beim Lernen der Wörter darauf zu konzentrieren, welches Bild/Beispiel/Vorstellung sich damit verbindet, etwa indem man eine Kassette/Tondatei mit Pausen einsprachig besprechen lässt, die Wörter nachspricht und dabei an die entsprechenden Dinge/Aktivitäten/begriffe denkt. Manche Lernkonzepte empfehlen dafür besonders entspannt Lernsituationen und bestimmte Musikstücke leise im Hintergrund. Anderen helfen visuelle Vorstellungen eher, etwa indem man als Anfänger Bildkarten ansieht und dazu das Wort spricht.

                    Außerdem optimiert ein Schüler natürlich bezüglich der Note im Vokabeltest und nicht bezüglich eines nicht gemessenen Sprachverständnisses und da dürfte auf Begriffe abbilden sehr effizient sein ;-)

                    Es ist völlig uneffizient. Allerdings habe ich keinerlei Erfahrungen mit Fremdsprachenunterricht mit Schülern, ich habe immer nur mit Studenten und Postgraduierten gearbeitet, die klare Zielvorstellungen hatten.

                    Aus eigener Lernerfahrung weiß ich aber, dass ich mir Wörter und Wortfelder besonders eingeprägt habe, die in interessanten Kontexten präsentiert wurden. So erinnere ich mich noch wortgenau an einige Songs, die ich vor 15 Jahren im Italienisch-Unterricht gehört habe. Auch Dialoge aus fremdsprachigen Filmen, die man sich mehrfach ansieht, prägen sich sehr stark ein.

                    Zum Thema Schule sei gesagt, dass ich als Schüler auch einen albern hohen Lernwiderstand hatte. Heute scheint sich das noch gesteigert zu haben, zumindest kommt es mir oft so vor, als gelte es einigen Schülern als eine Schande, wirklich zielstrebig eine Fremdsprache zu lernen. Eine vielleicht notwendige Verpeilung, die ich zum Teil darauf zurückführe, dass heute viele Jugendliche viel länger die Schulbank drücken als es ihren Interessen und Fähigkeiten entspricht, etwa weil sie keine Lehrstelle finden oder weil ihre Eltern meinen, ohne hohen Schulabschluss könne man im Leben nichts erreichen.

                    Schade ist es dennoch, denn der Fremdsprachenunterricht ist in Deutschland wirklich relativ gut, und es ist doch eine einmalige Chance, zwei Fremdsprachen gut zu beherrschen. Heute bin ich jedenfalls froh, dass ich Bücher auf Englisch oder Französisch fast genauso gut lesen kann wie auf Deutsch. Im Computerbereich hätte ich mir das bisschen Wissen, über das ich verfüge, nicht ohne Englischkenntnisse erwerben können. Als ich anfing, mich damit zu beschäftigen, gab es kaum gute Quellen auf Deutsch.

                    Viele Grüße
                    Mathias Bigge

            2. Hi,

              Allerdings kann man sich bei einem modernen Lernprogramm die Wörter auch korrekt vorsprechen lassen und das ist ja schon etwas. Außerdem kann man die Begriffe sehr nett mit Bildern und Filmen verknüpfen...

              was dann aber nicht mehr das klassische Vokabelpauken ist sondern eine "begreifende" Lernweise, da ich dem Gehirn nicht nur einen abstrakten Begriff liefere, sondern auch gleich das dazugehörige Bild. AFAIK arbeitet das "Rosetta Stone"-Verfahren so, wobei hier sogar nur das Wort in der Zielsprache gezeigt und gesprochen wird.

              Schönen Sonntag noch!
              O'Brien

              --
              Frank und Buster: "Heya, wir sind hier um zu helfen!"
              1. Hi O'Brien,

                was dann aber nicht mehr das klassische Vokabelpauken ist sondern eine "begreifende" Lernweise, da ich dem Gehirn nicht nur einen abstrakten Begriff liefere, sondern auch gleich das dazugehörige Bild. AFAIK arbeitet das "Rosetta Stone"-Verfahren so, wobei hier sogar nur das Wort in der Zielsprache gezeigt und gesprochen wird.

                Dieses Verfahren kenne ich nicht aber viele andere Formen des einsprachigen Vokabellernens. Diese Ansätze basieren auf dem Zeichenverständnis Saussures, nach dem ein Laut mit einem Bild/einem Begriff/einer Vorstellung verknüpft ist. Das Übersetzen sollte nur eine Hilfe sein, diese Verbindung herzustellen.

                Viele Grüße
                Mathias Bigge

            3. Moin,

              Das können hier viele nicht nutzen, weil es auf Lynx nicht korrekt angezeigt wird *g*

              ;-) Lynx? Moderner Krams - BTX hat völlig ausgereicht.

              *0#

              Swen Wacker

              1. Hi Swen,

                Das können hier viele nicht nutzen, weil es auf Lynx nicht korrekt angezeigt wird *g*
                ;-) Lynx? Moderner Krams - BTX hat völlig ausgereicht.

                Da gibt es ja wieder fatalerweise Bilder, das finde ich deshalb extrem überladen. Hier wird die Trennung von Form und Inhalt mit Füßen getreten!

                Viele Grüße
                Mathias Bigge

                1. 你好 Mathias,

                  Das können hier viele nicht nutzen, weil es auf Lynx nicht korrekt
                  angezeigt wird *g*
                  ;-) Lynx? Moderner Krams - BTX hat völlig ausgereicht.
                  Da gibt es ja wieder fatalerweise Bilder, das finde ich deshalb extrem
                  überladen.

                  Aber erst seit KIT – und KIT hat keiner benutzt, weil es viel zu langsam
                  war ;)

                  Hier wird die Trennung von Form und Inhalt mit Füßen getreten!

                  Was nicht existiert, kann man nicht treten *fg*

                  再见,
                   克里斯蒂安