Richard Rüfenacht: Menschenfreundlichkeit

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Hallo O'Brien,

du vergisst aber auch gar nichts! ;)

dafür verzeihe ich viel, am liebsten die eigenen Fehler, aber nicht nur ;-)

Und wenn schon einer fragt und den Begriff Effizienz benutzt, bietet es sich doch an, oder?

Hälst du die Birkenbihl-Methode für besonders effizient? Gibt es dafür irgendwelche Belege?

Deinen damaligen Beitrag bezüglich der von Frau Birkenbihl gelehrten Fragetechnik kann ich immer noch nicht nachvollziehen, aber das ist eine andere Sache.

Wenn du einmal mit dem Ernst des Lebens konfrontiert wirst und dir in einer wichtigen Verhaldlung der Gesprächspartner auf eine gestellte Frage in dieser Art antwortet: "Ach ... Sie haben das Seminar von Vera Birkenbihl besucht? Dann sollten Sie jetzt wieder wie ein normaler Mensch reden, oder glauben Sie im Ernst, Sie könnten mich mit diesen billigen Tricks übertölpeln?" dann wirst du verstehen, was ich meine.

Bei diesem gehirngerechten Lernen (abgeschrieben bei Gerhard Roth)
Ist es das? Ich kenne den guten Mann nicht, habe nur mal gerade in der Wikipedia nachgeschaut; ich nehme an, du meinst den Biologen und nicht den Politiker. ;)

Ja, ich meine den Biologen von der Uni Bremen. Das Abgeschrieben bezieht sich aber nicht auf den von dir verlinkten Artikel, sondern auf Vera Birkenbihls Ausführungen über gehirngerechtes Lernen im Allgemeinen, dabei zitiert sie ihn auch.

fehlt mir einfach die logische Begründung, was am Vokabel lernen den überhaupt gehirngerecht sein soll. Neuronale Netze basieren nicht auf simplen Verknüfungen von Begriffen.
Damit meinst du jetzt nicht mich, oder? Ich sagte doch gerade, dass das übliche Vokabel-Pauken stumpfsinnig ist. Und gehirn-gerecht ist es schon mal gar nicht (und dies sicher nicht nur nach den Aussagen von Frau Birkenbihl).

Eine Wort-für-Wort-Übersetzung ist ja doch wohl die extremste (um nicht zu sagen die perverseste) Form des Vokabellernens. Wieviele Wort-für-Wort-Übersetzungen sind denn erforderlich, um das Bedeutungsfeld eines einzelnen Begriffs zu erfassen? Da ist denn doch das schlichte Pauken von Vokabeln effektiver.

Das ist mal wieder ein interessanter Einwurf von dir, ich habe mich mit Herrn Luhmann bisher nicht beschäftigt (kannst du mir einen einführenden Buchtitel von ihm empfehlen?).

Niklas Luhmann hat sich nicht damit aufgehalten, eine Einführung zu schreiben, dafür jede Menge Ausführungen. ;-)
Zu den pädagogischen Ausführungen kann dir Mathias Bigge sicher genauere Quellen nennen. Ansonsten könntest du gleich mit dem abschliessenden Werk "Die Gesellschaft der Gesellschaft" (Suhrkamp Taschenbuch, 1164 Seiten) beginnen, da gibt er selbst Hinweise auf die früheren Arbeiten. Eine Alternative wäre einfach mal unter dem Stichwort "Luhmann" zu suchen, da findest du mehr als du bis Neujahr lesen kannst. ;-)

Ich verstehe allerdings mal wieder nicht den Bezug zu dem von mir gesagten oder den Methoden von Frau Birkenbihl. Inwiefern macht deiner Meinung nach begreifendes, verstehendes Lernen aus dem Menschen eine Maschine?

Heinz von Foerster (auch zur Lektüre empfohlen) unterscheidet zwischen trivialen und nicht-trivialen Maschinen und darauf bezieht sich dann Luhmann. Eigentlich ist der Mensch keine triviale Maschine, wird aber laut Luhmann in der Schule dazu gemacht. Eine typische triviale Maschine ist zum Beispiel ein simpler Vokabeltrainer. Die Frage ist nun, ob durch das Lernen mit dieser trivialen Maschine auch der Mensch trivialisiert wird, was Luhmann offenbar bejaht, ich aber entschieden verneine.

Beste grüsse
Richard