Wauzi: freenetproject: neue Architektur :(

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Aha, nachdem du zunächst einen Link auf ein einstündiges Video gesetzt hast, kommentiert mit "Die neue Architektur vom Freenet ist doch schlecht, oder?", ist jetzt endlich dein Kritikpunkt herausgearbeitet.

Deswegen schrieb ich ja auch in Klammern(für die die es kennen).
Die werden sich auch nicht erst das Video anschauen müssen.

Diese Anonymitäts- und Vertrauensdiskussion kann man nach meiner Einschätzung unmöglich 100% zufriedenstellend im Internet realisieren.

Sie soll ja auch garnicht perfekt sein nur unheimlich teuer, so dass es sich nicht lohnt. Und sie wird teurer mit jedem Nutzer der hinzukommt.

Was die Anonymität angeht: Jedwede Kommunikation wird mindestens von zwei Stellen bemerkt: 1. Dem Sender und 2. dem Empfänger. Dabei ist zunächst vollkommen uninteressant, welche Übertragungsform genutzt wird, immer gibt es Sender und Empfänger, und beide wissen sowohl über den Inhalt der Nachricht bescheid, als auch über "Wer ist Sender" und "Wer ist Empfänger" - weil man andernfalls keine elektronische Kommunikation herstellen kann.

Nein eben nicht!!! ;) Niemand weiß, was auf seinem Rechner gespeichert ist. Darauf hat man keinen Einfluss.

Wenn also der Sender der Information weiß, dass der Empfänger diese angefordert hat, kann er diese Tatsache auch "verraten". Egal ob er das freiwillig tut, weil er als Agent den "bösen Buben" (Behörden, Geheimdiensten, Terroristen etc.) zuarbeitet, oder ob er das unfreiwillig tut, weil sein Rechner verwanzt wurde.

Wieder falsch! Wie soll er das wissen? Die Dokumente werden ja verschlüsselt und dann noch mal zerhackt. Es gibt neben der end zu end Verschlüsselung auch noch eine Node zu Node verschlüsselung, nach dem Onion Routing Prinzip. man kann die Hops-to-live selber einstellen. Man kann nicht rausfinden, wer das Dokument angefordert hat.

Umgekehrt kann der Empfänger "verraten", dass der Sender die gewünschte Information besitzt.

Wer ist denn der Sender. Wie will der empänger das herausfinden?
Die 19 mit dem Empfänger in einer Kette verbundenen Nodes können ja alle nur weitergeleitet haben. Das ist ja willkürlich.

Und genau darin spiegelt sich auch das zweite Problem wider: Wem kann man wirklich vertrauen? Wenn du dir die DDR-Geschichte ansiehst, findest du zehntausende von Stories, in denen Bürger über Jahrzehnte die dicksten Freunde waren, und somit vermutlich sehr viel Vertrauen hatten - und nach der Wende stellt sich heraus, dass der vertrauensvolle Freund IM der Stasi war. Wie willst du dich im normalen Leben vor solchem Verrat schützen? Wie willst du es im Internet tun?

Ja, aber die Person der man "vertraut" weiß ja auch nicht was man angefordert hat. Ich könnte ja nur den request einen Bekannten eines bekannten weitergeleitet haben. Wenn mein Rechner also meinen "Freund" nach einer Datei fragt, heißt das nicht, dass ich danach gefragt habe. Das ließe sich abstreiten.

Freenet ist schon sehr, sehr sicher und anonym. Natürlich nicht perfekt. Kann es auch nie werden, aber ein Angriff ist sehr, sehr teuer.

Mein Kritik war/ist, dass ich mit der 0.7 Version das Wachstums des Gesamtnetzes mega verlangsamt und das ohnehin langsame Freenet noch langsamer wird.