Robert Bienert: Opera und hosts

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Moin!

Dass Opera bei seiner Implementation des file-Protokolls ein „localhost“ voranstellt, ist gänzlich irrelevant. Mit HTTP, Webservern und Hosts hat all dies nichts zu tun, wir bewegen uns schließlich auf Dateisystemebene.

Das erklärt nicht, warum der localhost dazugedichtet wird. Irgend einen Sinn muß das doch haben - oder glaubst Du, die Opera-Entwickler murmeln irgendwelche Sprüche vor sich hin, die sie selbst nicht verstehen?

Sagt dir LAN etwas? Die Adresse file://localhost/pfad/zu/lokaler/datei bezieht sich auf die Datei /pfad/zu/lokaler/datei auf deinem lokalen Rechner. Stellst du nun eine Netzwerkverbindung zu einem anderen Computer namens nocheiner her, könntest du dessen /pfad/zu/lokaler/datei über die URL file://nocheiner/pfad/zu/lokaler/datei aufrufen (sofern das Betriebssystem und der Browser mitspielt, vermute ich, dieses Beispiel muss nicht funktionieren, es soll nur erklären). Die localhost-Variante für Dateien auf deinem Rechner kann man auch abgekürzt schreiben: file:///pfad/zu/lokaler/datei

Daß die Serverhypothese nicht stimmen kann, zeigt das Verhalten, wenn man file://localhost:80/c:/bla.html eingibt - dann geht nichts.

Und das wahrscheinlich bei jedem Webbrowser: Du möchtest das file-Protokoll über Port 80 aufrufen, welches allerdings für HTTP vorgesehen ist. Schau doch einmal in deine /etc/services bzw. %WINDIR%\services (die Datei kann unter Windows auch woanders liegen, befindet sich aber auf jeden Fall irgendwo unterhalb des %WINDIR%); diese Datei listet die Zuordnung Port-Dienst auf. file wirst du dort vergeblich suchen.

Interessanterweise kommt auch IE mit file://localhost/c:/bla.html zurecht - also muß ich wohl mal die einschlägigen RFCs heranziehen...

Vielleicht solltest du deinen Opera einmal mit dieser URL füttern, die sich von obiger ja entscheidend unterscheidet.

Warum saugst du dir solchen Unsinn aus den Fingern?

Na ja, das ist der in den Naturwissenschaften übliche Mechanismus: Hypothesenbildung und -überprüfung. Wenn eine Hypothese zu Widersprüchen führt, dann wird sie als unbrauchbar verworfen.

Was hier wohl angebrachtist.

Anderenfalls kann sie - muß aber nicht - zur Erklärung eines Phänomens brauchbar sein. Deshalb auch der Zusatz 'für mich sieht das so aus, wie...'.

Da hast du vollkommen Recht.

Ich bin so frei, diese Technik auch in Ingenieurbereichen anzuwenden, um schnell die Stellen zu finden, wo sich tieferes nachbohren lohnen kann. Denken ist eben eine Probehandlung mit minimalem Energieeinsatz - frei nach Sigmund Freud.

Wieso beherrschen – nach Aussagen von Menschen, die in Ingenieurswissenschaften tätig sind – viele deiner Kollegen diesen naturwissenschaftlichen Mechanismus nicht? Haperts da schon im Studium?

Viele Grüße,
Robert