Hallo,
Ich finde schon erstaunlich welche klare und konkrete Meinung du über Seiten hast, die hier nirgendwo konkretisiert wurden und wo weder klar ist welche Intention hinter einer Registrierung steht, noch welche Qualität deren Inhalte sind. Über die du dich ja hier deutlich äußerst.
Doch, ich finde sie ja ständig über Google und manchmal melde ich mich auch an, meistens um enttäuscht zu werden, dass ich nicht dort nicht das gefunden habe, was ich gesucht habe. (Ist ja an sich nicht schlimm - bei einer Google-Suche schaue ich dutzende Seiten an, die nicht das gewünschte bringen. Das laste ich nicht den Seiten an. Ich laste ihnen aber an, wenn sie sich in Google schmuggeln und sich dann verweigern, dass ich allgemein und schnell beurteilen kann, ob die Infos für mich überhaupt von Nutzen sind.) Es sind meist einfache technische Fachforen.
Ich weiß z.b. das Expert-Exchange, das lange vor selfhtml Online ging, mittlerweile eine Registrierung verlangt für die Lösungen (ob die Antworten von google gefunden werden weiß ich nicht) oder tutorials.de das viele hilfreiche Texte hat, verlangt nach mehrmaligen Gebrauch eine Registrierung.
Natürlich werden auch hochqualitative Inhalte hinter Registrierungen versteckt - hab ich auch nie bezweifelt. Die Frage, die ich mir stelle, ist eher, warum das gemacht wird. Es gibt übrigens genauso tausende »Expert Exchanges«, die einfach auf dicke Hose machen. Setzen sich groß in Szene, prahlen herum und wenn ich dann mal eine wirkliche Expertenantwort suche, kommt nur heiße Luft dabei heraus. Aufgrund solcher Erfahrungen werde ich eher skeptisch, wenn ich eine Registrierung sehe, anstatt zu denken, dass mich dahinter wirklich etwas erwartet, was der Erwartungshaltung entspricht, die durch die nervigen Zugangshürden aufgebaut wurde.
Bei technischen Fragen kommt es mir ohnehin vor, als wären solche geschlossenen Gesellschaften anachronistisch und deren Betreiber haben nicht verstanden, wie »Aufmerksamkeitsökonomie« im Web heute funktioniert. Ich habe ja nur bei JavaScript etwas Einblick, und da setzen sich meiner Erfahrung nach letztlich Lösungen durch, die frei recherchierbar sind. Und wie die Kommunikationsprozesse dort ablaufen: Die Intelligenz gruppiert sich in Weblogs, namhaften offenen Mailinglisten und z.B. um Bibliotheksprojekte, die wiederum öffentliche Weblogs und Foren unterhalten. Breit bekannt werden Lösungen nur, wenn sie einmal in dieses Netzwerk »leaken«. Solange sie hinter einer Registrierung in einer »Experten-Community« gammeln, diskutieren sie die wirklichen Experten gar nicht, würde ich mal behaupten. ;)
Ich denke das einfach der Punkt bei solchen Seiten der ist, dass du Zahlen brauchst um Werbung an den Mann zu bringen. Das kann man schlecht finden ist aber so Praxis, dass in der Mediabranche nur mit nackten Zahlen gearbeitet wird.
Zahlen bedeutet ja Page Impressions und im weiteren dann Klicks auf Werbung. Die werden durch eine Anmeldung nur marginal vergrößert, sondern m.E. eher verkleinert, wenn Suchende aus Google einfach kommentarlos auf das Login-Formular weitergeleitet werden und dann gleich Reißaus nehmen. Und PIs kann man auch ohne Anmeldung in die Höhe treiben, indem man Werbung zwischenschaltet. Macht etwa Spotlight. Wenn die das nötig haben, meinetwegen. Angenehmer als eine Registrierung ist es mir auf jeden Fall.
Insofern sehe ich die Praxis als gar nicht so abwegig an und letztlich nur ein Mittel um die Einnahmen auf einem bestimmt nicht einfachen Markt zu verbessern.
Tut das eine Registrierung denn? Das bezweifle ich ja gerade, auch wenn ich da keine Erfahrungsdaten vorweisen kann.
Jeder der mit dem Internet Geld verdienen möchte kommt um google nicht herum. Da diese Technik keine Straftat ist, ist es naheliegend wenn diese eine Verbesserung der Einnahmen bewirkt, sie anzuwenden.
Ein Grenzfall ist auch in puncto Suchmaschinen-Spamming ist etwa hausarbeiten.de. Der Sinn davon ist, dass Autoren mit ihren Arbeiten Geld verdienen. Nun sind alle im Volltext bei Google indiziert, lesen geht aber meist nur mit Cash. Einerseits finde ich es sinnvoll, dass auch nicht kostenlose Texte zumindest durchsuchbar sind, sonst gäbe es wenig Anreiz, sie zu kaufen (gilt natürlich auch nur begrenzt, die Abstracts und die Inhaltsverzeichnisse sind frei verfügbar, aber darin stehen nicht alle Stichworte). Andererseits leben die natürlich auch von Google-Verarschung. Für sowas sollte eher Google Scholar sein, dort wäre es auch problemlos möglich, in den Suchergebnissen zu markieren, dass der Volltext kostenpflichtig ist.
Mathias