Hallo,
einmal überschreiben reicht in der Tat nicht.
Da habe ich leider keinen echten Schimmer. Wieso denn nicht.
auch wenn man immer von "digitaler Speicherung von Daten" redet, ist das SPeichern doch physikalisch betrachtet letzten Endes ein analoger Vorgang: Ein Medium mit einer magnetempfindlichen Schicht wird punktuell in einer bestimmten Art und Weise magnetisiert.
Mal angenommen, ich hatte in meinem Dokument 17 "a" stehen. Jetzt ändere ich sie in 17 "b". Woran ist denn erkennbar, dass die Bytes vorher einen anderen Wert hatte und insbesondere welchen.
Wenn das Bitmuster, das vorher das Zeichen "a" dargestellt hat, mit "b" überschrieben wird, dann heißt das nichts anderes, als dass die Magnetisierung dieser Stelle verändert wird. Allerdings bleibt der vorherige Zustand noch ganz schwach erkennbar. Stell dir das so vor, als würdest du ein Stück Blech in eine bestimmte Form biegen. Jetzt nimmst du das Blech wieder und biegst es in eine andere Form. Die Knickstellen und Beulen der ursprünglichen Form sieht man trotzdem noch, man muss nur genau hinkucken.
So ähnlich verhält es sich dann auch, wenn die Daten wieder von der Festplatte gelesen werden. Der Lesekopf nimmt das immer noch schwach vorhandene Signal der vorherigen Magnetisierung noch auf, es wird aber von der Elektronik ausgefiltert, weil die "neue" Magnetisierung dominiert. Das alte Signal wird sozusagen vom neuen übertönt. Mit einer empfindlichen Filterung kann man aber auch das vorherige Signal wieder sichtbar machen.
Beim mehrmaligen Überschreiben wird das alte Signal immer schwächer und von immer mehr anderen überlagert; man sagt, dass nach drei- bis fünfmaligem Überschreiben wohl nichts mehr zu retten ist (Faustregel).
Dann könnt ich ja im Umkehrschluss bei einem Byte zwei Wert speichern, nämlich "b" _und_ "vormals a".
Naja, nicht wirklich ... ;-)
So long,
Martin
Zum Glück ist alles nur halb so doppelt.