Moin!
Ist das in beide Richungen so? Wenn ich "1" (mehr Ladung/Magnet??) mit "0" (weniger davon) überschreibe dann kann ich mir vorstellen, dass die "0" eine stromtechnisch stärkere "0" ist als eine "0" wo vorher eine "0" war.
Du kannst die 0 und 1 deiner Nutzdaten nicht 1:1 in Magnetisierung umsetzen. Da wird zuvor noch heftig umcodiert und Parität/ECC hinzugefügt, damit das letztendlich zu speichernde Signal den technischen Anforderungen auf der Festplatte möglichst ideal entspricht.
Um nur mal ein Kriterium zu nennen, das bei Speicherung eine Rolle spielt: Es muß z.B. gewährleistet sein, dass in hinreichend dichtem Abstand die Polarität der Magnetisierung wechselt, damit das Laufwerk sich anhand dieser auftretenden Frequenz selbst auf die Bitrate synchronisieren kann. Eine zu lange Folge von immer nur 0 oder 1 wäre also extrem hinderlich - jedenfalls dann, wenn diese Nutzdaten direkt gespeichert würden.
Dann könnt ich ja im Umkehrschluss bei einem Byte zwei Wert speichern, nämlich "b" _und_ "vormals a".
Naja, nicht wirklich ... ;-)
Naja, aber irgendwie doch schon, oder?
Nur, wenn du die Magnetisierung der Festplatte auf dem analogen Level betrachtest. Und da auch nur mit Aufwand.
Sprich: Es ist beim direkten Zugriff auf die Festplatte vom Computer her unmöglich, vorherige Magnetisierungen festzustellen. Auf dieser Ebene ist also alles digital.
Wird ein Sektor nun komplett mit Nullen überschrieben, um den Sektor zu löschen, kann man die Restmagnetisierung der vorherigen Daten min aufwendigen forensischen Methoden evtl. noch auslesen und rekonstruieren.
Wird ein Sektor jedoch mehrfach mit unterschiedlichen Daten beschrieben, ist ab einer gewissen Menge an Schreibvorgängen auch diese aufwendige Methode unmöglich.
- Sven Rautenberg
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